Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2012 - Institut für ...
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Italienische Literatur: Epochen, Gattungen, Theorie und Analyse (B.A.: P 8.2 / LAGY P<br />
6.2): Antiklassizismus und Petrarkismus<br />
2-stündig,<br />
Mo 14-16 Uhr c.t., Schellingstr. 3 (S) Vg., 006,Oster<br />
Beginn: 16.04.<strong>2012</strong>, Ende: 16.07.<strong>2012</strong><br />
Die Auseinandersetzung mit Francesco Petrarca hat nicht nur in Italien eine lange und bis auf<br />
den heutigen Tag anhaltende Tradition. Die entsprechenden Textphänomene sind unter den<br />
Kategorien des Petrarkismus, Anti-Petrarkismus und A-Petrarkismus bekannt. Die Vorlesung<br />
schließt an diese Kategorien an und stellt ausgehend von einer Präsentation der zentralen<br />
Referenz - also Francesco Petrarca selbst - die in der Folge einsetzende Rezeption des Autors in<br />
ihren wesentlichen Etappen (Renaissance und Barock; Aufklärung; Novecento bis zur<br />
Gegenwart) dar. Dabei stehen die nicht-hegemonialen Formen des Schreibens im Vordergrund<br />
der Vorlesung bzw. diejenigen Tendenzen, die sich als ‘Antiklassizismus’ beschreiben lassen.<br />
Auch diese Texte halten zum Objekt ihrer ‘Transformationen’ - Petrarcas “Canzoniere” - ein im<br />
Verlauf der Vorlesung näher zu analysierendes Verhältnis der Anerkennung aufrecht, welches in<br />
weiteren europäischen Ländern ebenfalls virulent bleibt. Der epochen- und<br />
gattungsübergreifende Überblick wird von daher durch komparatistische Einbezüge anderer<br />
Nationalliteraturen (u.a. Frankreich, England, Deutschland) ergänzt.<br />
Arbeitsform: Vorlesung<br />
Literatur: Wird im Verlauf der Vorlesung angegeben.<br />
Nachweis: B.A.-Nebenfach SLK:<br />
Diese Veranstaltung entspricht in WP 2 dem Kurstyp „Kernveranstaltung zu Themen der<br />
Literaturwissenschaft m/n/o/p“ (WP 2.0.13/15/17/19). Sie erhalten 3 ECTS, wenn Sie<br />
entweder eine Klausur (30-60 Min.) schreiben oder eine mündliche Prüfung (15-30 Min.) ablegen<br />
oder ein Portfolio (20.000-40.000 Zeichen) fertigen. Die Prüfung muss benotet sein. Die Wahl<br />
der Prüfungsart liegt beim Dozenten.<br />
Anmeldung: Anmeldung über LSF.<br />
Online-Anmeldung: Hauptbelegfrist: 26.03.<strong>2012</strong> - 02.04.<strong>2012</strong>, Abmeldephase: 16.04.<strong>2012</strong> -<br />
11.05.<strong>2012</strong><br />
Belegnummer: 13287<br />
PROF. DR. EDI ZOLLINGER<br />
Anagramme<br />
2-stündig,<br />
Do 14-16 Uhr c.t., Richard-Wagner-Str. 10, 101,Zollinger<br />
Beginn: 19.04.<strong>2012</strong>, Ende: 19.07.<strong>2012</strong><br />
Marcel Proust unterzeichnet seine Briefe gerne mit Lecram und lässt den Musiker Vinteuil in A la<br />
recherche du temps perdu ein Musikstück <strong>für</strong> sieben Personen komponieren: einen „septuor“, dem<br />
sein Nachname verdreht eingeschrieben steht. François Rabelais schreibt Gargantua und Pantagruel<br />
einem Autor namens Alcofribas Nasier zu. Und in Madame Bovary tritt mit Vaufrylard ein<br />
kalauernder Künstler auf, dessen Name sich anhört, als wären dem Autor die Laute von Flaubert<br />
und Bovary durcheinander geraten. – Französische Schriftsteller haben eine Schwäche <strong>für</strong><br />
Anagramme.<br />
Ausgehend von Ferdinand de Saussures Anagrammstudien, die Jean Starobinski zu Beginn der<br />
siebziger Jahre unter dem Titel Les mots sous les mots herausgegeben hat, und mit Seitenblicken auf<br />
Freuds Traumdeutung, in der den „Wortbrücken“ eine wichtige Rolle zukommt, sollen in der<br />
Vorlesung unterschiedlichste Werke der Französischen Literatur auf ‚umgeschriebene‘ (griech.<br />
anagraphein) Wörter durchkämmt werden: Wir werden von du Bellay über Ronsard zu Balzac,<br />
Victor Hugo, Baudelaire, Flaubert und Proust kommen – mit dem Ziel, uns der Antwort auf die<br />
Frage anzunähern, was es mit kryptischen Signifikantenspielen in literarischen Texten ganz<br />
eigentlich auf sich hat.<br />
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