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das beste team! - Brunel GmbH

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› 32<br />

schaffte, erledigte der zuständige Tischler mit Augenmaß und<br />

Fingerspitzengefühl.<br />

Jetzt ist der Computer dazugekommen. Seit kurzem fräst<br />

eine CNC-gesteuerte Maschine den unteren Rand des Rims<br />

exakt passend zum Resonanzboden und fügt anschließend<br />

beide Bauteile automatisch „saugend schmatzend“ zusammen.<br />

Das Steuerprogramm dafür zu entwickeln, war für Olaf Gube<br />

die große Herausforderung. Die charakteristische Flügelform<br />

des Rims ist ebenso wenig mit Formeln zu greifen wie die<br />

asymmetrische Wölbung des Resonanzbodens. Steinweg hatte<br />

die Form aus dem Gefühl entwickelt. Und auch nachdem er<br />

1853 in New York als Henry E. Steinway die Firma Steinway &<br />

Sons gegründet hatte, hielt er seine genialen Ideen nur selten in<br />

Konstruktionsskizzen und Plänen fest. Bei der Entwicklung des<br />

CNC-Steuerprogramms blieb Gube nur die empirische Feldfor-<br />

schung: „Vieles ergab sich im Gespräch mit den Mitarbeitern,<br />

die die Arbeit schon seit Jahren machen.“<br />

DIE COMPUTERANALYSE BESTÄTIGT DIE GENIALITÄT<br />

HEINRICH STEINWEGS<br />

Manches Mal machte erst die Arbeit am Computer sichtbar,<br />

was der Tüftler Steinweg sich gedacht hatte. So erkannte Gube,<br />

beispielsweise, <strong>das</strong>s die Position bestimmter Holzdübel nicht<br />

zufällig, sondern entscheidend für den verzerrungsfreien Ton<br />

ist: „Häufig hatten wir ein innerliches Aha-Erlebnis und sahen,<br />

<strong>das</strong>s viele Dinge gar nicht so zufällig waren, wie sie erschie-<br />

nen.“ Nach und nach enthüllten die Konstruktionsspezialisten<br />

<strong>das</strong> Geheimnis der Erfindung eines<br />

genialen Handwerkers, der zugleich<br />

ein begeisterter Musiker war. Teil-<br />

weise demontierten die Spezialisten<br />

sogar über 100 Jahre alte Flügel, um<br />

erkennen zu können, was sich der<br />

Konstrukteur gedacht haben könnte<br />

und was er im Laufe der Zeit verän-<br />

derte: „Bis Steinweg unser heutiges<br />

Hauptmodell entwickelte, hat er<br />

schließlich fast 50 Jahre herumge-<br />

tüftelt.“ Auch deshalb ist Gube klar,<br />

<strong>das</strong>s es noch ewig dauern wird, bis<br />

der Flügel in seinen ganzen Kon-<br />

struktionsdetails digital erfasst ist.<br />

Mit viel Glück und Geduld wird er in<br />

den kommenden Jahren zwar nach<br />

und nach sämtliche Komponenten<br />

und Bauweisen eines Flügels für<br />

den Konstruktionscomputer erfas-<br />

sen und auf dem Bildschirm dreidi-<br />

mensional darstellen können – in<br />

der Fertigung wird <strong>das</strong> gespeicherte<br />

querdenken<br />

›32<br />

Nach dem Biegeprozess<br />

lagert <strong>das</strong> Gehäuse<br />

des Flügels ungefähr<br />

sechs Monate. Bevor der<br />

Rim dann mit den verschiedenen<br />

Komponenten<br />

bestückt werden kann,<br />

wird er glatt geschliffen<br />

und der beim Biegen ausgetretene<br />

Leim entfernt.<br />

›33<br />

95 Prozent aller Konzertpianisten<br />

spielen heute<br />

bevorzugt auf einem<br />

Steinway-Flügel – diese<br />

weltweite Bestätigung<br />

ist Folge des unnachahmlichen<br />

Klangs und der<br />

einzigartigen Qualität<br />

dieser Flügel.<br />

› 33<br />

der Spezialist<br />

43

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