100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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Kultusministers für den Verkauf der Schulorgel nötig, die nach einigen Wochen<br />
auch kam.<br />
Nach dem Willen der Gemeindeleitung sollte die Orgel umgebaut werden, wie es<br />
der Sachverständige vorgeschlagen hatte. Äußerlich wurde sie dem Gebäude<br />
angepaßt, technisch in der Orgelbauwerkstatt Führer in Wilhelmshaven überholt. In<br />
<strong>Göttingen</strong> baute sie Tischlermeister Wilhelm Körber, der hier Gemeindemitglied<br />
war, mit seinen Gesellen auf. Bereits am 3. September 1950 konnte die Secondhand-Orgel<br />
ihrer neuen Bestimmung übergeben werden. Zuvor war mit hohem<br />
Aufwand die Statik der Empore den neuen Erfordernissen angepaßt worden, damit<br />
sie das Gewicht der pneumatischen Orgel, die technisch bedingt viele Bleileitungen<br />
hatte, auf Dauer tragen konnte.<br />
Mehr als 30 <strong>Jahre</strong> tat diese Orgel<br />
ihren Dienst bei der musikalischen<br />
Begleitung des Gemeindegesangs<br />
und bei Konzerten. Doch im Laufe der<br />
<strong>Jahre</strong> wurde das Instrument immer<br />
reparaturanfälliger, so daß die<br />
Gemeinde hoffte, daß die Orgel bis<br />
zum Umzug in das neue<br />
Gemeindezentrum auf der<br />
gegenüberliegenden Straßenseite<br />
noch funktionstüchtig bleiben würde.<br />
So war es auch, denn nur an ganz<br />
wenigen Sonntagen mußte die<br />
Gemeinde ohne Orgel auskommen.<br />
Bei der Einweihung des<br />
Gemeindezentrums 1984 versteigerte<br />
die Gemeinde im Rahmen eines<br />
Festes die Orgelpfeifen. Der Erlös<br />
war für die neue Janke-Orgel<br />
gedacht. Zwei Register blieben<br />
jedoch erhalten und wurden in die<br />
neue Orgel eingebaut, nachdem die<br />
Pfeifen handwerklich überholt worden<br />
waren: die 8-Fuß-Flöte im Hauptwerk<br />
und das Octave-4-Fuß-Pedalregister.<br />
Anfänge in Nordhausen<br />
Die Orgel gleich nach dem Einbau<br />
1897, drei <strong>Jahre</strong> nach ihrer Gründung, hatte die Gemeinde <strong>Göttingen</strong> mit einer<br />
"Station" (Außenstelle) in Nordhausen angefangen. Bernhard Naundorf war<br />
regelmäßig einmal im Monat in dem etwa 80 Kilometer entfernten thüringischen<br />
Nordhausen. Die sonntägliche Wortverkündigung teilte er sich mit Predigthelfern<br />
seiner Gemeinde. Am 5. Dezember 1909 gründete sich als Ergebnis dieser Arbeit<br />
in Nordhausen eine selbständige <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong> mit 53 Mitgliedern.