das beste team! - Brunel GmbH
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Borgward, der mit seinen Unternehmen mitt-<br />
lerweile an dritter Stelle der deutschen Automobil-<br />
produktion stand, hatte ein untrügliches Gespür<br />
für den Zeitgeist, erfasste instinktiv die Wünsche<br />
und Bedürfnisse der Autofahrer. So reagierte<br />
er stets schnell und fl exibel auf die jeweiligen<br />
Strömungen. Aus dieser Fähigkeit entwickelte der<br />
leidenschaftliche Erfi nder eine beeindruckende<br />
Typenvielfalt. Der gesamte Borgward-Konzern, in<br />
dem zeitweilig 23.000 Menschen arbeiteten, war<br />
einzig auf den Unternehmer zugeschnitten, also<br />
ausgesprochen patriarchisch strukturiert. Die<br />
Ar beiter liebten ihren „Boss“ oder den „Dicken“,<br />
der gute Leistungen oft mit einer Zigarre oder<br />
auch einmal mit einer Tafel Schokolade hono-<br />
rierte. Aber er verlangte Respekt und war ein<br />
Pünktlichkeitsfanatiker.<br />
BORGWARD ERWARTETE RESPEKT,<br />
PÜNKTLICHKEIT UND GUTE LEISTUNGEN<br />
So gab es auch nur ganz wenige Menschen, die Carl<br />
Friedrich Wilhelm Borgward als ihm ebenbürtig<br />
betrachtete. Auf Augenhöhe befand sich der Flug-<br />
zeugkonstrukteur Henrich Focke. Als einem der<br />
bedeutendsten Flugpioniere der Welt gelang dem<br />
Bremer bereits 1936 mit dem Fw-61 der Bau des<br />
ersten funktionsfähigen Hubschraubers. Zwan -<br />
zig Jahre später schlossen sich Carl Friedrich Wil-<br />
helm Borgward und Henrich Focke zusammen<br />
und entwickelten den Hubschrauber Kolibri, der<br />
im Juli 1958 <strong>das</strong> erste Mal in die Lüfte ging. Der<br />
Hubschrauber verfügte über drei Sitze und einen<br />
Lycoming-Motor mit 260 PS. In der Hoffnung auf<br />
künftige Bundeswehr- und Behördenaufträge<br />
hatte Borgward mehr als vier Millionen Mark<br />
in diese Entwicklung gesteckt. Aber der Kolibri<br />
sollte nicht mehr abheben, denn der Konzern war<br />
bereits ins Trudeln geraten. Millionenkredite, für<br />
die <strong>das</strong> Land Bremen gebürgt hatte, konnten diese<br />
Krise nicht entschärfen. Bremens Politiker waren<br />
nicht mehr willens, im Januar 1961 eine letzte Rate<br />
von zehn Millionen Mark freizugeben, wenn der<br />
Chef nicht aus der Firma ausscheiden würde. So<br />
wurde der Unternehmer nach nächtelangen Ver-<br />
handlungen gezwungen, entschädigungslos auf<br />
sein Lebenswerk zu verzichten. Zwei Jahre später<br />
legte er seine unverzichtbare Zigarre freiwillig aus<br />
der Hand. Einen Tag später starb Carl Friedrich<br />
Wilhelm Borgward, am 28. Juli 1963.<br />
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history<br />
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Auf dem ehemaligen<br />
Gelände der Borgward-<br />
Gruppe in Bremen-Sebalds -<br />
brück produziert heute<br />
Daimler Chrysler Automobile.<br />
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Das futuristisch anmutendeLeichtmetallfahrzeug<br />
LB 1 diente als rollendes<br />
Labor für verschiedene<br />
Boxermotoren mit sechs<br />
Zylindern, die allerdings<br />
nie Serienreife erlangten.<br />
der Spezialist 15