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Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012 - Institut für ...

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Arbeitsform: Oberseminar<br />

Literatur: Zur Vorbereitung des Oberseminars ist die Lektüre folgender Texte vorgesehen:<br />

1. Paulus, Hebräerbrief<br />

2. Georges Canguilhem, Das Normale und das Pathologische, Zweiter Teil, Kap. V: “Physiologie<br />

und Pathologie”, Hanser, München 1974.<br />

3. Pierre Legendre, L’inestimable objet de la transmission, Leçons 4, Erster Teil, Kap. IV: “L’artifice<br />

juridique de la légitimité: l’objet interdit”, Fayard, Paris 1985/2004, S. 69-85.<br />

4. Barbara Vinken, „Herz Jesu und Eisprung. Jules Michelets devotio moderna“, in: Stigmata.<br />

Poetiken der Körperinschrift, Ed. Bettine Menke, Barbara Vinken, Wilhelm Fink Verlag,München<br />

2004, S.295-318.<br />

5. Carolyn Walker Bynum, Wonderful Blood. Theology and practice in late medieval northern Germany and<br />

beyond, University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2007, S. 249-258.<br />

Anmeldung: Am 23. April um 15 Uhr in Raum 106 (Ludwigstr. 25) wird eine Vorbesprechung<br />

stattfinden, in der ein Reader mit Texten ausgeteilt wird.<br />

Belegnummer: 13489<br />

*PROF.DR. TOBIAS DÖRING, *PROF.DR. INKA MÜLDER-BACH<br />

Venedig in der Literatur um 1900 (Blockseminar vom 14.-18.5.12, mit zwei<br />

Vorbereitungstreffen s.u.)<br />

2-stündig,<br />

Mo, 16.04.<strong>2012</strong> 18-20 Uhr c.t., DöringMülder-Bach<br />

Mo, 07.05.<strong>2012</strong> 18-20 Uhr c.t., DöringMülder-Bach<br />

Venedig ist die Schwellenstadt der europäischen Imagination. Seine prekäre Lage zwischen Land<br />

und Meer, zwischen Orient und Okzident, künstlerischer Prachtentfaltung und unaufhaltsamen<br />

Verfall, Hochkultur und Karneval, Elendsdramen und Erotikphantasien, Maskenspiel und<br />

Finanzpoker, zwischen Freiheitsrepublik und oligarcher Repression, Welthandels-Ökonomie und<br />

hedonistischer Konsumexotik hat seit der Frühen Neuzeit zu immer wieder neuen imaginativen<br />

Bearbeitungen herausgefordert. In keiner anderen Kulturepoche aber hat die hybride Figuration<br />

dieses Topos eine stärkere Faszination entfaltet als in der Schwellenzeit des Fin de siecle, die<br />

Venedig als Todes- und Entgrenzungssphäre neu erfand. In dieser Sphäre wurden<br />

Durchbruchstellen der ästhetischen Moderne erkundet, hier wurden Identitäten und Alteritäten<br />

jenseits der herrschenden Geschlechter- und Begehrensordnungen erprobt. Das Blockseminar<br />

wird den Topos Venedig vor Ort aufsuchen und zwar in Auseinandersetzungen mit ausgewählten<br />

Erzählungen und Gedichten insbesondere der deutschsprachigen (u.a. Hofmannsthal, Thomas<br />

Mann, Rilke, Schnitzler) und englischen Literatur (u.a. Henry James, Vernon Lee, Oskar<br />

Wilde).Leistungsanforderungen und Leistungsnachweise <strong>für</strong> dieses Blockseminar entsprechen<br />

denen eines regulären Hauptseminars. Fahrtkosten und Unterkunft werden den Studierenden<br />

erstattet. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt (20 Studierende).<br />

The amphibian position and transcultural complexity of Venice’s urban community has long<br />

fascinated artists and writers – but perhaps never more so than in the fin de siècle period, when the<br />

cult of decadence, combined with the desire for illicit morbid pleasures, found a richly stimulating<br />

field in the Venetian labyrinth. Precisely because the glorious period of the city was long past,<br />

suggesting to all visitors a sense of doom, decay and yearning, its cultural remains provided rich<br />

symbolic sites and iconographies for decadent aesthetics which cast their spell on many texts. In<br />

the fiction of Henry James, the city with its sense of constant crisis offers both a space of<br />

promise and deferred fulfilment as well as a torturous site for the self-conscious miseries,<br />

isolations and frustrations of the modern writer. This symbolic topography is taken up, as well as<br />

taken on, in the gendered narratives by Lee, Schnitzler, Hofmannsthal and Thomas Mann, whose<br />

work continues to project pervading cultural anxieties and personal discontents onto a deeply<br />

mythologized Venetian screen. Writing Venice around 1900 thus explores the conditions of art<br />

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