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Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012 - Institut für ...

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Interpretationen zu wählen. Dabei figuriert die Nase als „Phallus“ und ihre Absenz als<br />

„Kastration“, während die rein literarische Deutung jenes „Leerstelle“, die anstatt der Nase<br />

aufscheint, als Projektionsfläche <strong>für</strong> jede beliebige Interpretation annehmen kann. Gogol selbst<br />

hat diesen Interpre­tations­pluralismus in seiner Erzählung final thema­tisiert, wenn er darüber<br />

reflektiert, wie ein Autor überhaupt ein solches Motiv wählen könne. Damit wird das Schreiben<br />

zum Sonderfall <strong>für</strong> eine „Kasuistik“, die insgesamt zwang­haft danach strebt, die Geschichte und<br />

damit auch das Geschichten-Erzählen als Sinngebung des Sinnlosen zu inszenieren. In dieser<br />

Übung wird somit das zentrale Motiv der Vorlesung zur „Paranoia“ – und damit zum<br />

Interpretationszwang – ebenso aufgegriffen wie jenes des Hauptseminars zur Rolle der<br />

Personifizierung von Objekten zu Figuren, und der Verbali­sierung von Wortfiguren zu<br />

literarischen Helden. Im weiteren soll es aber auch um Fort­setzungsfiguren gehen, die – in der<br />

Nachfolge Gogols – „literarische Nasen“ verkörpern oder aber die professionellen Kritiker und<br />

Interpreten sowie die Leserschaft insgesamt – „an der Nase herumführen“ bzw. „die Nase<br />

zeigen“. Der „Nasen-Stüber“ gilt damit allen Formen der Über- und Unterinterpretation, ja der<br />

generellen Manie, die Grenzen der Interpretation (U. Eco) zu über- und unterschreiten.<br />

Die Übung gilt auch <strong>für</strong> Komparatisten und Nichtslavisten.<br />

Arbeitsform: Textanalyse<br />

Nachweis: BA Slavistik:<br />

Sie erhalten 6 ECTS-Punkte, wenn Sie eine Hausarbeit (ca. 30.000 Zeichen) schreiben.<br />

mit Benotung<br />

B.A.-Nebenfach SLK:<br />

Diese Veranstaltung entspricht in WP 2 dem Kurstyp „Begleitkurs zu Themen der<br />

Literaturwissenschaft m/n/o/p“ (WP 2.0.14/16/18/20). Sie erhalten 3 ECTS, wenn Sie<br />

entweder eine Klausur (30-60 Min.) schreiben oder eine mündliche Prüfung (15-30 Min.) ablegen<br />

oder ein Thesenpapier (3.000-6.000 Zeichen) oder Übungsaufgaben (3.000-6.000 Zeichen)<br />

fertigen. Die Prüfung muss benotet sein. Die Wahl der Prüfungsart liegt beim Dozenten.<br />

Online-Anmeldung: Hauptbelegfrist: 26.03.<strong>2012</strong> - 02.04.<strong>2012</strong><br />

Belegnummer: 14456<br />

TERESA KOMANN<br />

Übung zur Vorlesung Arbeitstechnik: Wissenschaftliches Recherchieren<br />

(Schlüsselqualifikaton “Informations-Kompetenz”)<br />

1-stündig,<br />

Sa, 02.06.<strong>2012</strong> 10-16 Uhr c.t.,<br />

Sa, 30.06.<strong>2012</strong> 10-16 Uhr c.t.,<br />

Raum wird noch bekannt gegeben.<br />

Arbeitsform: Übung<br />

Online-Anmeldung: Hauptbelegfrist: 26.03.<strong>2012</strong> - 02.04.<strong>2012</strong><br />

Belegnummer: 14622<br />

DR. JUDITH KASPER<br />

Proust lesen<br />

2-stündig,<br />

Do 14-16 Uhr c.t., Ludwigstr. 25, D 4b,Kasper<br />

Beginn: 19.04.<strong>2012</strong>, Ende: 19.07.<strong>2012</strong><br />

Der Lesekurs will anhand des Studiums ausgewählter Stellen einen Zugang zum umfangreichen<br />

Textcorpus der Recherche ermöglichen und durch ein textnahes Studium die Komplexität dieses<br />

vielkommentierten und zugleich unausgeschöpften literarischen Ozeans erfahren lassen.<br />

Vor Beginn des Seminars sollte der erste Band der Recherche, Du coté de chez Swann, in der<br />

Gallimard-Folio-Taschenausgabe gelesen sein. Weitere Passagen, aus den Folgebänden, werden<br />

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