100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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mußte sie loslegen. Zunächst hatte sie elf Kinder zu betreuen, später sieben. Bei<br />
ihren Rundbriefen machte sich doch bemerkbar, daß sie wußte, an wen sie in<br />
<strong>Göttingen</strong> schrieb. Sie kannte ihre Adressaten und die sie. So kam erstaunlich viel<br />
Persönliches in den Briefen herüber.<br />
Ende 1983 endet allerdings der offizielle Kontakt, nachdem die Missionarin am 6.<br />
November 1983 in einem Gottesdienst von ihrer Arbeit berichtet hatte. In den<br />
Gemeindebriefen wurde kein Brief mehrveröffentlicht. Vermutlich gab es aber<br />
weiterhin private Verbindungen. Nach ihrem Heimaturlaub reiste sie allerdings nicht<br />
wieder nach Tansania aus, sondern heiratete ganz überraschend und gründete hier<br />
eine Familie.<br />
In den 80er <strong>Jahre</strong>n in Kamerun<br />
Josephine und Reinhard Dorra waren mit ihren drei Kindern vom 1. April 1985 bis<br />
zum 10. Juni 1990 Missionare in Kamerun. Die <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong> <strong>Göttingen</strong><br />
sandte sie aus. Träger des Einsatzes war die Europäische Baptistische Mission<br />
(EBM).<br />
Dieser Einsatz unterschied sich schon<br />
erheblich von dem „klassischen Missionars-<br />
Bild“. In Kamerun gab es einen selbständigen<br />
<strong>Baptisten</strong>bund, Dorras waren praktisch europäische<br />
Berater an einer Missionsstation mit<br />
Bibelschule, Krankenhaus und Schule in einem<br />
kleinen Dorf Nordkameruns, Ndiki. Der Kameruner<br />
<strong>Baptisten</strong>bund koordinierte die Arbeit der<br />
ausländischen Berater. Ein Jahr lang zuvor war<br />
der ordinierte <strong>Baptisten</strong>pastor Reinhard Dorra<br />
für den Einsatz der Familie in Afrika von der<br />
EBM vorbereitet worden. Unter anderem hatte<br />
er in der Nähe von Paris einen neunmonatigen<br />
FranzösischIntensivkursus absolviert.<br />
In Kamerun änderten sich die Aufgaben dann schnell. Sollte der Missionar<br />
eigentlich nur als Lehrer der Bibelschule die einheimischen Pastoren ausbilden,<br />
machte die Arbeit nach kurzer Zeit nur noch sechs Wochenstunden aus. Dafür war<br />
er mehr Verwalter der Missionsstation, Pastor einer Gemeinde in der Nähe und<br />
Leiter der Missionsschule. Josephine, gebürtig in Togo/Westafrika, war als<br />
Krankenschwester und in der Frauenarbeit berufstätig. Ihre schwarze Hautfarbe<br />
erleichterte ihr die Arbeit in manchen Situationen.<br />
Mitte 1990 kamen die Dorras wieder zurück nach Deutschland. Das hatte vor allem<br />
mit der Schulausbildung der Kinder zu tun. "Fünf <strong>Jahre</strong> Fernschule reicht", meinten<br />
die Eltern, zumal auch die jüngste Tochter eingeschult werden sollte.