100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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zu finden, dachte dabei aus Kostengründen an einen pensionierten Pastor. Doch<br />
immer wieder zerschlugen sich die Pläne, manchmal erst nach dem<br />
Vorstellungsgespräch eines Interessenten. Da war es fast schon wie ein Aufatmen,<br />
als ein angehender Theologiestudent, der 21jährige Sigurd Birschmann, sich bereit<br />
erklärte, vor seinem Studium ein zehnmonatiges Gemeindepraktikum in Duderstadt<br />
zu absolvieren. Derweil suchte die Gemeinde weiter. Als schließlich Pastor Herbert<br />
Gudjons den Mitarbeitern in Duderstadt mitteilte, daß sich Ende September 1957<br />
ein Pastor in der Zweiggemeinde vorstellen würde, beschwerten sich die<br />
Duderstädter mit einer Unterschriftenliste beim Göttinger Gemeindevorstand, daß<br />
sie in Duderstadt nicht genügend Mitspracherecht hätten. Inzwischen zerschlugen<br />
sich die Pläne aus ganz anderen Gründen.<br />
Anfang 1958 unterbreiteten die Duderstädter der Muttergemeinde außerdem den<br />
Plan für einen Erweiterungsbau der Christus-Kirche. Die Kosten sollten rund 20 500<br />
Mark betragen. Einen Finanzierungsplan gab es allerdings nicht. Aus diesem Grund<br />
und wegen der unsicheren Zukunft der Gemeinde bei stetem Wegzug der<br />
Mitglieder riet der Göttinger Vorstand, kein Wohnhaus anzubauen, sondern den<br />
Gottesdienstraum neu aufzuteilen und entsprechend umzubauen. Es kam zum<br />
Streit, einige Gemeindemitglieder wollten nicht mehr mit <strong>Göttingen</strong><br />
zusammenarbeiten, sondern sich der Gemeinde Bad Wildungen anschließen. Nach<br />
und nach glätteten sich die Wogen wieder, im Dezember gab es gar ein<br />
Versöhungsfest.<br />
Im Mai 1962 entstanden erneut Baupläne: Die Familien Bürger und Romppel<br />
wollten auf dem Gemeindegrundstück neben der Kapelle ein Wohnhaus errichten.<br />
Die Göttinger Gemeinde signalisierte Zustimmung, doch verweigerte die Stadt<br />
Duderstadt eine Baugenehmigung. Alte Umbaupläne wurden aufgegriffen, doch<br />
stießen sie erneut auf Widerstand.<br />
1967 verkaufte die Stadt das Erbbaugrundstück an die Gemeinde einschließlich<br />
eines angrenzenden Grundstücksstreifens.<br />
Während dieser Zeit betreute die Gemeinde <strong>Göttingen</strong> ihre Zweiggemeinde<br />
Duderstadt weiter. Regelmäßig fanden bis März 1969 Gottesdienste und<br />
Bibelstunden dort statt. Auch versuchte man durch besondere Veranstaltungen<br />
missionarisch nach außen zu wirken.<br />
Im nachhinein muß man feststellen, daß die Entfernung zu groß war. Den<br />
Duderstädtern fehlte eine integrierende Persönlichkeit, etwa ein "eigener" Pastor,<br />
der die Zweiggemeinde in die Unabhängigkeit von <strong>Göttingen</strong> hätte führen können.<br />
1974 verkaufte die Gemeinde das Kirchengebäude, das inzwischen schon recht<br />
verfallen war, für 40 000 Mark. Heute ist ein Autoteile-Verkauf in dem Gebäude<br />
untergebracht.