100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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christlichen in dieser Umbruchsituation. Leider war der Geistliche in dieser Zeit mit<br />
persönlichen und familiären Fragen befangen. Er bereitete sich an der Universität<br />
auf den beruflichen Wechsel in den Schuldienst vor, den er 1973 auch vollzog.<br />
1974-82: Hans-Hermann Firus, der singende Pastor,<br />
war der Seelsorger der Gemeinde. Er war 35 <strong>Jahre</strong> alt.<br />
Die in vielen Meinungen zersplitterte Gemeinde<br />
versuchte er wieder emotional zusammenzuführen. Er<br />
verstand die christliche Botschaft von der persönlichen<br />
Betroffenheit her. Im Gottesdienst sang er regelmäßig<br />
mit der Gemeinde Kanons. Sein Ansatz war in vielen<br />
Punkten vom therapeutischen Denken durchzogen. So<br />
war er experimentierfreudig, entwickelte beispielsweise<br />
die Idee der Schülerbibelkreise. Statt des Gemeindeunterrichts,<br />
dem Konfirmandenunterricht vergleichbar,<br />
sah er die Schüler als Gruppe, deren Mitglieder Beziehungen<br />
zueinander aufbauen. In diesem Umfeld lehrte<br />
er die Grundbegriffe des christlichen Glaubens. Das Modell setzte darauf, daß die<br />
Schüler anschließend zusammenbleiben und eine Jugendgruppe der Gemeinde<br />
bilden. In die Zeit von Hans-Hermann Firus fielen die zahlreichen Überlegungen um<br />
den Umbau oder Neubau eines Gemeindezentrums bis hin zur Grundsteinlegung.<br />
Von <strong>Göttingen</strong> wechselte er nach Tübingen.<br />
1983-92: Hermann Woock kam von Berlin. Er war<br />
damals 54 <strong>Jahre</strong> alt, und <strong>Göttingen</strong> sollte seine letzte<br />
Gemeinde vor der Pensionierung sein. Die Einweihung<br />
des Gemeindezentrums stand am Anfang seines Dienstes<br />
in <strong>Göttingen</strong>. Das öffentliche Interesse an diesem Neubau<br />
griff er bewußt auf, um es für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
allgemein zu nutzen. Doch sein eigentlicher Schwerpunkt<br />
war die Seniorenarbeit. Hier setzte er entscheidende<br />
Schwerpunkte: Senioren sind keine alten Menschen, die<br />
betreut werden müssen, sondern solche, die ihren dritten<br />
Lebensabschnitt selbst aktiv gestalten wollen und sollen.<br />
Seniorenfreizeiten, Vorträge für Senioren, Seniorengymnastik:<br />
das waren nur Stichworte seiner Themen. Das Ehepaar Woock zog im<br />
Frühjahr 1992 nach Bad Oeynhausen in ein Seniorenzentrum.<br />
1990-1994: Ralf Ossa kam als 27jähriger wieder direkt<br />
vom Theologischen Seminar nach <strong>Göttingen</strong>. Vorher<br />
hatte er in Tübingen studiert. Sein Schwerpunkt sollte<br />
die Jugend- und Studentenarbeit sein - eine nicht ganz<br />
einfache Aufgabe, da die Fluktuation bei den Studenten<br />
sehr ausgeprägt ist, er es also mit immer wechselnden<br />
Teilnehmern zu tun hatte, auch bei den Mitarbeitern.<br />
Regen Kontakt hielt die Studentengruppe mit anderen<br />
Studentengruppen wie beispielsweise der Studentenmission<br />
Deutschlands (SMD) in <strong>Göttingen</strong>. Zu seinen<br />
weiteren Aufgaben gehörte der Gemeindeunterricht. Im<br />
Juni 1994 verließ Ralf Ossa <strong>Göttingen</strong> und wurde Gemeindepastor in München.