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11Jahre/years: Dr. Nebe<br />

Ulrich Nebe: Elf Jahre industrielle und kommerzielle Revolution<br />

„oder wie man vorgefasste Ideen drastisch verändert!“<br />

Es war mehr als nur eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen Ulrich Nebe<br />

und der Firma in diesen vergangenen elf<br />

Jahren, die er an der Spitze der Gruppe<br />

als technischer und kaufmännnischer<br />

General Manager von Heinz-Glas<br />

verbracht hat. Eine völlige Hingabe, ohne<br />

irgendwelche vorgefassten Meinungen<br />

dieses außergewöhnlichen technikers<br />

(und auch kühnen Geschäftsmannes),<br />

der eine Leidenschaft für eine der<br />

schönsten tätigkeiten der Welt hatte, die<br />

Glasherstellung. „Nichts ist unmöglich!“<br />

könnte seine Devise gewesen sein.<br />

Nach seinem Einstieg 1999 hat das neue<br />

tandem Carl-August Heinz und Ulrich Nebe<br />

„DIE“ wichtige Entscheidung getroffen,<br />

welche die Heinz Gruppe dann prägen<br />

sollte. Schluss mit der gewöhnlichen<br />

Glasherstellung! Heinz-Glas wird einer<br />

der „ersten“ im High-End Parfum- und<br />

Kosmetikglassektor werden!<br />

Eine Riesen-Herausforderung, die Ulrich<br />

Nebe mit Entschlossenheit anpackte. Der<br />

Werkzeugbau wurde neu durchdacht.<br />

Eine große Umstrukturierung wurde<br />

vollzogen. Komplette Produktions- und<br />

Marktbereiche, die sich nicht mit Parfum<br />

und Kosmetika beschäftigten, wurden<br />

gestrichen, hier wurde was geschlossen,<br />

dort was ausgebaut. Die Vision war klar.<br />

Beide Manager waren bereit, Risiken<br />

einzugehen. Ulrich Nebe zögerte nicht. Die<br />

Chance kam mit dem Flakon für Van Cleef<br />

& Arpels, dem Männerduft „Zanzibar“.<br />

„Eine richtige Herausforderung für uns“,<br />

meint Ulrich Nebe. „Ein Flakon, dessen<br />

Form sehr schwierig schien, unmöglich<br />

zur damaligen Zeit, eine Flaschenform,<br />

die angesichts des damaligen<br />

technischen Stands von Heinz-Glas<br />

durch seine Glasverteilung und die<br />

allgemein vorgegebene Qualität nur<br />

schwer zu schaffen war.“<br />

Dennoch, trotz großen Widerstands,<br />

beschlossen die Geschäftsführer,<br />

dass der Flakon für die Produktion<br />

freigegeben werden muss und dessen<br />

Qualität alle überraschen wird! So<br />

wurde der Flakon 2000 angefertigt<br />

und war gegen alle Erwartungen ein<br />

voller Erfolg. „Unsere Kollegen konnten<br />

es kaum fassen,“ erklärt Ulrich Nebe.<br />

Und die Flaschenpräsentation auf<br />

einer Messe verbreitete sich wie ein<br />

Lauffeuer unter den Fachleuten und<br />

Kunden. „Die haben es geschafft!“<br />

Zwei Jahre später entwickelte Heinz-<br />

Glas in einem komplett automatischen<br />

Verfahren die hervorragende Flasche<br />

für das neue Parfum von Vera<br />

Wang. „Eine Flasche, die eigentlich<br />

nur im Halbautomatenverfahren<br />

herstellbar gewesen wäre“, erklärt<br />

Ulrich Nebe, „die wir aber auf einer<br />

vollautomatischen Anlage produzieren<br />

konnten.“<br />

Drei verschiedene Flaschen<br />

gleichzeitig auf derselben Linie!<br />

„Jedoch, um dies zu erreichen und vor<br />

allem nun weiterzukommen, indem man<br />

kommerzielle oder technische Risiken<br />

einging, war nicht genug“, betont<br />

Ulrich Nebe, „es war auch notwendig<br />

umzudenken, wie die Sachen laufen,<br />

auch wenn wir manche vorgegebene<br />

Ideen umwerfen mussten“. So<br />

haben techniker auf sein Betreiben<br />

hin ein neues patentiertes Verfahren<br />

entwickelt, wodurch es möglich war,<br />

Flaschen, die vom Gewicht und der<br />

Form her ganz unterschiedlich sind, auf<br />

ein und derselben Linie gleichzeitig zu<br />

produzieren. „Wir können in unseren<br />

drei europäischen Glaswerken, je nach<br />

Bedarf, bis zu drei verschiedene Artikel<br />

mit einem Unterschied im Glasgewicht<br />

von bis zu +/- 50 Gramm auf ein und<br />

derselben Maschine herstellen auch<br />

gleichzeitig im Blas-Blas- und Press-<br />

Blas-Verfahren, erklärt Ulrich Nebe.<br />

Die Vorteile einer solchen<br />

fortgeschrittenen technischen<br />

Methode sind offensichtlich<br />

vielfältig. Erstens werden die<br />

Umbauten an der Produktionslinie<br />

stark verbessert, die Linie wird<br />

zu keinem Zeitpunkt gestoppt.<br />

terminänderungen können<br />

leichter bewältigt werden, ohne<br />

wesentliche Auswirkungen auf<br />

die laufenden Produktionen. Das<br />

Bestücken einer Extra-Flasche<br />

an der Linie erfolgt sehr schnell.<br />

Das Produktionswerk hat Vorteile<br />

in bezug auf Reaktionsfähigkeit<br />

und Flexibilität, so dass es<br />

leichter ist, (mindestens 20<br />

Stunden..) die Veränderungen<br />

des Marktbedarfs zu<br />

meistern. Die Bestandsführung<br />

wird direkt optimiert. „Wir fertigen<br />

die richtigen Mengen“, betont<br />

Ulrich Nebe. „Auf diese Weise<br />

haben wir weniger Bestände bzw.<br />

mehr kurzlebige Lagerbestände.<br />

Unsere Bestände werden<br />

schlanker.“<br />

Die Mindestproduktion für einen<br />

Artikel dauert logischerweise<br />

eine tag. „Und das ist, was dem<br />

Kunden große Vorteile bringt“,<br />

betont Ulrich Nebe, „weil eine<br />

1-tagesproduktion mit zwei<br />

oder drei Stationen weniger als<br />

die Hälfte der tagesmenge einer<br />

ganzen Maschine bedeutet.<br />

Darüber hinaus ist klar, dass auf<br />

einer Linie mit 8 Einzelstationen<br />

die Mindestmenge von Artikeln<br />

ca. 60.000 St. beträgt. Durch<br />

unsere Methode reduziert sich die<br />

Mindestproduktionsmenge auf<br />

25.000 St.. Auf Anforderung des<br />

Kunden können wir auch noch<br />

kleinere Mengen produzieren.<br />

Eine wichtige Sache, wenn man<br />

z.B. an die Lancierung einer<br />

neuen Flasche durch eine neue<br />

Firma, an einen Markttest, an<br />

zusätzliche Nachbestellungen, an<br />

einen Notbedarf außerhalb des<br />

terminplans, an die Produktion<br />

von limitieren Auflagen mit einem<br />

entsprechenden Qualitätsniveau<br />

oder an Restmengen denkt, die<br />

für bestimmte Artikelserien noch<br />

fehlen!“<br />

HEINZGLAS KLEINTETTAU<br />

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