und Verbotskultur deutscher Parteien - Webway
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8 AKTUELLES<br />
Busek:<br />
Länder <strong>und</strong> Gemeinden<br />
aus Medizin-Unis raus<br />
Der Vorsitzende des Universitätsrats<br />
der Medizinischen Universität<br />
Wien, Erhard Busek, hat<br />
sich in der Debatte um Ärzte-<br />
Einsparungen am Wiener AKH<br />
für eine radikale Reform ausgesprochen.<br />
Die Medizin-Unis <strong>und</strong><br />
die dazugehörigen Spitäler<br />
„gehören in eine Hand“, sagte<br />
Busek im Gespräch mit der APA.<br />
Die Teilung der Verantwortung<br />
zwischen B<strong>und</strong>, Universitäten<br />
<strong>und</strong> Ländern sei „problematisch,<br />
weil man sich gegenseitig die<br />
Kos ten rüberschiebt“. Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden sollen daher aus den<br />
Medizinunis <strong>und</strong> den dazugehörigen<br />
Spitälern raus.<br />
Derzeit würden die Länder Kos -<br />
ten auf den B<strong>und</strong> abwälzen. Busek<br />
nennt ein Beispiel: Man könne<br />
momentan eine Reihe von Pos -<br />
ten nicht besetzen. Konkret fehlen<br />
Techniker für Herztransplantationen.<br />
Es gebe eine Liste von<br />
benötigten Herztransplantationen,<br />
„die wir nicht machen können“.<br />
Gr<strong>und</strong> für den Technikermangel<br />
sei die Debattenfrage,<br />
wer diese zahlen solle. An sich<br />
seien es keine Akademikerposten<br />
<strong>und</strong> diese zahle die Gemeinde,<br />
während die Akademiker, also<br />
die Ärzte, vom B<strong>und</strong> über das<br />
Unibudget bezahlt werden.<br />
Diese Einteilung stamme aus<br />
„Urzeiten“ <strong>und</strong> sei heutzutage<br />
nicht mehr sinnvoll, so Busek.<br />
Daher müsse man das künftig<br />
„sauber trennen“ <strong>und</strong> die Medizin-Unis<br />
<strong>und</strong> die dazugehörigen<br />
Spitäler in eine Hand geben. Die<br />
Politik <strong>und</strong> die betroffenen Insti-<br />
Endgültiges aus für Glühbirnen<br />
rückt näher<br />
Bürgermeister Zeitung 9/2011<br />
tutionen haben hier Handlungsbedarf,<br />
sagte Busek, der als ehemaliger<br />
Wissenschaftsminister<br />
<strong>und</strong> Kommunalpolitiker in Wien<br />
die Materie gut zu kennen meint.<br />
Es gehöre ein Plan entwickelt<br />
<strong>und</strong> zwar „von Experten“, denn<br />
er „halte die politische Seite für<br />
nicht sehr talentiert dafür“, so<br />
Busek.<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> begrüßt<br />
Novelle für Radarüberwachung<br />
durch Gemeinden<br />
Mit Freude nahm Gemeindeb<strong>und</strong>-Präsident<br />
Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer die Nachricht zur<br />
Kenntnis, dass die Novelle der<br />
Straßenverkehrsordnung bezüglich<br />
der Radarüberwachung<br />
durch Gemeinden nun zur Begutachtung<br />
von Verkehrsministerin<br />
Doris Bures freigegeben wurde:<br />
„Damit wird ein langjähriges Anliegen<br />
der Gemeinden endlich<br />
verwirklicht.“ Der Entwurf zur<br />
Novelle sieht vor, dass die Gemeinden<br />
dazu ermächtigt werden,<br />
die Geschwindigkeitsmessung<br />
mit stationären Radargeräten<br />
