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Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

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die Dinge entwickelten. Da begriff man, es war etwas <strong>von</strong> Ohnmachtin dem, was herausgekommen war aus dem Liberalismus. Eswar so wie Ohnmacht, wenn der Herbst sprach. Dann kam esendlich dazu, daß die Leute fanden: Diese Politik taugt nichts mehr!Aber sie fanden das nicht etwa, weil sie innerlich die Phrasenhaftigkeiteiner solchen Politik wie die <strong>von</strong> Herbst einsahen, der nurAbstraktionen zuwegebrachte, sondern weil die Wiener Regierungnach Prestigebewahrung und nach Imperialismus strebte und dieOkkupation <strong>von</strong> Bosnien und der Herzegowina gebrauchte. Wennsich solch ein Mensch wie Herbst dagegenwandte, sah man nichtdie Leerheit seiner Sätze, sondern man sah nur, daß er sich nichtreinfinden konnte in die imperialistische Politik. [Im Gegensatzdazu] Plener, der im Grunde genommen ebensolche leeren Phrasensprach, der aber sich hineinfand und sich zu den Leuten bekehrte,die für die Okkupation waren, weil er ein größerer Streber war.Damals war es, als unter dem Eindruck dieser bosnischen OkkupationHausner seine großen Reden gehalten hat, in denen prophetischvorausgesagt ist dasjenige, was im Grunde dann auch gekommenist. Es war schon in dem, was da gesprochen wurde und wodas Testament Peters <strong>des</strong> Großen eine Rolle spielte, etwas <strong>von</strong> demWetterleuchten <strong>des</strong>jenigen, was dann in so furchtbarer Weise heraufgezogenist. Gerade in den Reden, die heute Graf Polzer erwähnthat und in denen so oft das Testament Peters <strong>des</strong> Großen, ebensodie großen Gesichtspunkte der Slawenpolitik berührt wurden, isteine gewisse Gelegenheit da zu sehen, was man, wenn man vernünftiggewesen wäre, hätte tun müssen gegenüber der britischen Politikund ihren großen historischen Gesichtspunkten.Politik, meine sehr verehrten Anwesenden, will als eine Realitätstudiert sein, als Realität erlebt sein. Und immer wiederum muß ichsagen, daß es mir eigentlich außerordentlich schmerzlich ist, wenndie Leute, die die «Kernpunkte» m die Hand bekommen, diesennicht ansehen, daß sie herausgeschrieben sind aus treulicher Beobachtungder europäischen und sonstigen Verhältnisse <strong>des</strong> zivilisiertenneueren Lebens und unter Berücksichtigung aller maßgebendenEinzelheiten. Aber, meine sehr verehrten Anwesenden, man kannCopyright <strong>Rudolf</strong> Steinet Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 337a Seite: 2411 A 1

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