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Bachelorarbeit Faktoren für ein Gleichheit förderndes ...

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hintergrund zu integrieren, können sie als Keyworker 1 <strong>für</strong> Menschen in vergleichbarerLage fungieren und als kultursensible Experten den gesellschaftlichen Zusammenhaltstärken.Brüchiger werdende Familienbeziehungen und die Tatsache, dass viele alteMenschen all<strong>ein</strong> leben, macht bürgerschaftliches Engagement <strong>für</strong> sie zu <strong>ein</strong>erChance neue soziale Netzwerke zu knüpfen.Enger werdende finanzielle Spielräume der Kommunen und Versorgungssystemeund steigender Pflegebedarf beflügeln die Erwartung hinsichtlich des Engagementsjüngerer Kohorten von älteren Menschen. Gesellschaftliche Teilhabeunterschiedlicher alter Menschen mit unterschiedlichen Potentialen und Biographien,die auf sehr verschiedene Art und Weise alt geworden sind, muss bewerkstelligtwerden, ohne sie zum Lückenbüßer zu machen und zu instrumentalisieren.Bürgerschaftliches Engagement kann dazu beitragen, Alter und auch die mit<strong>ein</strong>em größeren Risiko behafteten Gruppen wie Hochaltrige, ältere Menschen mitMigrationshintergrund oder Menschen mit gesundheitlichen Be<strong>ein</strong>trächtigungenund dementiellen Veränderungen nicht nur als Belastung sondern als Zugewinn<strong>für</strong> die Gesellschaft zu erachten. Sie können nicht nur als Adressaten sondernauch als Akteure <strong>ein</strong>es bürgerschaftlichen Engagements angesprochen werden.Dies geht jedoch nur wenn Förderung von Teilhabe nicht <strong>ein</strong>seitig <strong>ein</strong>e Aktivierungslogik„<strong>ein</strong> guten Bürger ist <strong>ein</strong> aktiver Bürger“ unterstützt und Produktivitätnicht nur in soziologischem Sinne („Wert“ erzeugendes, sozial nützliches Verhalten)oder unter r<strong>ein</strong> ökonomischem Gesichtspunkten betrachtet wird, sondern<strong>ein</strong>em psychologischen Konzept folgend auch Raum lässt <strong>für</strong> die Arbeit an dereigenen Entwicklung.Das Konzept des „homo vitae longae“ (vgl. Backes/Amrh<strong>ein</strong> 2008: 71ff.), des amlangen Leben in <strong>ein</strong>er Gesellschaft des langen Lebens orientierten Menschen,macht die aktive Gestaltung des gesellschaftlichen Veränderungsprozesses notwendig.Sozialer Wandel geschieht nie außerhalb gesellschaftlicher Interessen,Machtverhältnisse und Konflikte. So spiegeln sich diese auch wieder in den Szenarien<strong>ein</strong>er alternden Gesellschaft und Ideen und Ideologien zu Alter und Altern.Der Prozess der Individualisierung und Pluralisierung der Lebensverhältnissewirkt sich zunehmend auf die Altersstruktur aus, sodass auch im Alter immer we-1 Keyworker, <strong>ein</strong> im Rahmen des sogenannten Keywork-Ansatzes (Knopp/Nell 2007: 13)gebrauchter Begriff <strong>für</strong> Schlüsselpersonen, mit Hilfe derer solche Milieus erreicht werdenund zur Teilhabe gewonnen werden können, zu denen vormals kaum Zugang möglichwar und die bis dato nicht in Angeboten zu finden waren.16

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