an Straßen mit besonderem<br />
Umfallrisiko durchzuführen.<br />
Gerade vor Schulen, Kindergärten<br />
<strong>und</strong> anderen neuralgischen<br />
Punkten wurden Geschwindigkeitslimits<br />
oft nicht eingehalten.<br />
Diese Tatsache bewies<br />
auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
in seinen Studien.<br />
Unkonzentriertheit <strong>und</strong> vor<br />
allem die zu hohe Geschwindigkeit<br />
im Ortsgebiet seien Hauptursachen<br />
für Unfälle auf Zebrastreifen.<br />
„Mehr als 80 Prozent der Fahrer<br />
halten sich nicht an Tempo-<br />
Der EU-Bann für Glühbirnen trifft ab 1.<br />
September alle Exemplare mit einer<br />
Leistung von 60 Watt oder höher. Konsumenten<br />
müssen diese allerdings nicht<br />
aus den Fassungen schrauben, sondern<br />
können sich wohl auch noch länger damit<br />
eindecken, da die Lagerbestände weiter verkauft<br />
werden dürfen. 60 Watt Birnen dürfen jedoch<br />
ab sofort innerhalb der Union nicht mehr erzeugt<br />
oder hierher importiert werden.<br />
Im September 2009 hatte es laut Stufenplan die 100<br />
Watt-Birnen getroffen, im darauffolgenden Jahr waren<br />
dann die 75er an der Reihe. Der letzte Schritt steht dann für den<br />
September 2012 auf dem Programm <strong>und</strong> wird alle übrigen Glühbirnen<br />
treffen. Sonderregelungen nach Energieeffizienzklassen gibt<br />
es für Halogenlampen.<br />
Foto: wrw/pixelio.de<br />
30-Zonen, die Hälfte hält sich<br />
nicht einmal an die Beschränkung<br />
auf 50 km/h im Ortsgebiet.<br />
Es geht den Gemeinden hier nicht<br />
um Abzocken, sondern dass an<br />
Unfallhäufungsstellen – vor Schulen<br />
oder Altenheimen beispielsweise<br />
– überwacht wird“, stellt<br />
Mödlhammer klar. „In Zukunft<br />
werden die Gemeinden wieder<br />
dem Wunsch ihrer Bürger nach<br />
Sicherheit auf den Straßen nachkommen<br />
können.“ Auch in einem<br />
Gespräch mit Innenministerin<br />
Johanna Mikl-Leitner wurde<br />
die Vorgangsweise abgestimmt.<br />
Franken-Mindestkurs zum<br />
Euro festgelegt<br />
Die Schweizerische Nationalbank<br />
(SNB) hat am 6. September<br />
eine weitere Maßnahme gegen<br />
die Überbewertung des Franken<br />
ergriffen. Sie legt zum Euro ab<br />
sofort einen Mindestkurs von 1,20<br />
Franken fest. Nach der Ankündigung<br />
schoss der Eurokurs schlagartig<br />
in die Höhe. Nach Angaben<br />
der Europäischen Zentralbank<br />
(EZB) habe die SNB die Festlegung<br />
auf ein Wechselkursziel eigene<br />
Faust entschieden.<br />
Die SNB kündigte zudem an,<br />
sie wolle den festgelegten Wechselkurs<br />
zum Euro mit allen Mitteln<br />
durchsetzen. Die Schweizerische<br />
Nationalbank toleriere ab<br />
sofort keinen Euro-Wechselkurs<br />
unter 1,20 Franken mehr, teilte<br />
sie mit. „Die Nationalbank wird<br />
den Mindestkurs mit aller Konsequenz<br />
durchsetzen <strong>und</strong> ist bereit,<br />
unbeschränkt Devisen zu kaufen.“<br />
Die EZB teilte mit, sie nehme<br />
die Entscheidung der SNB zur<br />
Kenntnis. Die Schweizer Notenbank<br />
habe diesen Schritt in „eigener<br />
Verantwortung“ unternommen.<br />
Innerhalb einer knappen St<strong>und</strong>e<br />
