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100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen

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annt. Bernd Neumann hat die Aufgabe übernommen, die jungen kamerunischen<br />

Pastoren auszubilden. Darüberhinaus unterstützt er den Baptistischen Bund in<br />

Nordkamerun, finanziell unabhängig vom Ausland zu werden und auch organisatorisch<br />

die Arbeit in eigene Verantwortung zu übernehmen. Im Juni 1973<br />

erkranken beiden Neumanns. Nur ihrem inzwischen einjährigen Sohn Peter geht es<br />

gut. Vermutlich kamen sie dann zurück nach Europa, da die Berichte einfach<br />

abbrechen.<br />

Entwicklungshilfe in Tansania<br />

Im Juni 1973 reisten Eva-Maria und Dr. Berthold Mascher mit ihren Kindern<br />

Christian und Elisabeth nach Tansania aus, nachdem die Gemeinde sie am 27. Mai<br />

offiziell in einem Gottesdienst ausgesandt hatte. Als Deutschlehrerin und Arzt<br />

leisteten sie in Moshi Entwicklungshilfe im engeren Sinne. In einem Brief<br />

versuchten sie, die wirtschaftlichen Zusammenhänge<br />

deutlich zu machen: Nach<br />

schlechter Kaffee-Ernte und Dürre steigt die<br />

Inflationsrate schnell auf 40 Prozent. Die<br />

Löhne bleiben auf niedrigem Niveau, Armut<br />

macht sich breit, so daß die Kranken ihre<br />

Behandlung nicht mehr bezahlen können,<br />

nicht einmal das Fahrgeld für den preisgünstigen<br />

Bus zur staatlichen Gesundheitsstation<br />

haben. "Die meisten Menschen leben<br />

sehr bescheiden und kommen durch Ausbleiben<br />

des Regens oder durch andere Unglücke<br />

unmittelbar in Not... Eine wesentliche Hilfe<br />

sind die Gelder aus dem Ausland. Auf die<br />

Dauer wäre es aber besser, wenn die<br />

Industrieländer nicht nur gerechtere Rohstoffpreise<br />

zahlten, sondern vor allem helfen<br />

würden, daß Arbeitsplätze geschaffen werden und die Güter des täglichen Bedarfs<br />

im Lande produziert werden können", schrieb Berthold Mascher im September<br />

1974. Damit machte er in kurzen Sätzen grundsätzliche Probleme deutlich, ohne in<br />

Einzelheiten zu gehen, so daß jeder die Problematik verstehen kann. Ohnehin war<br />

es die Zeit, in der man nach neuen Modellen für die Entwicklungshilfe suchte.<br />

Im November 1975 hat sich die Lage in Tansania weiter zugespitzt, denn erneut ist<br />

der Regen ausgeblieben, die Ölkrise zeigt deutliche Folgen. Doch Maschers stellen<br />

in einem Rundbrief heraus, wie sich die Afrikaner auf diese Situation einstellen, wie<br />

sie Hilfsprojekte für die Armen im Lande selbst organisieren.<br />

Sehr interessiert sich die Gemeinde in dieser Zeit allerdings nicht für die<br />

Außenmission, weil sie vorrangig mit den Fragen des Neubaus und Kapellenrenovierung<br />

beschäftigt ist. Außerdem brennen Fragen nach der inneren Stuktur der<br />

Gemeinde <strong>Göttingen</strong> unter den Nägeln. In einer Gemeindestunde wird deutlich, daß<br />

sich Maschers einen besseren Briefkontakt zur Gemeinde in <strong>Göttingen</strong> wünschten.<br />

Doch weitere Berichte wurden nicht veröffentlicht, so daß anzunehmen ist, daß der<br />

Einsatz zu Ende ging.

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