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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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schichte ist, so kann ich das folgende sagen: Karl Marx ist zuletztzu der Überzeugung gekommen, daß es in der Welt nicht auf eineandere Art besser werden könne als dadurch, daß man diejenigenMenschen aufruft, die nicht ein Interesse daran haben, daß ihreGüter, daß ihre Vorrechte ihnen erhalten bleiben. Auf die, die einInteresse haben, daß ihre Güter ihnen erhalten bleiben, auf diesekönne man überhaupt nicht sehen, diese müsse man ganz aus derRechnung lassen, denn sie würden sich niemals herbeilassen,irgendwie darauf einzugehen, wenn man ihnen noch so schön predigt.Demgegenüber gibt es gerade die große Masse der proletarischenArbeiter, [die nichts an Gütern zu verlieren haben]. KarlMarx selbst lebte sich ja in diese Überzeugung hinein in der Zeit,als in Mitteleuropa das im Grunde erst entstand, was man heute dasProletariat nennt; er sah das Proletariat in Mitteleuropa erst entstehenaus anderen Wirtschafts Verhältnissen heraus. Als er später inEngland lebte, war das ja etwas anders. Aber in der Zeit, als KarlMarx sich vom Idealisten zum ökonomischen Materialisten entwickelte,da war es noch so, daß eigentlich in Mitteleuropa dasmoderne Proletariat erst heraufkam. Und nun sagte er sich: Diesesmoderne Proletariat, das hat ganz andere Interessen als die leitende,führende Minderheit, denn es besteht aus Menschen, die nichtsbesitzen als ihre Arbeitskraft, aus Menschen, die auf keine andereWeise leben können als dadurch, daß sie ihre Arbeitskraft in denDienst der Besitzenden, namentlich in den Dienst der Besitzendender Produktionsmittel, stellen. Wenn diese Arbeiter ihre Arbeitverlassen, dann sind sie - das galt besonders für die damalige Zeitin radikalster Weise -, dann sind sie auf die Straße geworfen. Siehaben nichts anderes vor sich als die Möglichkeit einer Fron fürdiejenigen, die die Besitzer der Produktionsmittel sind. Diese Menschenhaben ein ganz anderes Interesse als die Besitzenden. Siehaben ein Interesse daran, daß die ganze frühere Gesellschaftsordnungaufhört, daß diese Gesellschaftsordnung umgewandelt wird.Denen braucht man nicht so zu predigen, daß ihre Einsicht ergriffenwird, sondern nur so, daß ihr Egoismus, ihr Interesse ergriffenwerden. Darauf kann man sich verlassen. Zu predigen denjenigen,Copyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 337a Seite: 107107

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