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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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Copyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 337a Seite: 318fulKingspolitiker» treffen wollten; eigentlicher geistiger Urheber dieses politischenAttentats war der Leiter dieser Organisation, der deutsche FreikorpsführerHermann Ehrhardt, der allerdings nie zur Rechenschaft gezogen wurde.30 Rathenau rechnet aus, wie es eigentlich mit dem Sinn <strong>von</strong> Mehrwert ist: In derSchrift «Nach der Flut» (Berlin 1919) finden sich auch Überlegungen Rathenausüber den Mehrwert, besonders im ersten Kapitel unter dem Titel «Sozialisierungund kein Ende. Ein Wort vom Mehrwert». Aus seinen Überlegungen zieht er dieSchlußfolgerung: «Der Sinn <strong>des</strong> Mehrwerts und Profits ist Wirtschaftsrücklage.Ganz gleichgültig, wer den Mehrwert in Empfang nimmt oder verwaltet: abgeschafftkann er nicht werden, verbraucht darf er nicht werden.»was ich in meinem Buch als Antwort gegeben habe: Im dritten Kapitel der«Kernpunkte», dem Kapitel über «Kapitalismus und soziale Ideen» (GA 23)führte <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> aus, wie er sich die Lösung der Eigentumsfrage an denProduktionsmitteln vorstellte. Er schrieb: «Man sieht, im sozialen Leben sindzwei Dinge miteinander verbunden, welche <strong>von</strong> ganz verschiedener Bedeutungsind für den sozialen Organismus: Die freie Verfügung über die Kapitalgrundlageder sozialen Produktion und das Rechtsverhältnis, in das der Verfüger zuandern Menschen tritt dadurch, daß durch sein Verfügungsrecht diese anderenMenschen ausgeschlossen werden <strong>von</strong> der freien Betätigung durch diese Kapitalgrundlage.Nicht die ursprüngliche freie Verfügung führt zu sozialen Schäden,sondern lediglich das Fortbestehen <strong>des</strong> Rechtes auf diese Verfügung, wenn dieBedingungen aufgehört haben, welche in zweckmäßiger Art individuellemenschliche Fähigkeiten mit dieser Verfügung zusammenbinden.» Um diesemErfordernis zu entsprechen, schlug er vor: «Von dem Zeitpunkt an, in dem einensolche Persönlichkeit aufhört, die Produktion zu verwalten, soll diese Kapitalmassean eine andere Person oder Personengruppe zum Betriebe einer gleichgeartetenoder anderen dem sozialen Organismus dienenden Produktion übergehen.»Es war eine Art befristetes Verantwortungseigentum, jenseits <strong>von</strong> PrivatoderGemeineigentum, das <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> als Lösung vorschwebte: «Statt demGemeineigentum der Produktionsmittel wird im sozialen Organismus ein Kreislaufdieser Mittel eintreten, der sie immer <strong>von</strong> neuem zu denjenigen Personenbringt, deren individuelle Fähigkeiten sie in der möglichst besten Art der Gemeinschaftnutzbar machen können. Auf diese Art wird zeitweilig diejenigeVerbindung zwischen Persönlichkeit und Produktionsmittel hergestellt, die bisherdurch den Privatbesitz bewirkt worden ist.».31 Oaner is a Mensch, zwoa san Leit, san's mehra, san's Viecher: Dieser Ausspruchstammt vom österreichisch-steirischen Dichter Peter Rosegger (1843-1918); zufinden ist er in seiner erstmals 1897 in Leipzig erschienenen autobiographischenSchrift «Mein Weltenleben oder Wie es dem Waldbauernbuben bei den Stadtleutenerging».32 Arbeiterausschüsse: Bereits am 23. Dezember 1918 hatte der deutsche «Rat derVolksbeauftragten» - die neue, revolutionäre Regierung - in einer Verordnungüber Tarifverträge verlangt, daß zur Wahrung der politischen und wirtschaftlichenInteressen der Arbeiter und Angestellten in Betrieben mit über zwanzigBeschäftigten Betriebsräte zu wählen seien. Aufgrund dieser Verfügung wurdenin den verschiedenen Betrieben Deutschlands Arbeiter- und Angestelltenausschüssegewählt, aber die Stellung der Betriebsräte wurde erst später endgültig

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