1886 - Berliner Baugenossenschaft eG
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Arbeitslosigkeit Arbe b itslo nicht nötig haben, mit Mühe die<br />
Miete zu erkämpfen. Ich halte es für angezeigt,<br />
dieses Sy System auch im Mutterlande einzuführen.“<br />
ren. n “ (B (Be (Beifall)<br />
Ein Ei E n Herr H aus dem Publikum<br />
„Es „E „ s kkönnten<br />
sich bald Reparaturen an den<br />
Hä HHäusern usern einstellen. Dann kämen die Kosten<br />
jähr jährlich h lich auf 200 Mark. Da tut man doch besser,<br />
für 120 Mark eine Wohnung zu mieten.“<br />
Baumeister Baum Wohlgemuth<br />
„Die Genossenschaft müsste allerdings sehr<br />
schlech schlecht bauen, wenn sich schon so bald bedeu-<br />
tende RReparaturen<br />
als nötig erweisen. Außerdem<br />
liegt ees<br />
im Interesse der Genossenschafter selbst,<br />
gut und un durabel zu bauen.“<br />
Herr Bauer aus Flensburg<br />
„Ich war selbst Mitglied in dem Bauverein<br />
Flensburg. Herr Hansen aus Kiel hat die<br />
Begründung des Vereins angeregt und die<br />
Schrift verfaßt: Baut Arbeiterhäuser! Der<br />
Flensburger Arbeiterverein hat dann den<br />
Bauverein begründet und ist zugleich sein<br />
Vorstand. Auch sind nach außerhalb unsere<br />
Statuten viel verlangt worden. Sie sehen, daß<br />
der Verein bestrebt ist, etwas Zweckmäßiges<br />
und Praktisches zu bieten.“ (Bravo)<br />
Reichstagsabgeordneter Schrader<br />
„Ich bin der Ansicht, daß das, was in Flens-<br />
burg möglich geworden eworden ist, auch hier möglich möglich ist<br />
und und bitte die hie hier er gegebene gegebene Gelegenheit Gelege Gelegenheit g nheit zu<br />
nutzen.“<br />
Herr Schüler aus Berlin<br />
„Ich habe den Eindruck, daß hier einem<br />
wackligen Baumeister auf die Beine geholfen<br />
werden soll. Aus Arbeiterinteressen sind die<br />
Herren nicht hergekommen.“<br />
Reichstagsabgeordneter Schrader<br />
„Es ist leicht zu verdächtigen. Herr Wohlgemuth<br />
hat doch erklärt, dass er nicht daran denkt, sich<br />
an der Sache zu beteiligen. Von mir kann ich<br />
dasselbe sagen. Beide machen wir nur einen<br />
Vorschlag, die Arbeiter selbst sollen ihn ja<br />
ausführen. Die einzige Frage ist, ob die Sache<br />
richtig und gut sei, und das kann der Herr nicht<br />
bestreiten. Er verdächtigt nur die Personen, die<br />
aus Interesse an der Allgemeinheit hierher<br />
gekommen sind. Dies ist keine angemessene Art<br />
des Debattierens.“ (Lebhafter Beifall)<br />
(Auszüge der Redebeiträge, veröffentlicht<br />
im „Cöpenicker Dampfboot“ 9.4.<strong>1886</strong>)<br />
Nach Abschluss der Verhandlung meldet bereits<br />
eine beachtliche Anzahl von Herren ihren Beitritt<br />
zur Genossenschaft. Die eigentliche Gründungsversammlung<br />
fi ndet am 16. Mai <strong>1886</strong> statt.<br />
Das weiterhin große Interesse zeigt sich in der<br />
Entwicklung der Mitgliederzahlen: Von 73 im<br />
Jahr 1897 sind es um 1900 bereits 949 und<br />
bis zum Ende der Kaiserzeit wächst die Zahl<br />
auf insgesamt 2.001 Personen an.<br />
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