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Jupiterelektronen - Institut für Experimentelle und Angewandte ...

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2.2. DAS KET-INSTRUMENT 13<br />

gehoben <strong>und</strong> hinterlassen dabei ein Loch im Valenzband. Die so entstandenen<br />

Ionen-Elektronen-Paare werden durch das elektrische Feld getrennt <strong>und</strong> deren<br />

Ladung gemessen woraus sich der Energieverlust des einfallenden Teilchens bestimmt.<br />

Szintillationszähler Szintillatoren verfügen über die Eigenschaft, das die freiwerdene<br />

Energie bei der Rekombination eines durch ein ionisierendes Teilchen hervorgerufenes<br />

Elektron-Loch-Paares in Form eines Lichtblitzes, d.h. einer Szintillation,<br />

abgegeben werden kann. Als Szintillatormaterialen werden anorganische Verbindungen<br />

wie NaJ oder ZnS oder organische Plastikmaterialien verwendet. Da ein<br />

homogenes Material das durch Szintillation erzeugte Licht auch wieder absorbieren<br />

kann ehe es gemessen wurde, verwendet man sogenannte Frequenzschieber,<br />

die Licht in einem anderen Frequenzbreich emittieren. Die vom Szintillator<br />

erzeugten Lichtimpulse können dann von einem Photomultiplier gemessen <strong>und</strong><br />

verstärkt werden.<br />

Čerenkovzähler Bewegt sich ein energiereiches Teilchen in einem transparenten Medium<br />

mit dem Brechungsindex n schneller als das Licht in diesem Medium (d.h.<br />

v > cn), so beobachtet man eine als Čerenkov-Strahlung bezeichnete elekromagnetische<br />

Strahlung deren Ursprung in der Polarisation des entlang der Teilchentrajektorie<br />

liegenden dielektrischen Mediums liegt. Nimmt man die Atome des<br />

Targetmaterials als kugelförmig an, ergibt sich infolge des Coulombfeldes des einfallenden<br />

schnellen Teilchens eine inhomogene Ladungsverteilung, die wegen der<br />

endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des elektrischen Feldes ein Dipolfeld ausbildet,<br />

welches die Emission der Čerenkov-Strahlung zufolge hat. Diese Čerenkov-<br />

Strahlung kann mit einem Photomultiplier gemessen <strong>und</strong> verstärkt werden.<br />

2.2.2 Messprinzip des Instrumentes<br />

Abbildung 2.3 zeigt eine schematische Darstellung des KET-Detektorteleskops. Es<br />

besteht aus den beiden Halbleiterdetektoren D1 <strong>und</strong> D2, einem Aerogel-Čerenkov- Detektor C1 die das Eingangsteleskop bilden, sowie einem Bleifluorid-Kalorimeter C2.<br />

Dem Kalorimeter folgt ein Szintillationszähler S2, um daraus austretende Teilchen zu<br />

zählen. Zusätzlich ist das KET mit einem in Antikoinzidenz betriebenen Szintillationsdetektor<br />

A umgeben um sicherzustellen, dass keine seitlich einfallenden Teilchen, also<br />

solche, die nicht durch die Aperturfolie der Teleskopöffnung, eintreten gezählt werden.<br />

Zur Auswertung der durch energetische Teilchen verursachten Čerenkov-Strahlung in<br />

C1 dient der Photomultiplier PM1, der rechts an C1 anschließt. PM2 bis PM4 sind weitere<br />

Photomultiplier. Der Čerenkov-Detektor C1 registriert Teilchen mit Geschwindigkeiten,<br />

die über der Phasengeschwindigkeit des Lichts im verwendeten Medium liegen,<br />

also v > cn. Die ermöglicht es, Elektronen <strong>und</strong> Protonen voneinander zu unterscheiden,<br />

da Elektronen mit ihrer im Vergleich zu Protonen wesentlich geringeren Masse bei<br />

gleicher Energie eine viel höhere Geschwindigkeit besitzen, <strong>und</strong> daher schon bei entsprechend<br />

niedrigeren Energien Geschwindigkeiten v > cn erreichen. Dies ermöglicht

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