nach Bekanntgabe des Euro-<br />
Kursziels durch die SNB schnellte<br />
der Kurs der europäischen Einheitswährung<br />
zum Franken hoch.<br />
Der Wert stieg von 1,12 Franken<br />
auf über 1,21 Franken. Das Tageshoch<br />
des Umtauschkurses lag<br />
bei 1,2162, was über dem von der<br />
SNB definierten Kurs von 1,20<br />
Franken lag.<br />
Mit dem Entscheid hätten die<br />
Schweizer Währungshüter die Investoren<br />
an den Devisenmärkten<br />
überrascht. Am eigentlichen<br />
Gr<strong>und</strong> für die Stärke des Frankens<br />
gegenüber dem Euro habe<br />
sich allerdings gr<strong>und</strong>legend<br />
nichts geändert, sagten die<br />
Marktteilnehmer: Weil die Euro-<br />
Schuldenkrise weitergehe, komme<br />
es nun vor allem drauf an, wie<br />
entschlossen die SNB ihr Ziel verteidige,<br />
hieß es.<br />
Nur jeder Vierte interessiert<br />
sich für Politik<br />
Nur noch fünf Prozent der<br />
Österreicher interessieren sich<br />
"sehr stark" für das innenpolitische<br />
Geschehen, 21 Prozent sind<br />
laut einer aktuellen IMAS-Umfrage<br />
"ziemlich stark" daran interessiert.<br />
Diesen Menschen stehen<br />
drei Viertel der Bevölkerung<br />
gegenüber, die das politische Geschehen<br />
recht kalt lässt. Noch nie<br />
habe sich die Bevölkerung so wenig<br />
für Politik interessiert, heißt<br />
es im IMAS-Report.<br />
Anfang 2000 hatten noch 56<br />
Prozent der Österreicher angegeben,<br />
das politische Geschehen zu<br />
verfolgen, im September 2011 taten<br />
das nur noch 26 Prozent. Der<br />
politisch interessierte Teil der Bevölkerung<br />
hat sich also mehr als<br />
halbiert. Das Desinteresse ist aber<br />
nicht in jeder Gesellschaftsgruppe<br />
gleich stark. Während sich 34<br />
Prozent der Männer "gedanklich<br />
mit aktuellen innenpolitischen<br />
Vorgängen <strong>und</strong> Problemen beschäftigen",<br />
tun dies nur 19 Prozent<br />
der Frauen.<br />
Was die Altersgruppen betrifft,<br />
kann man festhalten: Je älter, desto<br />
politikinteressierter. Vor allem<br />
die 16- bis 29-Jährigen zeigen<br />
kaum Interesse am politischen<br />
Geschehen. Nur zwölf Prozent<br />
der Befragten dieser Altersgruppe<br />
gaben an, sich gedanklich<br />
mehr oder weniger stark darauf<br />
einzulassen. Auch die Schulbildung<br />
spielt hier eine Rolle. Immerhin<br />
37 Prozent der Maturanten<br />
<strong>und</strong> Akademiker verfolgen<br />
das Geschehen, nur 16 Prozent<br />
der Volks- <strong>und</strong> Hauptschulabsolventen<br />
können sich dagegen für<br />
politische Themen erwärmen.<br />
Aber nicht nur das Interesse an<br />
der Innenpolitik hat in den vergangenen<br />
zehn Jahren stark abgenommen,<br />
auch das Wissen um<br />
Politik schwindet: Kannten vor<br />
vier Jahren noch 92 Prozent der<br />
Österreicher den Namen des B<strong>und</strong>espräsidenten,<br />
können das heute<br />
nur noch 85 Prozent von sich<br />
behaupten. 2011 waren auch nur<br />
noch 61 Prozent dazu in der Lage,<br />
ihren eigenen Landeshauptmann<br />
der richtigen Partei zuzuordnen.<br />
2007 konnten das noch<br />
74 Prozent der Befragten.