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Ihr regionales Familienmagazin Thema: Kunst tut Kindern gut ...

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KUNST FÜR KINDER<br />

Was macht der Wind, wenn er nicht weht?<br />

In einer qualifizierten <strong>Kunst</strong>schule werden<br />

Kinder eingeladen, die Welt zu entdecken.<br />

Die Freude am Machen, am eigenen Tun ist<br />

die oberste Devise. Die <strong>Kunst</strong>schule ist ein<br />

Ort zum Ausprobieren, Experimentieren,<br />

Konstruieren, Schaffen, Erfinden und<br />

Fragen stellen. Hierin liegt die Quelle aller<br />

Motivation und individuellen Inspiration, die<br />

uns ein Leben lang begleitet.<br />

In Baden-Württemberg wurden erstmals<br />

1990 die Jugendkunstschulen als<br />

neue außerschulische Bildungseinrichtung<br />

ergänzend zu den Jugendmusikschulen<br />

verankert. Heute gibt es im Land<br />

40 Jugendkunstschulen. In Ulm ist es die<br />

<strong>Kunst</strong>- und Kulturwerkstatt der vh, kontiki.<br />

In den Kinder-Werkstätten von kontiki<br />

können Kinder von 2 bis 14 Jahren zeichnen,<br />

malen, bauen, tonen, Geschichten<br />

hören, erfinden und spielen, sie können<br />

tanzen und feiern, malen mit Pinsel und<br />

Farbe, auf dem Boden, auf der Leinwand,<br />

an der Staffelei, im Wald, auf der Wiese,<br />

im Atelier, oder mit Graphit, Kohle, Tusche<br />

und Feder, Bleistift, Öl- oder Zuckerkreide.<br />

Sie können Natursteine behauen, Ton formen,<br />

Holz zersägen, nageln, kleben,<br />

Metallteile zusammenlöten.<br />

Kinder sind, vorausgesetzt man bietet<br />

ihnen ein ansprechendes Umfeld, von sich<br />

aus erfinderisch und kreativ. Kein Material,<br />

kein Werkzeug ist vor ihnen sicher. Aus<br />

allem lässt sich etwas machen.<br />

Die <strong>Kunst</strong>schule bietet ein Umfeld, das<br />

den Raum zwischen Freiheit und Anleitung<br />

genau auslotet. Die Dozenten schenken<br />

Zeit und Aufmerksamkeit, geben<br />

Anregungen und stellen aus ihrem Materialfundus<br />

eine Fülle von bekannten und<br />

ungewöhnlichen Materialien zur Verfügung,<br />

so dass mit Spaß und Leidenschaft<br />

Werke entstehen, die in der Welt der<br />

Kinder eine wichtige Position einnehmen<br />

und diese auf eigene Weise spiegeln.<br />

Kinder eignen sich die Welt auf ihre<br />

Weise an, sie lernen, ahmen nach, üben,<br />

probieren und philosophieren und stellen<br />

viele Fragen. Kinder lernen am schnellsten<br />

über das eigene Handeln. Beim „handelnd<br />

lernen“ ist im Hirn mehr los, weiß<br />

nicht nur der Ulmer Hirnforscher Professor<br />

Manfred Spitzer zu berichten. Vielfältige<br />

Studien und Diskussionen belegen diese<br />

positive Auswirkung von schöpferischer<br />

Tätigkeit und Fähigkeit im Kindesalter auf<br />

das alltägliche wie auch auf das spätere<br />

berufliche Leben. Vielfältige Anregungen<br />

und Herausforderungen, vor allem auch<br />

im künstlerischen kreativen Bereich, führen<br />

im Gehirn zu einer wachsenden Zahl<br />

von Verschaltungen. Es entstehen so<br />

Erfahrungs- und Wissenspotentiale, die<br />

dem Kind lebenslang nutzbringend zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Okt/Nov 09<br />

Einfach mal in Farben schwelgen! Bild: kontiki<br />

Aber da gibt es noch etwas: Das ist die<br />

tiefe Zufriedenheit über etwas, was man<br />

selbst geschaffen und geschafft hat, eine<br />

Idee, die man umgesetzt, Schwierigkeiten,<br />

die man bewältigt hat.<br />

Das kreative Arbeiten ist eine Arbeit<br />

mit sich selbst. Das bedeutet, ich bin ganz<br />

bei mir selbst, in meiner Welt, auf mich<br />

gestellt mit meinen Fähigkeiten, meiner<br />

Aufmerksamkeit und auch mit den<br />

Grenzen, die es immer wieder zu überwinden<br />

gilt.<br />

Solches Tun setzt das „Glückszentrum“ im<br />

Gehirn in Gang, den „Lernturbo“, der<br />

anspringt, wenn etwas Interessantes,<br />

Spannendes geschieht, das wir noch nicht<br />

kennen, so Prof. Manfred Spitzer.<br />

kontiki versteht sich als zuständig fürs<br />

„Zwischendrin“ – für das Zauberhafte, für<br />

die Leidenschaft, für das Lebendige und<br />

Paradoxe, für die Dinge, die wir nicht verstehen<br />

und doch begreifen.<br />

Für die Allerkleinsten von 2 bis 3<br />

Jahren gibt es die Sinneswerkstatt<br />

„Schnirkel, Schnorkel, Farbenzauber“ an.<br />

In Begleitung eines Erwachsenen gehen<br />

die Kinder auf Entdeckungsreise und<br />

machen erste spielerische Material- und<br />

Farberfahrung mit Musik und Bewegung.<br />

„Was macht der Wind wenn er nicht<br />

weht“, dieser Frage gehen die 3- bis 4-jährigen<br />

Kinder auf den Grund. Die Begeisterungsfähigkeit<br />

und Neugierde der Kinder<br />

wird aufgegriffen und Phantasie, Selbstständigkeit,<br />

Konzentration gefördert.<br />

Die ästhetische Früh-Bildung richtet<br />

sich an alle Vorschulkinder ab 5 Jahren.<br />

Zwei KünstlerInnen führen ein Jahr lang<br />

durch das große Reich der Farben,<br />

Materialien, Geschichten, Spiele, Träume<br />

und Phantasie.<br />

Über 60 weitere Werkstätten für Kinder<br />

von 5 bis 14 Jahren in unterschiedlichen<br />

Bereichen zu verschiedenen Themen am<br />

Wochenende, in den Ferien oder am<br />

Nachmittag finden sich im Programmheft<br />

oder im Internet unter www.kontiki-ulm.de.<br />

Dort gibt es auch einen Überblick über die<br />

Workshops für 15 bis 26–Jährige.<br />

Hannah Bochnig und Birte Horn<br />

von kontiki<br />

<strong>Kunst</strong>- und Kulturwerkstatt der vh Ulm<br />

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