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das beste team! - Brunel GmbH

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im gespräch<br />

Verbundwerkstoffe – die<br />

Alleskönner im Schiffbau?<br />

Verbundwerkstoffe führten im Schiffbau vor einigen Jahren noch ein Schatten<strong>das</strong>ein. Jetzt<br />

entdeckt die Branche ihre überragenden Eigenschaften für sich: Die neuen Werkstoffe sind<br />

korrosionsbeständig und sehr leicht – ideal für den Schiffbau.<br />

INTERVIEW › Corinna Laubach<br />

Der Spezialist: Leichtbaukonzepte für den Schiff-<br />

bau sind nicht neu auf dem Markt. Einen mas-<br />

senhaften Einsatz finden sie dennoch nicht. Vor<br />

wenigen Jahren sprach man noch von großen Pro-<br />

blemen, auf die man beim Einsatz stoße. Ist dem<br />

nach wie vor so?<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin-C. Wanner: Glücklicherweise<br />

hat sich <strong>das</strong> in den vergangenen Jahren erheblich<br />

verändert. Prinzipiell spricht für den Einsatz von<br />

Faserverbundwerkstoffen, <strong>das</strong>s sie ein geringes<br />

spezifisches Gewicht haben, über <strong>das</strong> Masse einge-<br />

spart werden kann. Das war seit langem bekannt.<br />

Neuerdings gelingt es zunehmend sowohl bei<br />

Kohle- als auch bei Glasfasern, eine hohe mecha-<br />

nische Stabilität sicherzustellen.<br />

DIE MODERNEN VERBUNDWERKSTOFFE<br />

ZEICHNEN SICH AUCH DURCH EINE HOHE<br />

MECHANISCHE STABILITÄT AUS<br />

Der Spezialist: Was spricht zudem für <strong>das</strong> Ver-<br />

wenden von Faserverbundwerkstoffen?<br />

Wanner: Faserverbundwerkstoffe haben beispiels-<br />

weise eine hohe Korrosionsbeständigkeit, was sie<br />

für den Schiffbau prädestiniert. Weiterhin ver-<br />

fügen diese Werkstoffe mittlerweile über eine<br />

gute Temperaturbeständigkeit. Im Bereich der<br />

Brandsicherheit haben etliche Grundlagenunter-<br />

suchungen zu einem großen Fortschritt geführt.<br />

24<br />

der Spezialist<br />

Von entscheidender Bedeutung ist zudem, <strong>das</strong>s es<br />

immer mehr gelingt, vielfältige Formen für GFK-<br />

und CFK-Strukturen, also glasfaser- und kohlen-<br />

stofffaserverstärkte Kunststoffe, herzustellen.<br />

Der Spezialist: Das bedeutet konkret …<br />

Wanner: Man verfügt zunehmend über verschie-<br />

dene Softwaresysteme, anhand deren beliebige<br />

Formen gefräst werden können. Entsprechende<br />

Fräsen können Formen in wenigen Stunden oder<br />

Tagen herstellen, was früher Monate in Anspruch<br />

nahm. Das ist eine kostengünstigere Arbeit, die<br />

zudem eine hohe Formenvielfalt bietet. Im Flug-<br />

zeugbau hat sich <strong>das</strong> bereits durchgesetzt, der<br />

maritime Markt entdeckt dieses Feld gerade.<br />

Der Spezialist: Schiffbau ist ein sehr traditionsrei-<br />

ches Geschäft. Bedarf es da besonderer Überzeu-<br />

gungsarbeit für den Einsatz neuer Technologien?<br />

Wanner: Im Wesentlichen dreht es sich natürlich<br />

um die Kosten und Einsparungen, die sich aus einer<br />

Gewichtsreduzierung ergeben. Darüber hinaus<br />

muss man sehr genau schauen, wo Applikationen<br />

denkbar sind. Ein sehr großes Kunststoffschiff ist<br />

ohne weiteres nicht vorstellbar. Dazu bedarf es<br />

zum einen noch einiger Grundlagenforschung,<br />

zum anderen gehen die Kosten im Formenbau<br />

aufgrund der aufwändigen Einzelanfertigung in<br />

die Höhe. Anders verhält es sich bei Segel- und<br />

INFO<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin-Christoph<br />

Wanner ist seit 1998<br />

Professor an der Universität<br />

Rostock, Fakultät<br />

Maschinenbau und Schiffstechnik.<br />

Am Fraunhofer-<br />

Anwendungszentrum<br />

zeichnet der 56-Jährige als<br />

Leiter für den Forschungsbereich<br />

Großstrukturen<br />

in der Produktionstechnik<br />

verantwortlich. Zu seinen<br />

Kernkompetenzen zählen<br />

Fertigungsverfahren, Automatisierungstechniken<br />

und Qualitätstechniken,<br />

zudem Unternehmens-<br />

und Produktorganisation<br />

sowie die Produktentwicklung<br />

überwiegend für die<br />

maritime Industrie.

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