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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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Konsequenz dieser Geisteskultur. Diese Geisteskultur der leitenden,führenden Kreise, sie kann dadurch charakterisiert werden,daß sie innerhalb der letzten vier Jahrhunderte immer mehr undmehr eingemündet ist in ein solches Verhältnis vom geistigen Lebenzum Wirtschaftsleben, daß das geistige Leben eigentlich nurmehreine Folge <strong>des</strong> Wirtschaftslebens, eine Art Überbau über dasWirtschaftsleben ist. Aus dieser Erfahrung der letzten drei bis vierJahrhunderte hat sich nun das Proletariat respektive die proletarischeTheorie die Anschauung gebildet, daß das Geistesleben überhauptnur etwas sein darf, was aus dem Wirtschaftsleben hervorgeht.In dem Augenblick, wo man das praktisch machen würde,daß das Geistesleben nur aus dem Wirtschaftsleben hervorgehendürfe, in dem Augenblicke legt man den Grundstein zu einer völligenVernichtung <strong>des</strong> Geisteslebens, zu einer völligen Vernichtungder Kultur. Das Bürgertum kann heute nicht verlangen, daß dasProletariat auf einem andern Standpunkte steht, als alles Heil vomWirtschaftsleben zu erwarten - aus dem Grunde, weil das Bürgertumselbst alles zu dem Standpunkte gebracht hat, daß schließlichalles Geistige irgendwie vom Wirtschaftlichen abhängig ist.Der Gang der Entwicklung war ein solcher, daß zunächst diejenigenSchäden durch die geschichtliche Entwicklung überwundenwurden, die sich für den Menschen innerhalb der menschlichenGesellschaft ergeben haben aus der aristokratischen Ordnungheraus. Aus dieser aristokratischen Ordnung heraus haben sichergeben Rechtsschäden; das Bürgertum kämpfte um Rechte gegenüberdemjenigen, was früher aristokratische Ordnung war. Dannhat sich in der geschichtlichen Entwicklung als weiteres ergebender Gegensatz zwischen Bürgertum und Proletariat, das heißt zwischenBesitzenden und Besitzlosen. Der große Kampf zwischenBürgertum und Proletariat geht dahin, die Arbeitskraft nicht mehreine Ware sein zu lassen. So wie die Dinge heute liegen, handelt essich darum., daß das Proletariat energisch verlangt - und das istnicht allein eine proletarische Forderung, sondern eine geschichtliche-, daß in der Zukunft die physische Arbeitskraft nicht mehrWare sein dürfe. Das Bürgertum hat den Liberalismus verlangt,Copyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 3 7a Seite: 9 59S

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