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1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

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1948<br />

40 1945 bis 2011<br />

Nachkriegszeit im<br />

Karl-Schrader-Haus<br />

Die Siedlungsgemeinschaft formiert sich neu<br />

Durch einen Bombenangriff am 10.9.1944 war auch das Karl-Schrader-Haus getroffen worden.<br />

Zu den Beschädigungen zählen nicht nur einer der Turmaufbauten, sondern auch der Einsturz eines<br />

Seitenfl ügels im Innenhof. Bis zu seiner Enttrümmerung bildet die „Ruine“ einen Anziehungspunkt<br />

für die heranwachsende Jugend und fordert manche Mieter zu ungewöhnlichen Lösungen heraus.<br />

Die bbg beginnt mit ersten Bau- und Sicherungsmaßnahmen im Sommer 1948. Dafür sind im damaligen<br />

französischen Sektor Wedding noch zweisprachige Anträge nötig. Gleichzeitig zeigen die Bewohner viel<br />

Improvisationstalent, um die schwierige Nachkriegszeit zu meistern. Tatkräftige Nachbarschaftshilfe,<br />

Kleintierhaltung, von einer schwedischen Hilfsorganisation ermöglichte Speisungen für Genossenschaftskinder<br />

und auch erste Feste zeugen vom neu aufl ebenden Genossenschaftsgeist und Überlebenswillen.<br />

Kindheit mit Kriegsspuren<br />

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs zeigen sich<br />

noch lange an vielen Stellen des Karl-Schrader-<br />

Hauses. Ein Bewohner blickt auf seine Kindheit<br />

zurück:<br />

„Wir waren eine e Gruppe von Jungen im Alter<br />

von 5 bis 15 15 Jah Jahren. Es war verboten, die Ruine<br />

zu betreten. Da stürzten immer noch Teile ab.<br />

Man kam bi bbis s in<br />

den zweiten Stock, wo Eisenträ-<br />

ger lose hingen und u Stücke vom Mauerwerk.<br />

Gleichzeitig sah<br />

man bis in den Keller der<br />

ehemaligen BBadeanstalt,<br />

die Wannen<br />

standen dort do frei. Oft haben wir in den<br />

ehemalige ehemaligen Luftschutzkellern gespielt,<br />

die waren<br />

damals noch alle miteinander<br />

verknüpft. verknüpf Es gab Schilder, wo dran<br />

stand: stan a d: ‚Gasschleuse‘. ‚<br />

Auch die<br />

schweren sc s hwe Metalltüren waren für<br />

uns interessant. i<br />

Im Gegensatz zu den Nachbarhäusern hatte<br />

das Karl-Schrader-Haus aber Beleuchtung in den<br />

Kellern. Daher machte das Verstecken spielen,<br />

wenn das Licht anging, gar nicht so großen<br />

Spaß.<br />

Ein anderes Betätigungsfeld bot der Müllraum.<br />

Die Tonnen waren so groß, dass man sich<br />

als Kind gut darin verstecken konnte. Die<br />

mussten natürlich leer sein, aber wir wussten ja,<br />

wann die Müllabfuhr kam. Da gab’s auch viel<br />

Asche. Man sah danach aus wie eine Sau.“<br />

Erste Baumaßnahmen an der „Ruine“

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