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aus den branchen<br />

Leichtgewichte für die<br />

Automobilbranche<br />

Die Ära der klassischen Kunststoffe in und an Automobilen neigt sich dem Ende zu:<br />

Dr.-Ing. Andreas Marek von der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt in seiner Projektgruppe<br />

„Nachhaltige Mobilität” biologische Verbundwerkstoffe, die extrem fl exibel, leicht und<br />

dabei umweltverträglich sind.<br />

TEXT › Dr.-Ing. Andreas Marek, Ingo Schmidt<br />

Leichtbau, regenerative Roh- und Betriebsstoffe,<br />

neue Antriebstechnologien und Recycling sind<br />

eine Auswahl wichtiger Aspekte bei der Entwick-<br />

lung neuartiger Fahrzeugkonzepte. Die deutsche<br />

Automobilindustrie gehört dabei international zu<br />

den Spitzenreitern, ebenso wie die beteiligte ange-<br />

wandte Forschung. Zur Förderung der engeren<br />

Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung<br />

und Ausbildung unterhält die Fraunhofer-Gesell-<br />

schaft die Projektgruppe „Nachhaltige Mobilität“<br />

in Wolfsburg.<br />

INNOVATIVE AUTOMOBILE ENTSTEHEN MIT<br />

BIOLOGISCHEN VERBUNDWERKSTOFFEN<br />

Die angewandte Forschung im Themenfeld „Nach-<br />

haltige Mobilität“ zielt zunächst auf Innovationen<br />

im und am Fahrzeug. In Zusammenarbeit mit<br />

Fahrzeugherstellern, Zulieferern und Werkstoff-<br />

herstellern werden neue Konzepte, Produkte und<br />

Verfahren für zukunftsgerichtete Automobile<br />

entwickelt. Ein Schwerpunkt des Fraunhofer ICT<br />

in Wolfsburg liegt dabei auf der Entwicklung sys-<br />

temintegrierter Werkstoffe. „Besonders Leicht-<br />

bau, zum Beispiel durch Verbundwerkstoffe oder<br />

Kunststoffe in automobilen Außenteilen, ist ein<br />

aktuelles Thema, <strong>das</strong> uns beschäftigt“, benennt<br />

Geschäftsführer Dr.-Ing. Andreas Marek ein Tätig-<br />

keitsfeld.<br />

20<br />

Die Wolfsburger Forscher prüfen die Einsatz-<br />

fähigkeit von Keramik, Leichtmetallen, Faserver-<br />

der Spezialist<br />

bund- und Hybridwerkstoffen. Auch die Nutzung<br />

regenerativer Rohstoffe wird zukünftig eine wich-<br />

tige Rolle spielen. Der Einsatz von Naturfasern in<br />

Verbundwerkstoffen ist dabei nur ein Beispiel.<br />

„Wenn man diesen Weg zu Ende denkt“, erläutert<br />

Dr.-Ing. Andreas Marek, „werden nicht nur regene-<br />

rative Fasern, sondern auch regenerative Matrix-<br />

materialien benötigt. Aus dieser Überlegung her-<br />

aus haben wir leistungsfähige prozessoptimierte<br />

Bioverbundwerkstoffe entwickelt.“ So genannte<br />

Biocomposits wie geschäumte Polypropylen(PP)-<br />

Hanf-, PP-Sisal-Verbund- und Biokunststoff-Sisal-<br />

Verbundstoffe bieten vielfältige Einsatzmög-<br />

lichkeiten. Die Fachleute prognostizieren durch<br />

Einsatz von Leichtbaumaterialien im Bereich<br />

Karosserie und Innenausstattung eine Gewichts-<br />

ersparnis zwischen 15 und 25 Prozent.<br />

Dies führt zu einem niedrigeren Treibstoff-<br />

verbrauch und letztlich zu geringeren Emissi-<br />

onswerten. Die europäische Vereinigung der<br />

Auto mobilher steller verfolgt <strong>das</strong> selbst gesteckte<br />

Ziel, den Kohlendioxydausstoß bis zum Jahr 2008<br />

auf 140 g pro Kilometer zu reduzieren. Der Aus-<br />

gangswert lag 1995 bei 185 g pro Kilometer. Der-<br />

zeit drängen Regelungen zu Abgaswerten sowie<br />

die Feinstaubdiskussion zum Handeln. Relevant<br />

sind weiterhin auch Anforderungen aus Übersee:<br />

Insbesondere die USA stellen einen wichtigen<br />

Absatzmarkt dar, wo bezüglich der Emissions-<br />

werte je nach Bundesstaat ein erheblicher Druck<br />

auf den Automobilherstellern lastet.<br />

Dr.-Ing. Andreas Marek<br />

ist seit 2003 als Geschäftsführer<br />

verantwortlich<br />

für den Aufbau der Fraunhofer-ICT-Projektgruppe<br />

„Nachhaltige Mobilität“ in<br />

Wolfsburg. Schwerpunkte<br />

der Arbeit bilden die Themen<br />

Leichtbau, alternative<br />

Antriebe und regenerative<br />

Roh- und Betriebsstoffe.<br />

Im Rahmen der niedersächsischenLandesinitiative<br />

Brennstoffzelle vertritt<br />

Dr.-Ing. Andreas Marek<br />

den Kompetenzknoten<br />

„Mobile Anwendungen“<br />

als Sprecher.<br />

›15<br />

Biologische Werkstoffe<br />

wie Hanf und Sisal werden<br />

schon seit Jahrhunderten<br />

in den verschiedensten<br />

Bereichen verwendet. Ihre<br />

Beimischung zu Kunststoffen<br />

ist aber relativ neu.<br />

Die so entstehenden Verbundstoffe<br />

sind ideal für<br />

den Einsatz in innovativen<br />

Produkten.

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