Ist nun u ∈ V beliebig, so gibt es paarweise verschiedene w 1 , . . . , w m ∈ B und β 1 , . . . , β m ∈∑K mit u = m β j w j .j=1Sind alle w j ≠ v, so ist offenbar u ∈ K . Gibt es ein j 0 ∈ {1, . . . , m} mit w j0 = v,so istu = ∑(1β j w j + β j0 α j0w − ∑)α iα i0v i ∈ Kj≠j 0i≠i 0Satz 9.19 (Basisaustauschsatz von Steinitz) Sei V ein endlich-dimensionaler K-Vektorraum,sei B = {v 1 , . . . , v n } eine n-elementige Basis, und sei E ein Erzeugendensystem von V .Sei m ∈ N 0 mit m ≤ n gegeben. Dann existieren m Elemente w 1 , . . . , w m ∈ E, so dasswieder eine (n-elementige) Basis von V ist.{w 1 , . . . , w m , v m+1 , . . . , v n }(man kann also die ersten m Elemente durch Elemente aus E austauschen und erhältwieder eine Basis. Für m = n erhalten wir {w 1 , . . . , w n }).Beweis durch vollständige Induktion über m (≤ n). Für m = 0 ist nichts zu zeigen.Sei die Aussage für m bewiesen, so dass wir eine n-elementige BasisB ′ = {w 1 , . . . , w m , v m+1 , . . . , v n }mit w 1 , . . . , w m ∈ E erhalten. Falls m = n, so ist nichts mehr zu zeigen. Sei m < n.Da B ′ eine Basis ist, also ein minimales Erzeugendensystem, ist B ′ {v m+1 } kein Erzeugendensystem.Es gibt also ein w ∈ E mit w /∈< B ′ {v m+1 } > (denn sonst giltE ⊆ K und damit V = K ⊆ – Widerspruch!). Nachdem Austauschlemma ist B ′ {v m+1 } ∪ {w} = {w 1 , . . . , w m , w, v m+2 , . . . , v n } eine Basis(n-elementig da w /∈ B ′ {v m+1 }), und wir können w m+1 := w setzen.Im Folgenden schreiben wir auch |M| für die Mächtigkeit einer Menge M.Corollar 9.20 Sei V ein endlich erzeugter K-Vektorraum.(a) Dann besitzt V eine endliche Basis, und für jede Basis B gilt |B| = dim V . Insbesonderehaben alle Basen die gleiche Mächtigkeit.(b) Für jedes Erzeugendensystem E gilt |E| ≥ dim V .(c) Für jede linear unabhängige Teilmenge F gilt |F | ≤ dim V .Beweis Nach Definition gibt es ein endliches Erzeugendensystem E 0 mit |E 0 | = dim V .Dieses ist dann minimal, also eine Basis. Aus dem Steinitzschen Austauschsatz (mit B =E 0 und m = n folgt:Lemma 9.21 Sei V ein endlich-dimensionaler K-Vektorraum. Ist E ⊆ V ein Erzeugendensystem,so gibt es eine endliche Teilmenge E ′ ⊆ E, die eine Basis von V ist.Dies zeigt, dass jede Basis B von V endlich ist, denn nach 9.21 enthält B eine endlicheBasis B ′ und wegen der Minimalität von B als Erzeugendensystem ist B ′ = B.43
Aus dem Steinitzschen Austauschsatz folgt weiter: Ist B eine Basis und E ein Erzeugendensystemso gilt(∗) |B| ≤ |E| .Angewandt auf E 0 erhalten wir |B| ≤ dim V . Andererseits gilt, da B Erzeugendensystemist, |B| ≥ dim V , und wir erhalten (a). Dann folgt (b) mit (∗).(c) folgt aus (a) und:Satz 9.22 (Basisergänzungssatz von Steinitz) Sei V ein endlich erzeugter K-Vektorraum.Ist F ⊆ V eine linear unabhängige Menge und ist E ⊆ V ein Erzeugendensystem von V ,so gibt es endlich viele Vektoren w 1 , . . . , w m ∈ E, so dass F ∪ {w 1 , . . . , w m } eine Basis vonV ist.Beweis Zunächst ist E wegen 9.21 ohne Einschränkung endlich. Wir wählen die w i nuninduktiv. Ist F schon Erzeugendensystem, so sind wir fertig. Seien bereit w 1 , . . . , w n ∈ Egewählt, so dass F ∪{w 1 , . . . , w n } linear unabhängig ist. Wenn diese Menge auch erzeugendist, so sind wir fertig. Andernfalls gibt es ein w n+1 ∈ E mit w n+1 /∈ K .Nach Lemma 9.15 ist dann F ∪ {w 1 , . . . , w n+1 }, linear unabhängig. Dieser Prozess mussspätestens bei n = |E| abbrechen, da E erzeugend ist.Fazit: Nach 9.22 kann man jede linear unabhängige Menge zu einer Basis vergrößern, undnach 9.21 kann man jedes Erzeugendensystem zu einer Basis verkleinern.Corollar 9.23 Sei dim V = n < ∞.(a) Mehr als n Vektoren sind linear abhängig.(b) Weniger als n Vektoren sind nicht erzeugend.(c) Für n Vektoren v 1 , . . . v n ist äquivalent:(i) Die Vektoren bilden eine Basis.(ii) Die Vektoren sind linear unabhängig.(iii) Die Vektoren bilden ein Erzeugendensystem.Beweis (a) Die maximale Mächtigkeit einer linear unabhängigen Menge ist nach 9.20 (c)gleich n.(b) Die minimale Mächtigkeit eines Erzeugendensystems ist nach 9.20 (b) gleich n.(c) (i) ⇒ (ii), (iii) nach 9.16(a). Gilt umgekehrt (ii), so ist {v 1 , . . . , v n } nach (a) maximallinear unabhängig, also eine Basis nach 9.16 (c). Gilt (iii), so ist {v 1 , . . . , v n } nach (b)minimales Erzeugendensystem, also eine Basis nach 9.16 (b).Beispiel 9.24 (a) dim K n = n, da e 1 , . . . , e n nach 9.17 (a) eine Basis bilden.(b) Betrachte die Mengen M 1 = {(1, 1)}, M 2 = {(1, 0), (1, 1), (0, 1)} im R 2 . M 1 ist linearunabhängig, aber kein Erzeugendensystem (z.B. nach 9.23 (b)). M 1 kann z.B. durch (1, 0)44
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(⇒A ist nicht regulär)s.u.Satz 1
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(Linearität von det in der j-ten S
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( )1Ist nun A regulär, so gilt A
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(vergleiche 14.6 (iii))(a), (b) und
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da σ : {1, . . . , n} → {1, . .
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16 PolynomeSei K ein Körper.Defini
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(d.h., (x − λ) teilt f).Beweis S
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vom Grad ≤ n − 2. Der verbleibe
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Die Gleichung (1) folgt daraus, das
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Wir verwenden hier eine vereinfacht
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das orthogonale Komplement von V (
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ist dann orthogonal, und es gilt( )
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