Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012 - Institut für ...
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ürgerte sich diese Bezeichnung erst nachträglich ein, nämlich im ausgehenden 18. Jahrhundert<br />
und dort als abwertende Beschreibung. Heute hingegen erfasst man mit dem Begriff „barock“<br />
auch stilistische Phänomene der Steigerung, Häufung, Pointierung und kühnen Bildlichkeit. In<br />
der Umgangssprache allerdings hat sich die ursprünglich dezidiert pejorative Verwendung von<br />
„barock“ als „schwülstig“ oder „ausufernd“ bewahrt.<br />
Das Seminar möchte eine historische und systematische Bestimmung des Barocken geben und<br />
gliedert sich dazu in drei Teile. Wir werden zunächst ausgehend von Kunstwerken des 17.<br />
Jahrhunderts ein Verständnis der Ästhetik des historischen Barock entwickeln. Wir lesen zum<br />
Beispiel Calderóns La vida es sueño (Das Leben ein Traum) und betrachten barocke Malerei in der<br />
Alten Pinakothek (natürlich mit Führung). Davon ausgehend werden wir uns mit einigen<br />
theoretischen Entwürfen des Barocken als Epochen- und als Stilkategorie auseinandersetzen und<br />
sie mit unserer Materialkenntnis vergleichen. Abschließend soll nach der Übertragbarkeit des<br />
Begriffes „barock“ auf ästhetische Phänomene des 20. Jahrhunderts gefragt werden. Gibt es eine<br />
überhistorische Stilistik des Barocken?<br />
Zur Vorbereitung empfehle ich die Rezeption von Kunstwerken des Barock; etwa die Lektüre<br />
von Calderón: La vida es sueño (Das Leben ein Traum), von barocken Gedichten etwa von Gryphius<br />
oder Quevedo, einen Besuch der Alten Pinakothek, der Theatiner- oder Asamkirche oder von<br />
Schloss Nymphenburg.<br />
Veranstaltungstyp (<strong>für</strong> Mag., BA02, MA): PS IIA/B<br />
ECTS-Punkte:<br />
BA 09: 6 ECTS (mit Hausarbeit bzw. Essays oder Referat, benotet)<br />
BA02/MA: 3/5 ECTS (ohne/mit Hausarbeit, benotet)<br />
Arbeitsform: Seminar<br />
Nachweis:<br />
B.A.-Nebenfach SLK:<br />
Diese Veranstaltung entspricht in WP 2 dem Kurstyp „Begleitkurs zu Themen der<br />
Literaturwissenschaft m/n/o/p“ (WP 2.0.14/16/18/20). Sie erhalten 3 ECTS, wenn Sie<br />
entweder eine Klausur (30-60 Min.) schreiben oder eine mündliche Prüfung (15-30 Min.) ablegen<br />
oder ein Thesenpapier (3.000-6.000 Zeichen) oder Übungsaufgaben (3.000-6.000 Zeichen)<br />
fertigen. Die Prüfung muss benotet sein. Die Wahl der Prüfungsart liegt beim Dozenten.<br />
Online-Anmeldung: Belegfrist Seminaranmeldung: 06.02.<strong>2012</strong> - 17.02.<strong>2012</strong>, Hauptbelegfrist:<br />
26.03.<strong>2012</strong> - 02.04.<strong>2012</strong><br />
Belegnummer: 13361<br />
*PROF. DR. SUSANNE GÖDDE<br />
Griechisches Proseminar (besonders empfohlen <strong>für</strong> Lateinstudenten): Einführung in die<br />
Mythologie und Religion der Griechen: Der Gott Dionysos<br />
2-stündig,<br />
Do 14-16 Uhr c.t., Geschw.-Scholl-Pl. 1 (A), A 125,Gödde<br />
Beginn: 19.04.<strong>2012</strong>, Ende: 19.07.<strong>2012</strong><br />
Dionysos ist wohl der Gott der griechischen Mythologie, der in Antike wie Moderne die größte<br />
Provokation darstellte: Seine Kulte und Feste galten als grenzüberschreitend – Wein, Ekstase und<br />
Sexualität sind die drei Bereiche, die Dionysos <strong>für</strong> seine Gegner zu einem gefährlichen Gott<br />
machten. Seine mythischen Anhänger, Satyrn und Mänaden, sind Figuren, die die Grenzen<br />
zwischen Mensch und Tier überschreiten. Seine Mysterien versprachen gar eine göttliche<br />
Fortexistenz im Jenseits. Dionysos selbst figuriert als eine solche Grenzfigur dadurch, daß er –<br />
anders als alle anderen Götter – eine sterbliche Mutter hat und damit als ein den Menschen<br />
besonders naher Gott erscheint.<br />
Das Seminar will anhand der Figur Dionysos in den Umgang mit antiker Mythologie und<br />
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