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Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012 - Institut für ...

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entweder eine Klausur (30-60 Min.) schreiben oder eine mündliche Prüfung (15-30 Min.) ablegen<br />

oder ein Thesenpapier (3.000-6.000 Zeichen) oder Übungsaufgaben (3.000-6.000 Zeichen)<br />

fertigen. Die Prüfung muss benotet sein. Die Wahl der Prüfungsart liegt beim Dozenten.<br />

Online-Anmeldung: Belegfrist Seminaranmeldung: 06.02.<strong>2012</strong> - 17.02.<strong>2012</strong>, Hauptbelegfrist:<br />

26.03.<strong>2012</strong> - 02.04.<strong>2012</strong><br />

Belegnummer: 13355<br />

LARS BULLMANN<br />

Gabe, Tausch, Ruin: Literatur und Ökonomie (A2)<br />

2-stündig,<br />

Mi 10-12 Uhr c.t., Schellingstr. 3 (R) Rg., K04B,<br />

Beginn: 18.04.<strong>2012</strong>, Ende: 18.07.<strong>2012</strong><br />

„It’s the economy, stupid!“ diese Losung pflegte Bill Clinton im US-Wahlkampf 1992 gegen die<br />

aus seiner Sicht ökonomisch und damit politisch ahnungslosen Republikaner beharrlich zu<br />

wiederholen – mit kapitalem und präsidialem Erfolg. Der Wert dieser Losung wird auch heute<br />

tagtäglich, in leicht verschobener Form, unter Beweis gestellt, denn der Satz „It’s the stupid<br />

economy!“ könnte wohl so etwas wie die auf Dauer gespielte Hintergrundmelodie einer Situation<br />

abgeben, in der eifrig Rettungsschirme und -pakete aufgespannt bzw. geschnürt werden oder<br />

Spekulationsblasen und Schuldenbremsen die öffentlichen Diskurse heimsuchen und dominieren.<br />

Man kann daran auch sehen, dass da, wo die Geldmaschine läuft, auch die Metaphernmaschine<br />

angeworfen wird; ein Sachverhalt, der sich verallgemeinern ließe: Das Buch der Ökonomie ist<br />

nicht nur in vermeintlich harten Zahlen geschrieben. Es gibt keine ökonomische Rationalität, die<br />

nicht immer schon komplexe Beziehungen zu poetologischen und literarischen Diskursen<br />

unterhielte. Auch der vielbeschworene „homo oeconomicus“ gehört hinein in eine historisch<br />

differenzierte „Poetik des ökonomischen Menschen“ (Joseph Vogl).<br />

Im Seminar wird es darum gehen, einigen Stationen, Aspekten und Problemen dieses<br />

Zusammenhangs von „Tauschen, Sprechen und Begehren“ (Jochen Hörisch) anhand von<br />

ausgewählten literarischen und theoretischen Texten genauer nachzugehen. Zunächst den<br />

Voraussetzungen und Effekten gesellschaftlicher Verkehrsformen, die durch das Medium Geld<br />

vermittelt werden (Goethes Faust, Marx’ Das Kapital, Zolas L’Argent, Simmels Die Philosophie des<br />

Geldes); dann der Logik und Ökonomie der Gabe, wie sie Marcel Mauss in seiner Schrift Essais sur<br />

le don herausgearbeitet hat (mit Seitenblicken auf die Rezeption von und Kritik an Mauss durch<br />

Bataille und Derrida); und zuletzt der zeitgenössischen Konstellation von Kapitalismus,<br />

Katastrophe und Ruin wie sie in Don DeLillos Roman Cosmopolis zur Darstellung kommt (unter<br />

Einbeziehung des vielbeachteten Buches von Joseph Vogl über Das Gespenst des Kapitals).<br />

Zur Einführung und Orientierung:<br />

Jochen Hörisch, Kopf oder Zahl. Die Poesie des Geldes, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1996.<br />

Joseph Vogl, Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen, 2., durchgesehene und<br />

korrigierte Auflage, Zürich, Berlin: Diaphanes 2004.<br />

Iris Därmann, Theorien der Gabe zur Einführung, Hamburg: Junius 2010.<br />

Veranstaltungstyp (<strong>für</strong> Mag., BA02, MA): PS IIA<br />

ECTS-Punkte:<br />

BA 09: 6 ECTS (mit Hausarbeit oder Essays oder Referat, benotet)<br />

BA02/MA: 3/5 ECTS (ohne/mit Hausarbeit, benotet)<br />

Arbeitsform: Seminar<br />

Nachweis:<br />

B.A.-Nebenfach SLK:<br />

Diese Veranstaltung entspricht in WP 2 dem Kurstyp „Begleitkurs zu Themen der<br />

Literaturwissenschaft m/n/o/p“ (WP 2.0.14/16/18/20). Sie erhalten 3 ECTS, wenn Sie<br />

entweder eine Klausur (30-60 Min.) schreiben oder eine mündliche Prüfung (15-30 Min.) ablegen<br />

oder ein Thesenpapier (3.000-6.000 Zeichen) oder Übungsaufgaben (3.000-6.000 Zeichen)<br />

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