1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

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Teil 3 Vom Neuanfang in Trümmern bis zum 125-jährigen Jubiläum der bbg 35
36 1945 bis 2011 Neuanfang in Trümmern Reparaturen, Wiederaufbau und Selbsthilfe Die Folgen des Zweiten Weltkrieges sind in der bbg noch lange Zeit zu spüren. Nicht nur die baulichen Aufgaben durch Trümmerbeseitigung ng und Reparaturen stellen die verbliebenen Mitarbeiter vor neue Herausfordesforderungen, sondern auch die Wiederherstellung demokratischer Strukturen. ukturen. Für viele alte und neue Mitglieder ist die oft entbehrungsreiche Aufbauzeit fbauzeit von Improvisationstalent und Nachbarschaftshilfe geprägt, die zugleich gleich zu Grundpfeilern von solidarischen Hausgemeinschaften der nächsten Jahrzehnte ahrzehnte werden. Nach dem Wiederaufbau zerstörter Siedlungsteile folgen bereits reits Ende der 50er Jahre erste Neubaumaßnahmen. Die Verwaltung des Mangels: die Genossenschaftswohnung als Hauptgewinn 1945 ist Berlin zu großen Teilen eine Trümmerwüste. Auch von den 1.731 Wohnungen der bbg blieb nur jede fünfte unbeschädigt. 362 sind total zerstört, über 1.000 mehr oder minder bewohnbar. Es dauert bis Mitte der 50er Jahre, bis der gesamte Bestand im Westteil wieder aufgebaut oder instand gesetzt ist. Ab Mai 1945 strömen Flüchtlinge, Kriegsheimkehrer, evakuierte Frauen und Kinder in die Stadt, dramatische Wohnungsprobleme sind die Folge. Noch heute sind die Erinnerungen der damals Zugezogenen lebendig. „Die Stadt hatte Einreiseverbot, es durfte keiner nach Berlin rein. Meine Schwester hat den Wohnungsamtsleiter mit Obst und Gemüse bestochen, nur so habe ich eine Zuzugsgenehmigung bekommen. ’49 habe ich meinen Mann kennen gelernt, der war als Kriegsversehrter beinamputiert. ’51 haben wir geheiratet und sind in ein Zimmer zur Untermiete gezogen. ’52 ist mein Junge geboren. Das spielte sich alles in einem Zimmer ab: kochen, essen, Windeln waschen, schlafen.“ „Ich habe vorher orher mit zwei kleinen Kindern in einem feuchten Stall gewohnt. Damals war ich erst 23 und bin bald verrückt geworden. Das waren ganz schlimme Verhältnisse. – Ich habe gar nicht geguckt, wie die neue Wohnung aussah, ich habe nur gesehen: da sind drei Zimmer, eine Küche und ein Balkon. Es war ein Traum für mich!“ „In den schwierigen Aufbauzeiten benötigte man noch einen Wohnberechtigungsschein mit Dringlichkeit. Den bekam man vom Wohnungsamt, wenn man einen besonderen Härtefall nachweisen konnte, z.B. als Flüchtling oder Spätheimkehrer aus Kriegsgefangenschaft. Das traf auf meinen Mann zu und so konnten wir uns um eine Wohnung bei der bbg bemühen. Unter vielen Mitbewerbern bekamen wir am 1.7.1957 eine 3-Zimmer-Wohnung in der Puttbusser Straße für 80,78 DM Miete. Das war genau an meinem Geburtstag, es war das schönste Geschenk für mich. Wir waren überglücklich, da eine Neubauwohnung mit Zentralheizung Seltenheitswert hatte und vor allem gab es im Winter keine Kohlenschlepperei mehr.“
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