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experten für gute Nachbarschaft - Haufe.de

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auliche Substanz und das Wohnumfeld<br />

eingeht, son<strong>de</strong>rn auch bei <strong>de</strong>r Sprach-,<br />

Bildungs- und Beschäftigungsför<strong>de</strong>rung<br />

ansetzt und etwa Schulen als offene Stadtteileinrichtungen<br />

begreift. Blaupausen sind<br />

dabei allerdings nicht angebracht, je<strong>de</strong>s<br />

Konzept muss auf das jeweilige Quartier<br />

zugeschnitten sein, etwa was die kulturelle<br />

Zusammensetzung <strong>de</strong>r Bewohnerschaft<br />

o<strong>de</strong>r die Altersstruktur angeht. Verbandsdirektor<br />

Rychter: „Ziel aller Maßnahmen<br />

muss sein, <strong>de</strong>r Stigmatisierung eines Stadtteils<br />

frühzeitig entgegenzuwirken – je<strong>de</strong>s<br />

Quartier hat Potenzial!“<br />

Vielfältige Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

Einbruchshemmen<strong>de</strong> Türen und Fenster<br />

sollten zur selbstverständlichen Ausstattung<br />

gehören, doch das ist eben nicht alles.<br />

Grundsatz bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Wohnumfelds<br />

ist beispielsweise die Übersichtlichkeit:<br />

Die Wegeführung muss klar, die Beleuchtung<br />

gut, die Glie<strong>de</strong>rung zwischen öffentlichem,<br />

halböffentlichem und privatem Raum klar<br />

sein. Mit Gemeinschafts einrichtungen und<br />

einla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Verweilplätzen sollten Räume<br />

<strong>für</strong> die Begegnung <strong>de</strong>r Bewohner geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n. Wer sich kennt, achtet auch eher<br />

aufeinan<strong>de</strong>r. In Großsiedlungen ist diese<br />

soziale Kontrolle schwieriger herzustellen;<br />

in <strong>de</strong>r Wohnungswirtschaft haben sich<br />

da<strong>für</strong> Concierge-Lösungen bewährt – ein<br />

Dienstleister und „Kümmerer“ <strong>für</strong> ein o<strong>de</strong>r<br />

mehrere Häuser. Gemeinschaftsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Einrichtungen sind auch <strong>de</strong>shalb wichtig,<br />

weil sie I<strong>de</strong>ntität stiften: Die Bewohner<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren sich mit ihrem Viertel, fühlen<br />

sich verantwortlich und achten auch auf<br />

Sauberkeit – Müll ist beispielsweise <strong>für</strong> das<br />

Image nicht för<strong>de</strong>rlich. Mittelbar kann auch<br />

das Belegungsmanagement eine positive<br />

Wirkung auf das Image haben. Mit ihm<br />

kann ein Wohnungsunternehmen auf eine<br />

verträgliche kulturelle und soziale Mischung<br />

im Wohngebiet Einfluss nehmen.<br />

Um <strong>de</strong>n Gedanken eines ganzheitlichen<br />

Sicherheitsansatzes weiter in die Öffentlichkeit<br />

zu tragen und sicherheitsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

noch stärker <strong>für</strong> Marketingzwecke<br />

nutzbar zu machen, hat <strong>de</strong>r VdW Verband<br />

<strong>de</strong>r Südwest<strong>de</strong>utschen Wohnungswirtschaft<br />

2006 gemeinsam mit <strong>de</strong>m Land<br />

Einer <strong>de</strong>r Preisträger <strong>de</strong>s Gütesiegels „Sicher Wohnen in Hessen“ – das Cronstetten-Haus am<br />

Frankfurter Westhafen. Quelle: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung<br />

Die Wohnungswirtschaft 2/2012<br />

Hessen das Gütesiegel „Sicher Wohnen in<br />

Hessen“ eingeführt. Mit <strong>de</strong>m Siegel wer<strong>de</strong>n<br />

