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MANAGEMENT
Bausparen
Altes Instrument mit neuem Charme
Die nachhaltige Unruhe an den Finanzmärkten und die daraus entstandenen Regelwerke lassen auch die aus
Finanzierungssicht stabile Wohnungswirtschaft nachdenklich werden: Wie wird die Finanzierungslandschaft der Zukunft
aussehen? Langfristige und stabile Finanzierungspartner sind ein Schlüsselthema für die Wohnungswirtschaft. Sicherheit,
niedrige Zinssätze und hohe Flexibilität sprechen dafür, Bausparverträge ins Finanzierungsportfolio aufzunehmen.
Bausparkassen stellen – nahezu unbemerkt
vom Markt der professionellen Immobilienunternehmen
– etwa ein Viertel der
Finanzierungen für Wohnimmobilien. Die
kapitalmarktunabhängige Refinanzierung
innerhalb des Modells und die hohen regulatorischen
Anforderungen für die eigenen
Kapitalanlagen sorgten dafür, dass die Bausparkassen
unbeschadet und ohne staatliche
Unterstützung durch die Krisen gingen.
Investitionen, die heute auf niedrigstem
Niveau finanziert werden, bergen natürlich
Risiken, wenn die Darlehen aus der Zinsbindung
laufen. Als Zinssicherungsinstrument
lassen sich Bausparverträge hervorragend
ins Finanzierungsportfolio eines Unternehmens
integrieren. Darüber hinaus ist die
Kombination mit Mitteln der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) und damit langfristige
Sicherung niedriger Zinssätze eine von
der KfW geförderte Darlehensvariante.
Was zunächst altbacken wirkt, entpuppt
sich bei genauerer Betrachtung als überraschend
flexibles Produkt. Auch der Kollektivgedanke
und die vorgeschriebene
Verwendung in wohnungswirtschaftliche
Investitionen spricht insbesondere die Wohnungswirtschaft
an. Dennoch sind viele
Aspekte bei der Finanzierung über Bausparkassen
zu beachten.
Worauf kommt es bei der Zinssicherung
mit Bausparverträgen an?
Fälligkeitstermine: Im Prinzip können
alle Fälligkeiten ab zwei Jahren Vorlaufzeit
betrachtet werden. Allerdings werden
dann nur kurze Darlehenslaufzeiten für
das Bauspardarlehen erreicht. Ab drei bis
vier Jahren – also Termine, die mit klassischen
Forward-Darlehen nur mit hohen
Aufschlägen zu erreichen sind – können
Darlehenslaufzeiten von bis zu zehn Jahren
erzielt werden, wenn das erforderliche Mindestguthaben
sofort eingezahlt wird. Bei
Vorlaufzeiten ab fünf Jahren kommen auch
Modelle mit einer laufenden Ansparung in
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FINANZIERUNG
Abb. 1: Schnell die Zuteilung durch Soforteinzahlung erreichen.
Betracht. Eine Obergrenze gibt es eigentlich
nicht, jedoch sind in der Praxis Vorlaufzeiten
von mehr als zehn Jahren eher die
Ausnahme.
Darlehenszinsen und -laufzeiten: Die Zinssätze
für Bauspardarlehen hängen wie beim
klassischen Darlehen mit der Zinsbindungsdauer
zusammen. Die günstigsten Zinssätze
von unter zwei Prozent haben in der Regel
eine recht kurze Darlehenslaufzeit von fünf
bis sechs Jahren. Zinsbindungen im Bereich
von zehn Jahren gibt es mit Zinssätzen
von unter drei Prozent, Laufzeiten darüber
hinaus bis maximal 20 Jahre liegen immer
noch deutlich unter vier Prozent. Es erfolgt
immer eine vollständige Tilgung innerhalb
der tariflich ermittelten Darlehenslaufzeit.
Guthabenverzinsung und Mindesteinzahlung:
Das Guthaben auf einem
Bausparvertrag wird in den gängigen
Finanzierungstarifen mit 0,5 bis 1,5 Prozent
verzinst. Die Zinsen unterliegen den individuellen
gesetzlichen Vorschriften für
Kapitalerträge. Bei Erfüllung der Voraussetzungen
für eine Steuerbefreiung bleiben die
Kapitalerträge ohne Abzug auf dem Vertrag
Abb. 2: Mit monatlichem Sparen den Finanzierungsbedarf ab 2016 sichern – die klassische
Variante.
Die Wohnungswirtschaft 2/2012