100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das "rote Haus" nebenan machte Sorgen<br />
Das Bergmannsche Haus, Bürgerstraße 12, wegen seiner auffälligen bonbonroten<br />
Farbe meist als "rotes Haus" bezeichnet, ließ die Gemeinde aber nicht lange ruhen.<br />
Konnte man als Kirche sozialverträglich Obdachlosen den Wohnraum kündigen?<br />
Eine heikle Frage. Was war überhaupt noch mit diesem Gebäude anzufangen?<br />
Man hatte ein schweres Erbe übernommen, zumal das Gebäude auch noch unter<br />
Denkmalschutz stand. Als es dann einen Brand gab, anschließend einen Wasserschaden,<br />
schließlich eine Hausbesetzung mit negativen Schlagzeilen in der<br />
Presse, da schien die Last doch zu schwer zu werden. Und es war unvermittelt ein<br />
Zeitdruck entstanden, der zum Handeln zwang, nicht nur wegen des zunehmenden<br />
Verfalls des Hauses.<br />
Ein Blick aus der Baugrube auf das übernommene<br />
"rote Haus" nebenan, das so<br />
langsam verfiel. Aber es gab kein Geld zum<br />
Renovieren. Es dauerte ein paar <strong>Jahre</strong>, bis<br />
sich eine Lösung des Problems abzeichnete<br />
Wie durch ein Wunder lösten<br />
sich die Probleme dann nach<br />
und nach. Zunächst zogen<br />
die Mieter einer nach dem<br />
anderen aus, so daß man in<br />
die Räume konnte. Die Gemeinde<br />
stellte für eine umfassende<br />
Sanierung des Gebäudes<br />
am 19. August 1986<br />
einen Bauantrag. Zu der Zeit<br />
standen nur 82 000 Mark als<br />
Versicherungsleistungen<br />
wegen der Schäden und eine<br />
Einzelspende von rund<br />
30 000 Mark zur Verfügung.<br />
Die Stadt <strong>Göttingen</strong> bewilligte<br />
einen Zuschuß von 13 000<br />
Mark. Das würde aber nie<br />
reichen, denn mit rund<br />
700 000 Mark Sanierungskosten<br />
mußte man schon<br />
rechnen, einige schätzten gar<br />
das Doppelte. Die Baugenehmigung<br />
kam Anfang<br />
1987, doch die Finanzierung<br />
stand noch immer nicht. In der großen Ratlosigkeit und auch, um eine konkrete<br />
Stellungnahme der Behörden zu erhalten, stellte die Gemeinde im Dezember 1987<br />
einen Abrißantrag.<br />
Dann schaltete sich überraschend die Denkmalpflege ein. Nach vielen Verhandlungen<br />
bat das Institut für Denkmalpflege Hannover als Obere Denkmalschutzbehörde<br />
die Gemeinde, einen Antrag auf einen verlorenen (nicht rückzahlbaren)<br />
Zuschuß für die Sanierungsmaßnahme zu stellen. Wie ein Geschenk<br />
des Himmels traf der Bewilligungsbescheid von 247 000 Mark ein.<br />
Damit stand neben einem noch aufzunehmenden Kredit die Finanzierung für den<br />
Erhaltungsumbau.