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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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167 Dann werden wir es dazu bringen, die Dreigliederungszeitung in eine Tageszeitungzu verwandeln: Um stärker für die Dreigliederungsidee wirken zu können,war es immer das Ziel <strong>von</strong> <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> gewesen, die Dreigliederungszeitung<strong>von</strong> einer Wochenzeitung in eine Tageszeitung umzuwandeln. Aber dieses Zielwurde nicht erreicht. Das lag nicht nur an der mehrheitlich ablehnenden Haltungder Außenwelt gegenüber der Dreigliederungsidee, sondern auch an dergleichgültigen Haltung vieler Anthroposophen. <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> im DornacherMitgliedervortrag vom 16. Januar 1921 (in GA 203): «Aber das liegt doch vor,daß unsere Zeitschrift für Dreigliederung seit dem [vergangenen] Mai um fastkeinen einzigen Abonnenten vorwärtsgekommen ist. Und dabei sind wir eineGesellschaft, die Tausende und Tausende <strong>von</strong> Mitgliedern hat.»168 nach den Erfahrungen mit den Betriebsräten: Die Diskussionsabende mit denStuttgarter Arbeiterausschüssen im Hinblick auf die Bildung einer autonomenBetriebsräteschaft waren zunächst gut besucht, dann aber flaute das Interesse imLaufe <strong>des</strong> Juli 1919 merklich ab. Bereits die Versammlung vom 2. Juli war nichtmehr gut besucht; der letzte Diskussionsabend fand am 17. Juli statt. Über dieGründe für das Fernbleiben der Arbeiterschaft äußerte sich <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> verschiedentlich,so zum Beispiel auch im öffentlichen Vortrag vom 25. Mai 1920 inDornach (vorgesehen für GA 336): «Es ist immer das Schlimmste, wenn dieFührer irgendeiner Partei oder Klasse oder Religionsgemeinschaft bemerken,daß man unter ihren Schäflein Anhänger erwirbt. Sie interessieren sich nichtstark für die Dinge, wenn man Kohl redet und keine Anhänger gewinnt, aberwenn sie merken: Ja, da verwandelt sich etwas —, da erscheinen sie auf dem Plan.Und so zeigte es sich sehr, daß durch alles Mögliche, was an törichter Aufwärmungalter sozialistischer Theorien und Marxismen getan werden konnte, denLeuten eingeredet wurde, daß man es doch nicht ehrlich und aufrichtig mitihnen meine und daß man auch eigentlich ein verkappter Kapitalist oder min<strong>des</strong>tensKapitalistenknecht sei. Kurz, es erschienen einige führende Persönlichkeitenauf dem Plan, und flugs war die Masse verflogen, zerstoben.» Und weiter:«Indem uns die Stuttgarter Arbeiter gezeigt haben, daß sie in bezug auf dasGehorchen katholischer sind, als nur jemals römische Katholiken gewesen sind,konnte man sehen, daß all das Phrasen sind, wenn man <strong>von</strong> dem spricht,der stammt, daß auch heute die Massen — wie sie es auch immergetan haben — einigen wenigen Leithammeln folgen.» Sehr deutlich äußerte ersich auch im Frageabend vom 10. Oktober 1920 in Dornach (in GA 337b): «Unddarüber dürfen wir uns gar keiner Täuschung hingeben, das kann aus der Erfahrung,die wir gerade gemacht haben mit unseren Bestrebungen, klipp und klarbewiesen werden: Das Proletariat wird erst dann zu einer Klarheit kommen,wenn sämtliche Führer weg sind und wenn es sich auf seine eigenen Instinkte,auf seine eigene Vernunft stützen kann.»169 Studienahend: Die Studienabende fanden seit dem 15. Oktober 1919 im Zweiglokalder Anthroposophischen Gesellschaft an der Landhausstraße 70 statt.9. Juni 1920: Dieser Studienabend fand drei Tage nach den ersten Wahlen inden Reichstag statt. Die Reichstagswahlen endeten mit einer großen Stimmeneinbußeder sogenannten «Weimarer Koalition» zwischen der SPD (der SozialdemokratischenPartei Deutschlands), dem Z (dem Zentrum, eigentlich der Zentrumspartei)und der DDP (der Deutsch-Demokratischen Partei).IC ACopyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:337a Seite:354

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