100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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Die "gemeindeeigene Missionarin"<br />
Am 8. Juni 1958 beschloß die Gemeinde auf Anregung von Pastor Gudjons hin, die<br />
in Brasilien tätige Missionarin Helga Braun als eigene Missionarin zu berufen und<br />
die Arbeit finanziell zu unterstützen. Sie war bereits ein Jahr in Nordbrasilien in der<br />
Nähe von Belém. Die Gemeinde finanzierte also die Arbeit einer jungen Frau, die<br />
sie persönlich nicht kannte. Doch Helga Braun versuchte den Kontakt zu<br />
verbessern, indem sie fast monatlich einen Brief an die Gemeinde schrieb, in dem<br />
sie über ihre Arbeit informierte. In Turiaçu war sie als Lehrerin tätig und übernahm<br />
im Rahmen der Arbeit der Missionsstation auch gottesdienstliche Aufgaben. Ihr<br />
eigentliches Ziel war es aber, "zu den Indianern zu gehen", um ihnen die christliche<br />
Botschaft zu bringen. Auch ihre Schwester Ilse war als Missionarin in Brasilien tätig.<br />
Anfang 1961 kam die Nachricht, daß die "gemeindeeigene Missionarin" nach<br />
vierjähriger Tätigkeit in Brasilien nach Deutschland kommen wird, um Heimaturlaub<br />
zu machen. Schon am 19. Februar (Pastor Herbert Gudjons war noch in <strong>Göttingen</strong>)<br />
ging die Gemeinde eine weitere Verpflichtung zur Unterstützung Helga Brauns 'bis<br />
zu ihrem zweiten Heimaturlaub" ein.<br />
Als die Missionarin Anfang November 1961 ankam, war ihr Gesundheitszustand<br />
angeschlagen, und sie mußte sich längere Zeit einer Behandlung in einem<br />
Tropenkrankenhaus unterziehen. Anfang 1963 ging sie an das Baptistische<br />
Seminar in Rüschlikon bei Zürich, um an einer siebenwöchigen Fortbildungsveranstaltung<br />
teilzunehmen. Dann begann eine Reisetätigkeit, bei der sie in<br />
Gemeinden aus ihrer Arbeit berichtete, um gleichzeitig auch viele Menschen zu<br />
gewinnen, die für sie und ihre Arbeit beteten.<br />
Am 15. September desselben <strong>Jahre</strong>s sandte die Gemeinde 'Ihre" Missionarin<br />
erneut aus. Mit dem Frachter "Rheinstein" fuhr sie am 24. September von Hamburg<br />
los und traf am 16. Oktober in Sao Luis (Brasilien) ein.<br />
Obwohl die Missionarin jetzt persönliche Kontakte in <strong>Göttingen</strong> hatte, fehlte doch<br />
das ständige Werben für ihre Arbeit durch Pastor Gudjons. Ihre Missionsbriefe<br />
wurden seltener mit dem Gemeindebrief verbreitet. Da schickte Helga Braun, ganz<br />
im Trend der Zeit, ihre Berichte per Tonband<br />
und Farbdias nach Deutschland. Die Gemeinde<br />
veranstaltete dann Missionsabende,<br />
an denen die kleine Medienschau gezeigt<br />
wurde.<br />
Im September erhielt die Gemeinde dann<br />
die Nachricht, daß ihre Missionarin auf<br />
Evangelisationsreise gehen wird, die sie in<br />
abgelegene Siedlungen und Urwalddörfer<br />
führen wird. Vermutlich auf diesen Reisen<br />
erkrankte die Missionarin (sowie eine<br />
Mitarbeiterin) erneut schwer und erholte sich<br />
dort nicht davon, so daß sich die Gemeinde<br />
aus Verantwortungsbewußtsein gezwungen<br />
sah, sie im Februar 1965 nach Deutschland<br />
zu holen. Sie kommt gleich ins Tropenkran