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1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

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Bauarbeiten im Hof vor der Schrader-Büste, 1953<br />

Die „Badeanstalt“ des Karl-Schrader-Hauses<br />

42 1945 bis 2011<br />

1953<br />

„Eigentlich hatte ich mir immer einen Hund<br />

gewünscht. Eines Tages bekam ich stattdessen<br />

ein Kaninchen geschenkt. Ich taufte es: Mucki.<br />

Erst setzte ich es zum Streicheln auf den<br />

Küchentisch, aber da musste es wieder runter.<br />

Dann hatte ich ein Holzauto, da ist es rauf<br />

gehoppelt und ich habe es unseren 6 Meter<br />

langen Flur und in die Stube um den runden<br />

Tisch spazieren gefahren. Als es auf Weihnachten<br />

zuging, hieß es: ‚Mucki wird geschlachtet‘.<br />

Dafür fand sich auch jemand, ein Bekannter<br />

meines Vaters, und ich habe alles bis ins hinterste<br />

Zimmer mit angehört. Nun kam der Tag des<br />

Kaninchenbratens: meine Oma aß nichts, meine<br />

Mutter aß nichts, ich hab nichts gegessen. Der<br />

einzige, der davon aß, war mein Vater. Der hatte<br />

nun für sich allein drei Tage immer nur Kaninchen<br />

…<br />

Da wir kein eigenes Badezimmer hatten,<br />

gingen wir in die wieder eingerichtete Badeanstalt<br />

des Karl-Schrader-Hauses: freitags ab 15<br />

Uhr mit Badekarte für eine halbe Stunde. Frau<br />

Poppe, die auch einen Seifenladen hatte, wischte<br />

aus und ließ neues Wasser einlaufen. Für ein<br />

Wannenbad zahlte man ca. 75 Pfennig. Die<br />

Trennwände waren mit der Zeit ganz schön<br />

durchlöchert. Da hat der eine oder andere aus<br />

Neugierde schon mal gebohrt.“

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