das beste team! - Brunel GmbH
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ansichtssache<br />
18<br />
›13<br />
Die Magnetschwebebahn<br />
Transrapid wurde in<br />
Deutschland entwickelt,<br />
bisher existiert allerdings<br />
nur eine Teststrecke im<br />
Emsland. Als reguläres<br />
Verkehrsmittel verkehrt<br />
der Transrapid einzig in<br />
Shanghai.<br />
der Spezialist<br />
plätze, die eigentlich hierhin passen würden. Sie<br />
sind aber nicht mehr da und werden nicht mehr<br />
wiederkommen. Damit möchte ich sagen, <strong>das</strong>s<br />
wir uns nicht zurücklehnen können. Wir müssen<br />
stattdessen nach vorne blicken, es muss weitere<br />
Entwicklungen geben. Das kann man am Beispiel<br />
der Autoindustrie festmachen: Ein Auto von vor 30<br />
Jahren ist völlig anders als ein Auto, <strong>das</strong> heute auf<br />
der Straße fährt. Und wenn wir <strong>das</strong> nächste Auto<br />
nicht mehr bauen können, wenn wir nicht mehr<br />
entwickeln können, wenn wir nicht auf der Höhe<br />
der Zeit bleiben können – dann bauen wir eben<br />
in zehn oder 20 Jahren keine Autos mehr! Aber<br />
genau deshalb wollen wir mit unserer Aktion den<br />
Menschen auch Mut machen, damit wir uns alle<br />
gemeinsam positiv mit Veränderungen auseinan-<br />
der setzen.<br />
Der Spezialist: Wie stellt sich diese Aktion im<br />
internationalen Kontext dar?<br />
Dr. Fuchs: In China gehen pro Jahr etwa 500.000<br />
Ingenieure von den Hochschulen ab. Das über-<br />
steigt die Größe unserer Absolventenzahlen um<br />
mehr als <strong>das</strong> Zehnfache. Wenn zudem die Pro-<br />
duktivität gesteigert werden kann, entsteht dort<br />
eine Weltmacht. Wir sind heute Exportweltmeis-<br />
ter, aber sind wir <strong>das</strong> auch in zehn Jahren noch?<br />
› 13<br />
Besonders Indien ist ein schlafender Riese mit<br />
ähnlich vielen Absolventen. Dort wird eine tech-<br />
nische Kompetenz aufgebaut, die der unsrigen<br />
nahe kommt. Wenn dort der heimische Markt erst<br />
einmal gesättigt ist, werden die Produkte in den<br />
Export gehen, und dann haben wir ernst zu neh-<br />
mende Konkurrenten.<br />
DIE DEUTSCHE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
IST VORBILD BEI DER UMSETZUNG VON<br />
INNOVATIONEN<br />
Ich nenne ein Beispiel: Die ersten chinesischen<br />
Autos sind exportiert worden. In der Qualität<br />
sicher noch nicht wettbewerbsreif – aber so hat<br />
man die ersten japanischen Autos auch einge-<br />
schätzt. Und heute würde kein Mensch mehr<br />
behaupten, <strong>das</strong>s die Japaner keine guten Autos<br />
herstellen. Das heißt, wir müssen uns auf Gebie-<br />
ten weiterentwickeln, in denen solche Länder<br />
uns noch hinterherhinken. Beim Automobilbau<br />
ist dies beispielhaft gelungen – deutsche Autos<br />
haben Features, die Sie bei Herstellern anderer<br />
Länder nicht finden.<br />
Der Spezialist: Welche Rolle spielt der allgemeine<br />
Geburtenrückgang?<br />
Dr. Fuchs: Mit dem Niveau der Absolventenzah-<br />
len an den Universitäten lässt sich heute gerade<br />
noch der Ersatzbedarf ausgleichen. Dies bedeutet,<br />
<strong>das</strong>s wir genug Absolventen haben, um die rund<br />
35.000 Ingenieure zu ersetzen, die im Schnitt pro<br />
Jahr aus dem Beruf ausscheiden. Der Geburten-<br />
rückgang kann ab 2010 eventuell durch eine Ver-<br />
kürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf<br />
Jahre abgefangen werden, aber er wird sich ab<br />
2015 dramatisch auswirken.<br />
Und wenn wir uns vor Augen führen, <strong>das</strong>s die<br />
Zukunft Deutschlands von hochen technischen<br />
Anforderungen geprägt sein wird, dann kann<br />
man davon ausgehen, <strong>das</strong>s wir mehr Ingenieure<br />
brauchen werden, als wir heute haben.