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1886 - Berliner Baugenossenschaft eG

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16 <strong>1886</strong> bis 1918<br />

Reforminsel im Arbeitermilieu<br />

Das Karl-Schrader-Haus im Wedding<br />

als erster Mietwohnungsbau der bbg<br />

Mit ihrem ersten Mietshausbau reiht sich die bbg in die Tradition der berühmten genossenschaftlichen<br />

„Reforminseln“ im steinernen Meer Berlins ein. Nach den Anfängen im individuellen Erwerbshausbau<br />

vor den Toren der Stadt stellt die Errichtung einer großen, innerstädtischen Wohnanlage die Genossenschaft<br />

vor neue Aufgaben. Die hochgesteckten Ziele – qualitativ besser, aber nicht teurer als im Stil der<br />

Mietskasernen zu bauen – erfordern zusätzliche Hilfe von außen. Hier kann Karl Schrader durch seine<br />

Funktion als Reichstagsabgeordneter wesentliche Kontakte vermitteln. Neben den wohnreformerischen<br />

Neuerungen im Architekturentwurf sind es vor allem die gemeinnützigen Prinzipien, die im Weddinger<br />

Arbeiterbezirk modellhaft neue Wege im gemeinschaftsorientierten Bauen aufzeigen.<br />

Ein Haus für die Gemeinschaft<br />

„Da wir auch eine größere Anzahl von<br />

Mitgliedern besitzen, deren Beruf es ihnen<br />

unmöglich macht, außerhalb Berlins zu wohnen,<br />

haben wir im Norden Berlins, Ecke Malplaquet-<br />

und Liebenwalderstraße, einen großen Komplex<br />

bebaut: das nach unserem Gründer und langjährigen<br />

Vorsitzenden genannte ‚Karl-Schrader-<br />

Haus’. Dasselbe enthält 14 Aufgänge, außer<br />

2 Innenhöfen einen nach der Malplaquetstraße<br />

off enen, mit Schmuckanlagen versehenen<br />

Vor der Schrader-Büste im Eingangshof um 1910<br />

Straßenhof, wodurch bewirkt ist, dass nur<br />

Vorderwohnungen vorhanden sind. Außer<br />

2 Restaurants, 9 Läden, 180 Ein-, Zwei- und<br />

Dreizimmerwohnungen enthält das Haus eine<br />

eigene Badeanstalt, eine Bibliothek in schön<br />

ausgestattetem Bibliothekszimmer sowie einen<br />

Festsaal für interne Veranstaltungen. Solange die<br />

im Hause wohnenden Mitglieder ihre Verpfl ichtungen<br />

der Genossenschaft gegenüber erfüllen,<br />

kann ihnen die Wohnung weder gekündigt,<br />

noch im Preise gesteigert werden.“<br />

(bbg Werbeschrift 1911)

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