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Bachelorarbeit Faktoren für ein Gleichheit förderndes ...

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wird auf dem Hintergrund der Diskussion um Produktivität im Alter geführt, in dernicht mehr nur <strong>ein</strong> an Verlusten und Defiziten orientierte Blick auf das Alter gepflegtwird. Andererseits müssen die Überlegungen zu Potentialen des Altersaber auch <strong>ein</strong>er Aktivierungslogik widerstehen. In <strong>ein</strong>er „guten Gesellschaft“ gelingtes, auch jene, die in äußerlich abhängigen Situationen leben, als eigenständigeIndividuen wahrzunehmen und sie auch in diesen Situationen zum sozialenLeben teilhaben und beitragen zu lassen (BMFSFJ 2010: 128). Allerdings benötigenBegriffe wie Aktivität und Produktivität im Alter dazu <strong>ein</strong>e weite Begriffsfassung.Aktivität muss als doppelte verstanden werden: Eine, die sich auf das Lebenund auf den Tod bezieht (Klie/Student 2007: 25). Es bedeutet Lebensgestaltungund auch, sich in aktiver und „sehr eigenständiger Weise mit dem eigenenSterben und dem Tod aus<strong>ein</strong>ander zu setzen und sich als selbstbestimmter undautonomer Mensch bis zum Ende des Lebens zu bewähren“ (Klie und Student2007: 25 /6. Altenbericht). Es reicht nicht aus defizitäre Altersbilder durch solchezu ersetzen, die sich <strong>ein</strong>seitig an Älterer als „Aktivposten“ orientieren. Die Vulnerabilitätdes Alters und das Lebensende gehören in die Diskussion um ProduktivitätÄlterer ebenso hin<strong>ein</strong> wie ihre „begehrten Ressourcen und Potentiale“. Beidesist <strong>ein</strong>e Bereicherung <strong>für</strong> die Gesellschaft. Im bürgerschaftlichen EngagementÄlterer wird gerade dieses Neben<strong>ein</strong>ander von Chancen und Grenzen zum Gewinn<strong>für</strong> das Gem<strong>ein</strong>wesen. „Allmählich zeichnet der Trend zu <strong>ein</strong>em realistischenAltersbild ab.“ (Köster/Schramek 2005: 227)Durch bürgerschaftliches Engagement in Heimen und im pflegerischen häuslichenKontext, bleiben pflegebedürftige alte Menschen in ihre Umgebung <strong>ein</strong>gebettet,Heime verlieren den Charakter <strong>ein</strong>er geschlossenen Anstalt, der Isolationin häuslichen Pflegesituationen wird vorgebeugt, der Spielraum, über die eigenLebensbedingungen zu entscheiden wird größer, Mitgestaltungmöglichkeitenentstehen, die Situation von Menschen mit Pflegebedarf und ihre Angehörigenwerden „sichtbar“ und zur öffentlichen Angelegenheit gemacht (BMFSFJ 2010:128). Dies geschieht um so wirkungsvoller, wenn ältere Frauen und Männer ihreZeit und ihr Potential zur Verfügung stellen.Altersbilder in Bezug auf Bildung und Weiterbildung entscheiden darüber, ob <strong>ein</strong>lebenslanges Lernen überhaupt <strong>für</strong> möglich gehalten und als sinnvoll erachtetwird und ob und wie am Lernverhalten älterer Erwachsener angepasste Qualifizierungenentwickelt werden.Altersbilder in der gesundheitlichen Versorgung haben <strong>ein</strong>en starken Einfluss aufZuteilung und Verteilung von kurierenden und präventiven Maßnahmen und die71

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