100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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Einweihung des Gemeindezentrum vor zehn <strong>Jahre</strong>n und der Frage nach der<br />
Zukunft des "roten Hauses". Außerdem beschäftigte die Fraktionen im Rat lange<br />
die Frage, was aus der alten <strong>Baptisten</strong>kirche (Bürgerstraße 13) werden solle.<br />
Schon am 5. Juli 1894 lud die Gemeinde mit einer Anzeige im "Allgemeinen Anzeiger<br />
aus Stadt und Land" in <strong>Göttingen</strong> "zur Eröffnung des VersammlungsLocales der<br />
Gemeinde gläubig getaufter Christen (<strong>Baptisten</strong>), Gartenstr. 13" ein. Am 12.<br />
November 1902 meldete die "Göttinger Zeitung": "Die hiesige <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong><br />
läßt neben der städtischen Knaben-Mittelschule eine Kapelle errichten, die<br />
voraussichtlich noch in diesem <strong>Jahre</strong> im Rohbau fertig gestellt werden wird."<br />
Schon am 4. Juli hatte die Zeitung den Grundstückstausch gemeldet: "Die hiesige<br />
<strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong>, welche gegenwärtig in dem Hause Gartenstraße 13 einen<br />
Betsaal besitzt, beabsichtigt, sich auf dem nördlich der Knabenmittelschule<br />
an der Bürgerstraße gelegenen, der Stadt gehörenden Grundstücke ein<br />
Gotteshaus zu erbauen. Die Stadt wird dies Grundstück gegen das Haus in der<br />
Gartenstraße umtauschen. Die städtischen Collegien haben in ihrer gestrigen<br />
Sitzung ihre Zustimmung zu diesem Besitzwechsel gegeben. Das Haus soll<br />
umgebaut werden, um später an Stelle des St. Crucisstifes zu treten, welches<br />
demnächst in den Besitz der Universität übergehen wird."<br />
Nach der Ankündigung in einer Meldung am 19. August 1903, daß die <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong><br />
ihre Zionskapelle einweihen wird, berichtete die "Göttinger Zeitung" am 24.<br />
August auf der ersten Seite von der Einweihungsfeier. Auch von der Einweihung der<br />
Naundorfhöhe erfuhren die Göttinger aus der Zeitung: Das "Göttinger Tageblatt"<br />
berichtete davon am 6. August 1932, am gleichen Tage auch die "Göttinger Zeitung".<br />
Schließlich erwähnte das Tageblatt 1934 den 5. Weltkongreß der <strong>Baptisten</strong> in Berlin<br />
mit 1300 Abgeordneten aus 60 Nationen. Die Beschallung der Halle für den Kongreß<br />
besorgte die Firma Caspari & Co. aus <strong>Göttingen</strong>.<br />
Später waren auch die Zeltmissionen als lokale Ereignisse Thema der Zeitungsberichterstattung,<br />
ebenso, wie an anderer Stelle erwähnt, die Studentenspeisungen.<br />
Als dann das neue Gemeindezentrum 1984 eingeweiht werden sollte<br />
und die Verhandlungen der Gemeinde um die Erhaltung des Baudenkmals "rotes<br />
Haus" um Zuschüsse auf dem Höhepunkt waren, versorgte die Gemeinde die<br />
Medien sehr umfangreich mit Pressematerial. Schließlich berichtete das Tageblatt<br />
auch 'inhaltlich" über die Gemeinde: eine Taufe in Wort und Bild. Doch nicht bei<br />
allen Gemeindemitgliedern stieß diese offensive Öffentlichkeitsarbeit auf ungeteilte<br />
Zustimmung. Wie alle Kirchen tat man sich schwer mit der Art der Berichterstattung,<br />
vor allem wenn die Gemeinde nach einer Hausbesetzung (rotes Haus) nicht nur im<br />
positiven Licht dastand. Doch war es in dieser Zeit besonders Pastor Hermann<br />
Woock, der deutlich machte, daß christliche Verkündigung sehr viel mit<br />
Öffentlichkeitsarbeit zu tun hat. Und auch Jesus hatte zu seiner Zeit nicht immer<br />
eine "positive Presse". Trotzdem handelte und redete er öffentlich. Die<br />
Öffentlichkeit gehört, so Hermann Woock immer wieder, zum Wesen der<br />
Verkündigung.