das beste team! - Brunel GmbH
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technische projekte<br />
Indien – Der schlafende<br />
Riese ist erwacht<br />
Bei der General Motors Powertrain - Germany <strong>GmbH</strong> werden Eigendiagnosesysteme für<br />
Motorsteuerungen entwickelt und überprüft. Dipl.-Ing. Tobias Dörner führte diese Tätigkeit<br />
nach Indien. Hier testete er Komponenten zukünftiger Modelle.<br />
INTERVIEW › Dipl.-Ing. Tobias Dörner, <strong>Brunel</strong> Niederlassung Frankfurt/Mörfelden<br />
Im Winter in den Schnee, im Sommer in den<br />
Süden: Es klingt nach klassischem deutschem<br />
Urlaubsverhalten, wenn Entwicklungsingenieure<br />
für Motorelektronik auf Reisen gehen. Doch der<br />
Schein trügt: Am Ziel wartet harte Arbeit. Zum<br />
Beispiel Testfahrten am Polarkreis oder Entwick-<br />
lungstätigkeiten in der Nähe des Taj Mahal.<br />
Dipl.-Ing. Tobias Dörner (29) ist seit dem Jahr<br />
2002 als <strong>Brunel</strong>-Projektingenieur für Dieselmoto-<br />
ren bei der General Motors (GM) Powertrain - Ger-<br />
many <strong>GmbH</strong> im Rüsselsheimer Entwicklungszen-<br />
trum tätig und wurde in dieser Funktion für<br />
Entwicklungsarbeiten nach Indien gesandt. Zur<br />
General Motors Powertrain - Germany <strong>GmbH</strong> ge-<br />
hören <strong>das</strong> Entwicklungszentrum als auch Moto-<br />
ren- und Getriebefertigungen an den Standorten<br />
Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern. Mit<br />
rund 61.000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in<br />
88 Entwicklungszentren und Werken sowie 14 Län-<br />
dern zählt GM Powertrain zu den größten Moto-<br />
ren- und Getriebeproduzenten auf dem Weltmarkt.<br />
GEGENWART TRIFFT ZUKUNFT:<br />
„MULE-CARS“ ERMÖGLICHEN UNBEMERKTE<br />
TESTS AUF OFFENER STRASSE<br />
„Zu meinen Aufgaben in der Abteilung ,Sys-<br />
tem Architecture & Testing’ gehört die Entwick-<br />
lung und Überprüfung der Eigendiagnose in der<br />
Motorsteuerung für 1,3-Liter-Dieselmotoren“, er-<br />
läutert Tobias Dörner. Dies umfasst verschie-<br />
36<br />
der Spezialist<br />
dene eigenverantwortliche Tests der elektrischen<br />
Schnittstellen und der CAN(Controller Area Net-<br />
work)-Kommunikation, der durch einen exter-<br />
nen Zulieferer geschriebenen Software. Die Tests<br />
erfolgen direkt am Fahrzeug oder am Hardware-<br />
Simulator. Gearbeitet wird an Prototypen, aber<br />
auch an so genannten „Mule-Cars“. Bei letzteren<br />
handelt es sich um bereits in Serie befindliche<br />
Fahrzeuge, die mit Komponenten zukünftiger<br />
Modelle versehen worden sind. Das spart Zeit<br />
und hat darüber hinaus den Vorteil, bei einer Ent-<br />
wicklung nicht auf die recht wenigen und teuren<br />
Prototypen angewiesen zu sein. Zudem kann mit<br />
einem „Mule-Car“ sorglos über öffentliche Stra-<br />
ßen gesteuert werden, ohne die Aufmerksamkeit<br />
der Prototypen-Paparazzi auf sich zu lenken.<br />
Treten im Zusammenhang mit dem Motorma-<br />
nagement Probleme auf, ist die Analyse der Feh-<br />
lerursache von einem erfahrenen Entwicklungs-<br />
ingenieur für Motorelektronik auch über die<br />
Landesgrenzen hinweg gefragt. Zum Aufga-<br />
benspektrum zählen daher auch Entwicklungs-<br />
fahrten im europäischen Raum unter verschie-<br />
denen Klimabedingungen – sei es im frostigen<br />
Finnland oder warmen Süditalien. Im Rahmen<br />
der internationalen Entwicklungstätigkeit führte<br />
der Weg des <strong>Brunel</strong>-Mitarbeiters vom 25. bis 30.<br />
Juli 2005 nach Neu-Delhi, zu einem dem Gene-<br />
ral Motors Netzwerk angehörenden japanischen<br />
Fahrzeughersteller. Die Firma Maruti Udyog Ltd.<br />
wurde Anfang der 1980er Jahre als Joint-Venture<br />
›27<br />
Am Bau des monumentalen<br />
Taj Mahal, der 1631<br />
begann und 17 Jahre<br />
dauerte, waren mehr als<br />
20.000 Handwerker aus<br />
Süd- und Zentralasien<br />
beteiligt. Heute gilt der<br />
„Kronen-Palast“ aufgrund<br />
der perfekten Harmonie<br />
seiner Proportionen als<br />
Paradebeispiel des islamischen<br />
Mogulstils.