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Einfluss von Mutationen auf die NS2/3-Prozessierung und die ...

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DISKUSSION<br />

CSFV- <strong>und</strong> BVDV-Isolaten gibt. In beiden Fällen wird NS3 konstitutiv während<br />

des Infektionszyklus’ gebildet, ohne dass eine durch Rekombination<br />

entstandene Genomveränderung vorläge. Im Gegensatz zu CSFV scheint das<br />

BVDV aber in der Lage zu sein, bestimmte letale Veränderungen durch<br />

Reversion beheben zu können, <strong>die</strong> bei CSFV offensichtlich <strong>die</strong> RNA-Replikation<br />

blockieren. Andererseits ist CSFV imstande, mit <strong>NS2</strong>/3 Spalteffizienzen zu<br />

existieren, <strong>die</strong> beim Oregon letal sind oder durch Reversion bzw.<br />

Pseudoreversion so verändert werden, dass wieder Spalteffizienzen <strong>von</strong> mehr<br />

als 60 % erreicht werden (Kümmerer and Meyers 2000). Der entscheidende<br />

Unterschied ist aber, dass im Falle <strong>von</strong> BVDV <strong>die</strong> unkontrollierte Freisetzung<br />

<strong>von</strong> NS3 in jedem Fall zum ZPE führt, während CSFV trotz <strong>NS2</strong>/3-Spaltung <strong>die</strong><br />

Wirtszellen nicht zerstört. Wie bereits diskutiert, könnte <strong>die</strong>s eine Folge<br />

unterschiedlicher NS3-Mengen sein.<br />

Erst kürzlich wurde beschrieben, dass alle BVDV, auch solche, <strong>die</strong> keinen ZPE<br />

ausbilden, NS3 exprimieren. Trotz <strong>die</strong>ser Bef<strong>und</strong>e bleibt festzuhalten, dass es<br />

bei allen natürlich vorkommenden zp BVDV eine direkte Korrelation zwischen<br />

der unkontrollierten Freisetzung des NS3 <strong>und</strong> dem zp Typ gibt. NS3 wurde<br />

deshalb lange als zytopathogenes Agens diskutiert <strong>und</strong> es ist naheliegend,<br />

anzunehmen, dass NS3 an der Entstehung des ZPE beteiligt ist. Ein direkter<br />

Nachweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit<br />

<strong>von</strong> NS3 in den infizierten Zellen <strong>und</strong> deren Lyse fehlt jedoch noch. Unklar ist<br />

auch, welcher Mechanismus einer durch NS3 ausgelösten Zytopathogenität zu<br />

Gr<strong>und</strong>e liegt. Ein Hinweis könnte <strong>die</strong> Antwort <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Frage sein, welcher<br />

Unterschied zwischen <strong>NS2</strong>/3 <strong>und</strong> NS3 besteht, da <strong>NS2</strong>/3 alle Sequenzen<br />

beinhaltet, <strong>die</strong> im NS3 zu finden sind. Möglich wäre eine Differenz in der<br />

enzymatischen Aktivität der NS3-Protease oder Helikase zwischen <strong>NS2</strong>/3 <strong>und</strong><br />

NS3. Hierbei könnte der kovalent geb<strong>und</strong>ene <strong>NS2</strong>-Anteil im <strong>NS2</strong>/3 regulierend<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> enzymatische(n) Aktivität(en) wirken. Für <strong>die</strong> im NS3 lokalisierte<br />

Protease wäre vorstellbar, dass eine gegenüber dem <strong>NS2</strong>/3 veränderte Aktivität<br />

<strong>die</strong> (vermehrte) Spaltung zellulärer Proteine <strong>und</strong> damit eine Zellschädigung zur<br />

Folge haben könnte.<br />

Eine weitere Möglichkeit wäre ein <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Regulation der<br />

Virusreplikation. Unterschiede in der <strong>Prozessierung</strong> der Nichtstrukturproteine<br />

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