100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

einen Umbau in den Grenzen des jetzigen Gebäudes vorsah, und die große Lösung, die sich an die Grenzen des Grundstückes hielt, aber eine totale Veränderung des Gebäudes bedeutete. So sollte beispielsweise in den relativ hohen Gottesdienstraum eine Decke eingezogen werden, damit auf einer zusätzlichen Etage weitere Gruppenräume entstehen könnten. Dieser von einem Architekten erarbeitete Entwurf hätte bei einer Realisierung 1975 zwei Millionen Mark verschlungen. "Dann können wir das Geld doch lieber in einen Neubau investieren", argumentierten zahlreiche Gemeindemitglieder. Eine Baugenehmigung erschien zudem als nicht realistisch. Aus "Vernunftgründen" verschob die Gemeinde die Entscheidung. Der Ausschuß erhielt den Auftrag, nach einem geeigneten Grundstück zu suchen. Und in Weende Nord gab es schon bald in einem Neubaugebiet ein Angebot. Hier zogen junge Familien her, hier hätte die Gemeinde eine neue Aufgabe finden können. Selbst an ein kleines Studentenwohnheim in Weende mit acht Plätzen dachte man 1975 ernsthaft nach, hatte sogar schon fertige Pläne. Doch sollte man die zentrale Lage an der Bürgerstraße aufgeben? Die Mehrheit der Gemeinde war dafür, im Zentrum zu bleiben. Alles Nachdenken begann wieder von vorne. Ein altes und geachtetes Gemeindemitglied sprach sogar von einer Vision, daß auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine neue Kapelle entstehen würde. Das erschien mehr als unwahrscheinlich: Die Stadt Göttingen mit ihrer Parkplatznot sollte einen Parkplatz mit 70 Einstellplätzen für ein Gemeindezentrum opfern? Sogar der Bebauungsplan mußte dafür geändert werden, eine Grünfläche verschwinden. Doch plötzlich gab es ein Angebot der Stadt: Tausch Grundstück Bürgerstraße 13 mit Gebäude gegen Bürgerstraße 12 und 14, einschließlich des Bergmannschen Hauses auf der anderen Straßenseite. Außerdem hatte die Gemeinde einen finanziellen Ausgleich zu zahlen. Das war's; in großer Einmütigkeit beschloß die Gemeindeversammlung, mit der Stadt Göttingen in diesem Sinne weiterzuverhandeln. Und erstaunlicherweise gab es gegen die Änderung des Bebauungsplanes keinen nachhaltigen Einspruch von den Anliegern, die doch alle hier parkten. Im März 1980 wurde der Tauschvertrag unterschrieben. Viele sprachen in der Gemeinde von einer Gebetserhörung. Die Baptistengemeinde wußte auch, daß sie sich mit dem Tauschvertrag auf ein Wagnis eingelassen hatte. Denn das Gebäude Bürgerstraße 12, das rote "Bergmannsche Haus", war heruntergekommen und stand unter Denkmalschutz. 1835 hatte es sich Professor Christian Bergmann als Sommerresidenz außerhalb des Walls bauen lassen. 1872 wurde es sein Dauerwohnsitz, nachdem er es hatte erweitern und weiter ausbauen lassen. Nun lebten hier von der Stadt Göttingen einquartierte Obdachlose. Neben dem Neubau ein altes großes Haus zu renovieren, war für die Gemeinde finanziell überhaupt nicht verantwortbar.
Also blieb dieses Problem zunächst liegen. Ein neues Gemeindezentrum auf dem Parkplatz sollte zunächst entstehen, wobei man die alten Bäume erhalten wollte. Als die ersten Pläne vorlagen, ging es dann relativ schnell. Einige kleinere Änderungen beschloß die Gemeinde an den Plänen für den sechseckigen Gottesdienstraum, die zehn Gruppenräume sowie eine Wohnung für den Hausmeister. Eine entscheidende Frage war beispielsweise, ob man eine Empore einbauen wollte mit rund 80 Sitzplätzen. Die Gemeindeversammlung war dafür. Obwohl der Bebauungsplan geändert werden mußte, erhielt die Gemeinde am 10. September 1982 die Baugenehmigung, feierte am 23. Oktober desselben Jahres die Grundsteinlegung, am 10. Juni 1983 das Richtfest und am 2. Dezember 1984 die Einweihung. Bis dahin hatten sich viele Gemeindemitglieder an den Bauarbeiten beteiligt. Die geplanten Baukosten von 3,5 Millionen Mark (für 350 Mitglieder) würde man senken können, wenn man einen Teil des Gebäudes in Eigenleistung erstellte, das war vielen klar. Und so war für eine ganze Reihe von Mitgliedern für Grundsteinlegung am 23. Oktober 1982 zwei Jahre der Sonnabend wegen Bauarbeiten verplant. Am Ende kam man dann auf eine Bausumme von 2,75 Millionen Mark. Während des Baues des Gemeindezentrums vollzog sich auch ein Pastorenwechsel in der Göttinger Baptistengemeinde: Bei der Grundsteinlegung war Hans- Hermann Firus hier Gemeindepastor, zum Richtfest am 10. Juni kam bereits sein Nachfolger Hermann Woock als Gast aus Berlin, und bei der Einweihung war er schon im Amt. In diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, daß der "Studentenverein", zu dem vorwiegend Gemeindemitglieder gehören, auf dem gleichen Gelände zeitgleich ein Studentenwohnheim errichtete (siehe Studentenarbeit).
Seite 2 und 3: Festschrift 100 Jahre Baptistengeme
Seite 4 und 5: Jesus spricht: Ich bin der Weg und
Seite 8 und 9: Vorwort zum geschichtlichen Rückbl
Seite 10 und 11: Anfänge der Baptistengemeinde Göt
Seite 12 und 13: Als Gebetserhörung werteten sie di
Seite 15 und 16: Eine Second-hand-Orgel Schon wenige
Seite 17 und 18: Wie war man ausgerechnet nach Nordh
Seite 19 und 20: ansehen oder aber sich dazusetzen.
Seite 21 und 22: Wie sollte man die "Berechtigten" a
Seite 23 und 24: So richtete die britische Besatzung
Seite 25 und 26: Im Laufe der Jahre änderte sich me
Seite 27 und 28: Innerhalb kürzester Zeit wurde das
Seite 29 und 30: Heute ist in der ehemaligen Kapelle
Seite 31 und 32: Riemenschneider, den die Gemeinde n
Seite 33 und 34: Bau eines Studentenwohnheimes Was s
Seite 35 und 36: "Die Sonntagsschul' ist unsre Lust"
Seite 37 und 38: hoffnungslos überfüllt waren, ste
Seite 39 und 40: Mitte der 60er Jahre kam die erste
Seite 41 und 42: kommen dort überwiegend "gemeindef
Seite 43 und 44: Die Frauengruppe in Göttingen ist
Seite 45 und 46: kenhaus in Tübingen. Im Sommer ste
Seite 47 und 48: Zu wenig Missionare in Kamerun Fün
Seite 49 und 50: Für Blinde in Afrika Um Blinden in
Seite 51: erichtete von seiner Arbeit im Gott
Seite 55 und 56: Das Gemeindezentrum von der Bürger
Seite 57 und 58: Ein Jahr lang behalf sich die Gemei
Seite 59: Einweihung des Gemeindezentrum vor
Seite 62 und 63: 1907-1913 Friedrich Hoffmeister (Ä
Seite 64 und 65: den Namen "Naundorfhöhe" erhielt.
Seite 66 und 67: christlichen in dieser Umbruchsitua
Seite 68: Wie notwendig Visionen sind, wird z

100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?