100 Jahre Baptistengemeinde Göttingen - Baptisten Göttingen
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den Namen "Naundorfhöhe" erhielt. Wie berichtet, mußte die Gemeinde das<br />
Gelände 1935 wieder zurückgeben, weil dort Kasernen gebaut wurden. Von dem<br />
Erlös tilgte die Gemeinde die Restschulden aus dem Kapellenbau. Johannes<br />
Schoof tauschte im März 1935 seinen Arbeitsplatz mit Reinhard Steenblock in<br />
Schneidemühl.<br />
1935-43: Reinhard Steenblock war vom Typ her ganz<br />
anders. Er war bereits 57 <strong>Jahre</strong> alt, als er nach <strong>Göttingen</strong><br />
kam, seine Predigt wird als erbaulich geschildert. Er legte<br />
Vers für Vers eines Bibeltextes aus. Mit großem Einsatz<br />
machte er viele Hausbesuche, ging einzelnen Gemeindemitgliedern<br />
nach, wenn sie nicht mehr regelmäßig am<br />
Gemeindeleben teilnahmen. Im Zweiten Weltkrieg ab 1939<br />
schrieb er seine Predigten vollständig auf und schickte sie<br />
den im Krieg befindlichen Brüdern nach. 1942 mußte der<br />
Bund der <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong>n seinen Namen ändern und<br />
sich mit anderen Freikirchen zusammenschließen. Seitdem<br />
nennt sich die <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong> auch in <strong>Göttingen</strong> offiziell<br />
"Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde". Reinhard Steenblock kehrte 1943 nach<br />
Schneidemühl zurück.<br />
1945-49: Philip Scherer kam gegen Kriegsende. Die<br />
Gemeinde wuchs durch den Zuzug von Flüchtlingen<br />
sprunghaft. Es entstanden neun Predigtplätze, da die<br />
Mitglieder in 37 Ortschaften in der Umgebung <strong>Göttingen</strong>s<br />
wohnten. Regelmäßige Wortverkündigung organisierte die<br />
Gemeinde in Friedland, Grone, Weende, Lödingsen,<br />
Erbsen, Barterode, Wibbeke, Barlissen, Landolfshausen<br />
und nicht zuletzt in Duderstadt. Der Zustrom war gerade in<br />
dieser Zeit motivierend. So marschierte Pastor Scherer mit<br />
der missionsfreudigen Jugendgruppe regelmäßig bei jedem<br />
Wetter "zum Missionsdienst", wie er es selbst nannte. Nach<br />
dem ideologischen Zusammenbruch hatte die Gemeinde<br />
etwas zu sagen, man hörte auf die christliche Botschaft. Allerdings wurde eine<br />
personelle Verstärkung immer dringender. So stellte man im<br />
April 1946 erstmals eine Gemeindeschwester ein. Im Juni<br />
1949 übernahm Philip Scherer einen Missionsauftrag in<br />
Brasilien: Er arbeitete dort in einer deutschen <strong><strong>Baptisten</strong>gemeinde</strong>.<br />
1948-50: Helmut Pohl studierte an der Universität <strong>Göttingen</strong><br />
Evangelische Theologie. Die Gemeinde berief ihn<br />
halbamtlich (Halbtagsstelle) zum Geistlichen. Seine Aufgaben<br />
erstreckten sich auf den Stationsdienst, den Gemeindeunterricht<br />
und die Jugendarbeit.<br />
1949-53: Werner Klein wurde 1947 aus der Gefangenschaft entlassen und kam<br />
nach Friedland. Dort engagierte er sich sogleich in der Arbeit der Bruderhilfe und<br />
bekam so den Kontakt zur Göttinger Gemeinde. Diese stellte den 42jährigen 1949<br />
fest ein, als die Studentenspeisungen ausliefen. Er hatte die Aufgabe, die sich