20.11.2012 Aufrufe

1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

834<br />

Karl Schrader<br />

Reichstagsabgeordneter, Eisenbahndirektor<br />

und Gründer der <strong>Berliner</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

Geboren 4.4.1834 in Wolfenbüttel<br />

Gestorben 4.5.1913 in Berlin<br />

14 <strong>1886</strong> bis 1918<br />

Karl Schrader und<br />

Henriette Schrader-Breymann<br />

Ein Paar im Dienste der sozialen Gemeinschaft<br />

Henriette und Karl lernen sich <strong>1886</strong> in Braunschweig kennen. Von nun an beeinfl ussen die jeweiligen<br />

Reformideen das Engagement des andern. So tritt Karl Schrader sehr bald für die Ziele der Frauenbewegung<br />

und der neuen Pädagogik ein. Henriette wiederum interessiert sich für seine Ideen in der<br />

<strong>Baugenossenschaft</strong>sbewegung und verknüpft diese mit der Errichtung genossenschaftlicher Kindergärten<br />

und Sozialeinrichtungen. Das Zusammenwirken eines Paars über den privaten Bereich hinaus ist<br />

in dieser Zeit noch eine Seltenheit.<br />

„Hier sollte sich Beiden bald ein neues Feld erfolgreicher Th ätigkeit eröff nen. Dabei nahm der eine an<br />

den Bestrebungen des anderen stets innigsten Antheil; nicht leicht haben zwei Eheleute in so enger<br />

geistiger Interessengemeinschaft gelebt wie sie. Auch Henriette besaß eine entschiedene politische Überzeugung,<br />

die sie gelegentlich mit Nachdruck vertrat, und theilte hier ganz die freisinnigen Anschau ungen<br />

des Gatten, dessen parlamentarische Wirksamkeit sie mit theilnehmendem Eifer begleitete.“<br />

(in: Allgemeine Deutsche Biographie, 1908)<br />

Der Gründer und Mentor der <strong>Berliner</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong><br />

wird 1834 als Sohn eines Arztes<br />

geboren. Von 1853-56 absolviert er das Studium<br />

der Rechts- und Staatswissenschaften an den<br />

Universitäten Göttingen und Berlin. 1861-71 wird<br />

er Mitglied der Generaldirektion der Braunschweiger<br />

Eisenbahnen und Justitiar der<br />

Kaiserlichen Oberpostdirektion. Schon früh zeigt<br />

sich sein sozialpolitisches Engagement. In dieser<br />

Zeit beteiligt er sich an der Gründung des<br />

„Vereins für das Wohl der arbeitenden Klassen“<br />

(als Zweigstelle des gleichnamigen <strong>Berliner</strong><br />

Vereins), eines Spar- und Vorschussvereins und<br />

der „Gesellschaft für den Bau von Arbeiterwohnungen“.<br />

Zudem fungiert er als Schriftführer<br />

des Vaterländischen Frauenvereins.<br />

Kurz nach Gründung der Reichshauptstadt<br />

wechselt Karl Schrader 1872 als Direktor der<br />

Berlin-Anhaltinischen Bahn nach Berlin. Neben<br />

seinem Amt als Präsident des Protestantenvereins<br />

war er mit Unterbrechungen zwischen<br />

1881–1912 für die Fortschrittliche Volkspartei<br />

Mitglied des Reichstags. In Berlin stand vor<br />

allem seine Tätigkeit im 1844 gegründeten<br />

„Centralverein für das Wohl der arbeitenden<br />

Klassen“ im Vordergrund. Durch Kontakte mit<br />

anderen Reformern, so dem Stadtverordneten<br />

und Baumeister Gabriel Wohlgemuth, gelang<br />

ihm <strong>1886</strong> die Gründung der <strong>Berliner</strong> <strong>Baugenossenschaft</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!