Einfluss von Mutationen auf die NS2/3-Prozessierung und die ...
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ERGEBNISSE<br />
Die Auswertung am Phosphor-Imager erbrachte für <strong>die</strong> verschiedenen CSFV-<br />
Stämme unterschiedliche Spalteffizienzen (Abb. 4).<br />
Beim Vergleich der für <strong>die</strong> CSFV-Stämme ermittelten Werte mit für Mutanten<br />
des BVDV Stammes Oregon erhaltenen Daten lässt sich erkennen, dass nicht<br />
ausschließlich <strong>die</strong> Menge an exprimiertem NS3 maßgeblich für <strong>die</strong> Ausbildung<br />
des zp Phänotyps sein kann. Oregon Mutanten mit einer Spalteffizienz <strong>von</strong> r<strong>und</strong><br />
60% <strong>und</strong> darüber zeigten in infizierten Zellen einen ZPE (Kümmerer and<br />
Meyers 2000). Der CSFV-Stamm Brescia zeigt eine <strong>Prozessierung</strong>seffizienz<br />
<strong>von</strong> fast 67 %, ist aber eindeutig nicht zytopathogen. Ferner muss festgehalten<br />
werden, dass Oregon-Mutanten mit <strong>NS2</strong>/3-Spalteffizienzen <strong>von</strong> weniger als<br />
55 % nicht lebensfähig sind, während Viren der klassischen Schweinepest mit<br />
vergleichbaren oder sogar geringeren Spalteffizienzen replizieren <strong>und</strong> keine<br />
Wachstumsdefizite <strong>auf</strong>weisen. Damit kann dar<strong>auf</strong> geschlossen werden, dass<br />
andere Unterschiede zwischen BVDV <strong>und</strong> CSFV bzw. den verwendeten Zellen<br />
(mit)entscheidend für den Phänotyp sind.<br />
3.1.2. Einführung <strong>von</strong> <strong>Mutationen</strong> an der <strong>NS2</strong>/3-Spaltstelle<br />
3.1.2.1 Gerichtete Mutagenese<br />
Die <strong>NS2</strong>/3-Spaltstelle wurde für CSFV noch nicht bestimmt. Für andere<br />
Pestiviren, insbesondere BVDV, konnte <strong>die</strong>se <strong>Prozessierung</strong>sstelle jedoch<br />
identifiziert werden. Die fragliche Region, besonders der Aminoterminus des<br />
NS3, ist bei BVDV hoch konserviert. Durch Sequenzvergleiche konnte <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
hoher Homologie für Viren der klassischen Schweinepest ein entsprechender<br />
Bereich identifiziert werden, der <strong>die</strong> vermutliche <strong>NS2</strong>/3-Spaltstelle enthält. Zur<br />
Überprüfung, wie sich eine veränderte Spaltstelle <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Spalteffizienz, den<br />
Phänotyp <strong>und</strong> <strong>die</strong> Lebensfähigkeit der Viren auswirkt, wurden verschiedene<br />
Punktmutationen im Bereich der Spaltstelle <strong>NS2</strong>/3 des Stammes Alfort<br />
eingeführt. Für <strong>die</strong> Untersuchung der <strong>Prozessierung</strong> des Nichtstrukturproteins<br />
<strong>NS2</strong>/3 des Stammes Alfort wurde, ausgehend vom vorhandenen cDNA-Klon<br />
p1347, der Sequenzabschnitt NT 3945-5560 in den Expressionsvektor pCITE-<br />
2a kloniert (Konstrukt pRB03). Die Mutagenesen wurden mittels eines PCR-<br />
Verfahrens durchgeführt, bei dem <strong>die</strong> gewünschte Mutation über<br />
komplementäre, <strong>die</strong> Mutation tragende Primer eingeführt wird. Im Anschluss an<br />
<strong>die</strong>se Reaktion erfolgt <strong>die</strong> Zugabe <strong>von</strong> Dpn I, das nur methylierte DNA<br />
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