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querdenken<br />

44<br />

der Spezialist<br />

DIE ERFOLGSGESCHICHTE HEINRICH E. STEINWEGS<br />

In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts beginnt der musikalisch ambitionierte Möbeltischler Heinrich Engelhard<br />

Steinweg in Seesen am Harz mit dem Bau von Tafelklavieren – wegen der damals herrschenden Zunftdiktate nur<br />

heimlich und für <strong>das</strong> eigene Interesse. 1836 baut er in der Küche seines Hauses den ersten Flügel – 1839 kann er<br />

seine Werke erstmals während einer Messe in Braunschweig ausstellen. Eine beispiellose Unternehmerkarriere<br />

beginnt – bis 1850 hat der ehemalige Militärhornist 482 Tasteninstrumente verkauft.<br />

1850 wandert Steinweg in die USA aus, eröffnet 1853 als Henry E. Steinway in New York eine kleine Fabrik,<br />

die 1859 bereits 500 Klaviere pro Jahr produziert und 1860 350 Mitarbeiter zählt. Steinway bleibt zeitlebens ein<br />

Tüftler. Mit über 100 Patenten revolutioniert er den Pianobau.<br />

1880 – neun Jahre nach dem Tod des Firmengründers – fasst <strong>das</strong> Unternehmen<br />

Steinway & Sons Fuß in der deutschen Heimat.<br />

In Hamburg wird zusätzlich zur Firmenzentrale in New York, die zweite<br />

Produktionsstätte eröffnet. Seither beliefern die New Yorker den<br />

amerikanischen Kontinent, während Flügel und Klaviere aus Hamburg<br />

in die übrige Welt exportiert werden. In Hamburg arbeiten rund<br />

300 Beschäftigte.<br />

Wissen aber kaum zur Anwendung kommen: Rund 80 Prozent<br />

der Fertigung sind reine Handarbeit, für die Maschinen allen-<br />

falls Hilfsmittel sind. Vielleicht lassen sich eines Tages noch<br />

andere Arbeiten als <strong>das</strong> Einfügen des Resonanzbodens, wie bei-<br />

spielsweise die Rim-Biegerei, durch Maschinen ersetzen, über-<br />

legt Gube. Die Entscheidung darüber wird bei Steinway aber<br />

nicht allein unter Rationalisierungsaspekten fallen: „Wenn,<br />

dann geht es in erster Linie um die Qualitätssicherung und die<br />

mögliche Reproduzierbarkeit von Klangerlebnissen.“ Zunächst<br />

aber dienen die gesammelten und aufgearbeiteten Erkennt-<br />

nisse dem besseren Verständnis der genialen Konstruktion von<br />

Heinrich Steinweg.<br />

BRUCHTEILE VON MILLIMETERN SIND ENTSCHEIDEND<br />

FÜR DEN INDIVIDUELLEN KLANG EINES FLÜGELS<br />

Im Gegensatz zur scheinbar rohen Kraft der Rim-Biegerei geht<br />

es in der übrigen Fertigung pianissimo zu. Die Klaviatur zusam-<br />

mensetzen, die 243 Saiten aufziehen und spannen, die Stimm-<br />

hammer einsetzen – Bruchteile von Millimetern sind beim<br />

Einbau jedes Details entscheidend für die richtige, unverzerrte<br />

Übertragung der Saitenschwingungen. Selbst der handgemalte<br />

Schriftzug Steinway & Sons auf der bronzefarben lackierten<br />

Gussplatte erfordert den richtigen Schwung. Das Gehäuse zu<br />

lackieren und zu polieren, ist Erfah-<br />

rungssache – diese und tausend wei-<br />

tere Handgriffe wird eine Maschine<br />

kaum ersetzen können. Von daher<br />

macht in diesen Bereichen ein zu-<br />

sätzlicher Computereinsatz wenig<br />

Sinn, denn jeder Flügel ist ein indi-<br />

viduelles Meisterstück, dessen prä-<br />

zise Fertigung im Wesentlichen auf<br />

der Erfahrung und dem Geschick der<br />

Handwerker beruht. Der Bau eines<br />

einzigen Flügels dauert etwa sechs<br />

Monate.<br />

Dank perfekt organisierter Hand-<br />

arbeit verlassen jedes Jahr 1.200<br />

Flügel <strong>das</strong> Werk. Jeder einzelne ist<br />

vorher durch die Hände von Gerd<br />

Fründ gegangen. Wenn er in den<br />

Ruhestand geht, wird <strong>das</strong> unver-<br />

gleichliche Steinway-Klangerlebnis<br />

trotzdem garantiert sein: Fründ lernt<br />

bereits seinen Nachfolger an – seit<br />

30 Jahren.

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