Projekte von Wohnungsunternehmen ausgezeichnet,<br />

bei <strong>de</strong>nen unter Sicherheitsaspekten<br />

Wohnen und Gewerbe in Einklang<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n, alte und junge Bewohner<br />

gemeinschaftlich zusammenleben und das<br />

Zusammenspiel zwischen privatem und<br />

öffentlichem Raum beachtet wird. Ziel ist<br />

es vor allem, das subjektive Sicherheitsempfin<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Bewohner zu stärken und<br />

damit das Wohnklima zu optimieren. Die<br />

Aktion „Sicher Wohnen in Hessen“ verlangt<br />

von <strong>de</strong>n Bewerbern, sich mit drei Sparten<br />

Leitlinien zur Sicherheit im Quartier<br />

sind zum Beispiel unter<br />

www.vdwsuedwest.<strong>de</strong>/sicherwohnen<br />

abzurufen o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Internetseite<br />

<strong>de</strong>s nordrheinwestfälischen Justitzministeriums.<br />

Geben Sie bitte hierzu die<br />

Linknummer 120201 in das da<strong>für</strong><br />

vorgesehene Feld auf unserer Website<br />

www.diewohnungswirtschaft.<strong>de</strong> ein.<br />

<strong>de</strong>r Wohnsicherheit zu beschäftigen: <strong>de</strong>m<br />

passiven Einbruchschutz, <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

<strong>de</strong>s Wohnumfel<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>n Lösungen im<br />

Bereich <strong>de</strong>s Sozialmanagements.<br />

Gütesiegel –<br />

vorbildliche Wohnungsunternehmen<br />

Zum Beispiel erhielt am 9. Oktober 2009<br />

das Projekt <strong>de</strong>s Wohnungsunternehmens<br />

Bauverein Dillenburg eG „Lebensgerechtes<br />

Wohnen am Stadtwald“ das begehrte<br />

Gütesiegel. Der Verbandsdirektor <strong>de</strong>s VdW<br />

nd südwest, sü Dr. Rudolf Ridinger, betonte<br />

bei <strong>de</strong>r Verleihung die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>s Projekts, das nicht nur<br />

<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Wohnbedürfnisse<br />

vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen<br />

Wan<strong>de</strong>ls aktiv aufgreift,<br />

g son<strong>de</strong>rn auf engem Raum in<br />

einem Gebäu<strong>de</strong>komplex realisiert, was<br />

an an<strong>de</strong>ren Orten zumeist im Rahmen von<br />

komplexen Quartierskonzepten umgesetzt<br />

wird.<br />

Erster Preisträger war das Cronstetten-<br />

Haus, ein Wohnhaus <strong>de</strong>r Cronstett- und<br />

Hynspergischen evangelischen Stiftung<br />

in Frankfurt. Dort wird <strong>de</strong>n Mietern nach<br />

Bekun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stiftung eine „mo<strong>de</strong>rne<br />

Lebensform <strong>de</strong>r Generation 65 +“ geboten.<br />

Das Cronstetten-Haus an <strong>de</strong>r Promena<strong>de</strong><br />

am Frankfurter Westhafen berücksichtigt<br />

im baulichen Bereich beson<strong>de</strong>re Sicherheitsmerkmale.<br />

Dazu zählt auch die Offenheit<br />

von Gemeinschaftsflächen, wie beispielsweise<br />

Treppenhäusern, um dunkle, nicht<br />

einsehbare Flächen zu vermie<strong>de</strong>n. Durch<br />

attraktive Angebote zum nachbarschaftlichen<br />

Wohnen, zum Beispiel zur Entwicklung<br />

von <strong>Nachbarschaft</strong>saktivitäten und Gemeinschaftsräumen,<br />

wird die soziale Kontrolle<br />

im Cronstetten-Haus geför<strong>de</strong>rt. Schließlich<br />

wur<strong>de</strong>n in diesem Projekt Maßnahmen realisiert,<br />

um ein längeres selbstbestimmtes<br />

Wohnen im Alter zu ermöglichen.<br />

Dr. Rudolf Ridinger hält die Projekte <strong>de</strong>r<br />

Gütesiegelträger <strong>für</strong> einen Beweis da<strong>für</strong>,<br />

dass Sicherheit und Wohlfühlen miteinan<strong>de</strong>r<br />

im Einklang stehen können: „Sicheres<br />

Wohnen ist nicht gleichbe<strong>de</strong>utend mit<br />

Vi<strong>de</strong>oüberwachung, hohen Zäunen und an<br />

Bunker erinnern<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>gestaltungen“,<br />

sagt er. Statt<strong>de</strong>ssen gelte: „Gute <strong>Nachbarschaft</strong><br />

schafft Sicherheit.“<br />

Andreas Gröhbühl<br />

Pressesprecher<br />

VdW Rheinland Westfalen<br />

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