Tätigkeit, als <strong>Gleichheit</strong> fördernder Faktor. Ohne diese Bedingungen wäre allenim Stadtteil Schalke Tätigen ihr Engagement vermutlich nicht möglich.Die vorgefundenen Rahmenbedingungen stellen <strong>ein</strong>e Ermöglichungsstruktur <strong>für</strong>Engagierte dar, auch wenn diese von ihnen in unterschiedlichem Ausmaß undauf unterschiedliche Weise genutzt wird. Insofern wird dem Gedanken der FreiwilligkeitRechnung getragen und bürgerschaftliches Engagement bleibt in verschiedenerHinsicht selbstgewählt. Es bietet in der hier vorgefundenen Form sozialBenachteiligten <strong>ein</strong>e Plattform der Teilhabe. Es ist zwar unter den befragten„Seniorenvertreterinnen/Nachbarschaftsstifter“ im Stadtteil Schalke k<strong>ein</strong>e Personmit Zuwanderungsgeschichte zu finden ist, es kann jedoch davon ausgegangenwerden, dass die vorgefundenen Rahmenbedingungen auch <strong>für</strong> diese GruppeÄlterer <strong>ein</strong> Engagement wahrsch<strong>ein</strong>licher und attraktiver machen. Dass mittlerweileunter den „Seniorenvertreterinnen/Nachbarschaftsstifter“ im übrigen Stadtgebietacht ältere BürgerInnen mit Migrationshintergrund zu finden sind, bestätigtdiese Annahme.Bei näherer Betrachtung der Beweggründe <strong>für</strong> <strong>ein</strong> Engagement wurden nebendem ausdrücklichen Wunsch, sich <strong>für</strong> andere <strong>ein</strong>zusetzen, auch persönliche Gewinneerhofft. Zum <strong>ein</strong>en bestätigt dies die Tendenz im Engagement, dass altruistischeMotive von selbstdienlichen abgelöst werden (von ihrem kalendarischenAlter her gehören die Befragten eher zu den neuen Kohorten Älterer). Zum anderenwerden Gewinne auch sehr individuell bestimmt und gesucht, sodass nur<strong>ein</strong>e Engagement-Struktur, die viel Freiraum bietet bei der Ausübung des Engagements,es ermöglicht, diesem individuellen Nutzen nachzukommen. Denn Prioritätensetzungenund persönliche Vorstellungen können sehr divergieren.Für alle stellt das Engagement <strong>ein</strong>e Begegnungsplattform dar, um mit den „signifikantenAnderen“ zusammen zu kommen. Zwar sind je nach Typus der Engagiertenhier unterschiedliche Personengruppen im Visier, dennoch bietet die spezielleEngagement-Struktur Begegnungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Menschen, die nachrecht verschiedenen Handlungsmustern agieren. Der <strong>ein</strong>e möchte das kontinuierlicheBeziehungsnetzwerk, der andere zieht <strong>ein</strong> loses Kontaktnetz vor. Dabeiträgt <strong>ein</strong> klar umrissenes Aufgabenangebot, das gleichzeitig Freiheit lässt in derspezifischen Rollenwahl und Raum gibt zu Mitgestaltung und persönlicher Entwicklung,dem Umstand Rechnung, dass Menschen, die sich bürgerschaftlichengagieren möchten, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und Handlungsmusterim Laufe ihres Lebens herausgebildet haben.113
Kontinuierlich angebotene Weiterbildungsmaßnahmen, die Gelegenheiten zurReflexion, Selbstvergewisserung und zum Kompetenzerwerb bieten und derenThemen und Inhalte partizipativ entwickelt werden, ermöglichen <strong>ein</strong>e persönlicheWeiterentwicklung und stärken die Selbstwirksamkeit. Gleichzeitig kommen siedem bürgerschaftlichen Engagement, d.h. den älteren BürgerInnen im Stadtteilzugute, da diese bei den „Seniorenvertreterinnen/Nachbarschaftsstiftern“ aufBegleiter und Helfer stoßen, die gut informiert sind, kompetente Berater s<strong>ein</strong>können oder <strong>ein</strong>fach als Kristallisationspunkt dienen. Deutlich wurde in der Untersuchungjedoch, dass Weiterbildung immer <strong>ein</strong> Angebot ist, dass nur freiwilligund in Anspruch genommen s<strong>ein</strong>e Wirkung entfaltet. Eine bloße Bereitstellung<strong>ein</strong>er Beteiligungsplattform löst noch k<strong>ein</strong>e Beteiligung aller aus und Bildungschancenmüssen ergriffen werden, auch im Alter. Entsprechende Rahmenbedingungenstellen <strong>ein</strong>e Brücke dar, dass sich auch Menschen engagieren können,die mit Be<strong>ein</strong>trächtigungen in unterschiedlichen Bereichen leben müssen oder<strong>ein</strong>en eher niedrigen Bildungsstand aufweisen. Insofern sind, solche Rahmenbedingungenauch im Sinne <strong>ein</strong>er <strong>Gleichheit</strong>sförderung unverzichtbar.Grenzen der Potentialentwicklung liegen jedoch auch immer im Individuumselbst. Ermächtigungsprozesse finden nicht von außen statt, der Einzelne musssich darauf <strong>ein</strong>lassen und die Bereitschaft <strong>für</strong> Neues mitbringen. Um Inklusionschancenzu nutzen und Exklusionsgefahren zu begegnen werden soziale Kompetenzenbenötigt, die auch im Alter noch angeeignet, reflektiert und entfaltetwerden können. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass unter den befragten„Seniorenvertreterinnen/Nachbarschaftsstiftern“ solche zu finden sind, diedie gebotenen Chancen ergreifen und solche, die an ihnen vorbeigehen. Nichtder Bildungsstand ist hier<strong>für</strong> ausschlaggebend sondern ihre Handlungsmuster.Auch wenn der Gesundheitszustand und die damit verbundene Zeit, die überhauptfrei zur Verfügung bleibt, sich auf die Inanspruchnahme weiterer Angeboteim Rahmen des Engagements auswirken, sind dennoch biografische Prägungenund die Typik der Personen ausschlaggebend. Das Zeitkontingent mag unterschiedlichgroß s<strong>ein</strong>, es wird jedoch so verwendet, wie es dem jeweiligen Typusentspricht.Gerade der Angebotscharakter der Engagement-Struktur kommt Menschen mitunterschiedlichen Präferenzen und Handlungsmustern entgegen. Die Verortungder „Seniorenvertreterinnen/Nachbarschaftsstifter“ im Seniorennetz Gelsenkirchenbietet, neben den Chancen und Möglichkeiten wie bereitgehaltene Unterstützungdurch hauptamtliche Mitarbeiter, materielle Ausstattung, Weiterbildung,114
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BachelorarbeitFaktoren für einGlei
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InhaltEinleitung ..................
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AbbildungenAbbildung 1: Kohorteneff
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AbstractBürgerschaftliches Engagem
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sondern auch geeignete Beteiligungs
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ve Herangehensweise im Handeln der
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schreibung, ab wann ein Mensch als
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Das Lebenslagen-Konzept dient in de
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Förderung von Ressourcen Älterer
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2 Bürgerschaftliches Engagement2.1
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neuere Formen der Beteiligung und T
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Tab. 1: Der Begriff des bürgerscha
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Älteren noch weniger als in andere
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Abbildung 2: Individuelles Nettoein
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