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Die Tempelanlage in Jerusalem von Salomo bis ... - Erwin Reidinger

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Anhang B 2<br />

Nach Könige 6,1 erfolgte der Baubeg<strong>in</strong>n im zweiten Monat. <strong>Die</strong>s entspricht der bautechnischen<br />

Abfolge (zuerst orientieren und abstecken/vermessen, dann bauen!).<br />

Grundlagen der astronomischen Untersuchung s<strong>in</strong>d die <strong>von</strong> mir rekonstruierte Tempelachse<br />

mit 83,82° <strong>von</strong> Nord und der Horizont des Ölberges mit 3,97° (<strong>von</strong> der Felsoberkante<br />

des Hl. Felsens) bzw. 3,84° vom Auge e<strong>in</strong>es Beobachters der auf dem Felsen<br />

stand (letztern halte ich für maßgeblich). <strong>Die</strong> hohe Genauigkeit dieser Daten ist e<strong>in</strong>e<br />

wesentliche Voraussetzung für das Forschungsergebnis.<br />

Nachdem die Regierungszeit König <strong>Salomo</strong>s nicht bekannt ist habe ich e<strong>in</strong>en Zeitrahmen<br />

<strong>von</strong> 976 <strong>bis</strong> 938 v. Chr. gewählt und dar<strong>in</strong> jene Jahre gesucht <strong>in</strong> denen der 18. April<br />

(Sonnenaufgang <strong>in</strong> der Tempelachse) mit e<strong>in</strong>em 15. Nissan (Pessach, bewegliches Fest)<br />

zusammenfällt (vgl. Anm. 1, Tabelle 4/ Spalte 8 und Abb. 27). Dabei traf ich die Annahe,<br />

dass die Orientierung zu Pessach und nicht an e<strong>in</strong>em gewöhnlichen Tag vorgenommen<br />

wurde.<br />

Dass der Tempel an e<strong>in</strong>em hohen Festtag (Pessach) orientiert wurde, dafür spricht auch<br />

der Weihetag des Zweiten Tempels im Jahre 515 v.Chr. zu Jom Kippur. Hier war ke<strong>in</strong>e<br />

Annahme notwendig, weil <strong>in</strong> diesem Jahr die Sonne am 10. Tischri (Jom Kippur) <strong>in</strong> der<br />

Tempelachse aufg<strong>in</strong>g (vgl. Anm. 1, Tabelle 7/ Spalte 8 und Abb. 29). Auch hier gibt es<br />

die angesprochenen Perioden, die aber als Lösungen <strong>von</strong> vornhere<strong>in</strong> ausscheiden, weil<br />

das Weihejahr bekannt ist.<br />

E<strong>in</strong>e absolute Übere<strong>in</strong>stimmung mit dem 18. April und Pessach gibt es im Jahr 957<br />

v.Chr.(vgl. Anm. 1, Tabelle 4/ Spalte 8 und Anhang A Tabelle A1). Näherungslösungen<br />

treten <strong>in</strong> den Jahren ± 8, ±11 und ±19 auf. Bei diesen Näherungen (Perioden) schwankt<br />

Pessach zwischen dem 17. und 19. April. <strong>Die</strong> Bewertung nach den Tagen alle<strong>in</strong>e ist<br />

aber nicht ausreichend (Schwankungen <strong>in</strong>nerhalb der Schaltjahre), daher untersuchte ich<br />

die Tagesbahnen aller Lösungen.<br />

Zur Veranschaulichung dieser Lösungen beziehe ich mich auf Abb. B1, <strong>in</strong> der alle Sonnendurchgänge<br />

<strong>in</strong> der Tempelachse (83,82°) aufzeigt und entlang der Zeitachse <strong>in</strong> Beziehung<br />

zum Horizont dargestellt s<strong>in</strong>d. Tabelle B1 enthält die dazugehörigen astronomischen<br />

Daten mit Bewertung der e<strong>in</strong>zelnen Lösungen.<br />

<strong>Die</strong> Lösung 957 v.Chr. ist dadurch ausgezeichnet, dass die Sonnenscheibe (vgl.<br />

Abb. B1, schwarze Scheibe) <strong>in</strong> der Tempelachse auf dem natürlichen Horizont des<br />

Ölberges (3,84°) „aufsitzt“, das heißt, dass bei voller Scheibe orientiert wurde. Im Vergleich<br />

dazu steht die Sonne bei der Näherungslösung 968 v. Chr. für e<strong>in</strong>e Orientierung<br />

schon zu hoch, weil der Abstand zum Horizont bereits 85% des Sonnendurchmessers<br />

beträgt (vgl. Anm. 1, Abb.28).

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