Jupiterelektronen - Institut für Experimentelle und Angewandte ...
Jupiterelektronen - Institut für Experimentelle und Angewandte ...
Jupiterelektronen - Institut für Experimentelle und Angewandte ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kapitel 9<br />
Zusammenfassung<br />
Diese Arbeit beschäftigte sich mit <strong>Jupiterelektronen</strong> in der inneren Heliosphäre. Die<br />
Jupitermagnetosphäre stellt eine dominante <strong>und</strong> kontinuierliche Quelle energiereicher<br />
Elektronen dar <strong>und</strong> zeichnet sich dadurch besonders <strong>für</strong> das Studium der kosmischen<br />
Strahlung im Sonnensystem aus. Zum einen bietet die Tatsache, dass die Position dieser<br />
Teilchenquelle zu jeder Zeit bekannt ist, die Möglichkeit, bei Messungen direkte<br />
Rückschlüsse auf den Ausbreitungsweg zu ziehen. Dies ist bei der als isotrop einfallend<br />
angenommenen galaktischen kosmischen Strahlung nicht der Fall. Desweiteren befindet<br />
sich Jupiter im Gegensatz zur Sonne nicht im Zentrum des heliosphärischen Magnetfeldes.<br />
Die Quellregion der <strong>Jupiterelektronen</strong> hat also eine asymmetrische Position in<br />
Bezug auf das Magnetfeld im Gegensatz zu energiereichen Teilchen solaren Ursprungs.<br />
<strong>Jupiterelektronen</strong> können in weiten Bereichen der Heliosphäre nachgewiesen werden,<br />
wie am Beispiel des Satelliten IMP-8 gezeigt wurde.<br />
Für die in dieser Arbeit vorgenommenen Untersuchungen wurden hauptsächlich<br />
Messungen der Raumsonde Ulysses, einem Gemeinschaftsprojekt der ESA <strong>und</strong> NASA,<br />
verwendet. Eins der ingesamt zwölf wissenschaftlichen Instrumente auf der Raumsonde<br />
ist das Kieler Elektronen Teleskop (KET), welches u.a. in der Lage ist, Elektronen<br />
im unteren MeV-Bereich, <strong>und</strong> damit <strong>Jupiterelektronen</strong>, zu detektieren. Es konnte in<br />
Kapitel 6 gezeigt werden, dass Corotating Interaction Regions als Barrieren <strong>für</strong> die<br />
Ausbreitung von energiereichen Teilchen wirken. Untersuchungen des Forwardshock<br />
der CIRs konnten die von Jokipii and Kota [1991] angenommene Beziehung zwischen<br />
Magnetfeld <strong>und</strong> Diffusionskoeffizient dahingehend bestätigen, dass ein starkes Magnetfeld,<br />
wie es in CIRs beobachtet wird, infolge von erhöhten Fluktuationen zu einem<br />
reduzierten Diffusionskoeffizienten führt. Von besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Ausbreitung<br />
von Teilchen ist das Stream Interface, also die Grenze zwischen dem vormals<br />
langsamen <strong>und</strong> schnellen Sonnenwindstrom. Ein sehr ausgeprägtes Stream Interface,<br />
wie z.B. #8 im Jahr 1992, kann als tangentiale Diskontinuität aufgefasst werden. Für<br />
die Teilchenausbreitung bedeutet dies, dass eine Diffusion über das Stream Interface<br />
hinweg infolge eines deutliche reduzierten random walks der Magnetfeldlinien nur sehr<br />
schwer möglich ist. Dies kann anhand von <strong>Jupiterelektronen</strong> <strong>und</strong> den am Reverse Shock<br />
beschleunigten Protonen klar beobachtet werden.<br />
109