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HEINZGLAS KLEINTETTAU<br />
Den ganzen Bedruckungsprozess<br />
meistern. Der Schlüssel<br />
zur modernen Glasherstellung<br />
Dies ist eine weitere wichtige<br />
Entscheidung, die die Geschäftsleitung<br />
Anfang dieses Jahrzehnts<br />
getroffen hatte. „Heinz-Glas wird<br />
auch jede Art von Veredelungen<br />
anbieten können. Nicht mehr und<br />
nicht weniger!“ Und zu diesem<br />
Zweck wurden auch nicht weniger als<br />
10 Mio Euro in zehn Jahren in diesem<br />
Bereich investiert. Mattierung,<br />
Siebbedruckung, Heißprägung,<br />
wasserbasierte Besprühung, Metallisierung<br />
und noch wichtiger, die<br />
tampon-Bedruckung. Die Gruppe<br />
ist auf dem richtigen Weg zum<br />
Erfolg, indem in eine ganz neue<br />
Sprühanlage in Deutschland (nun 4<br />
Besprühungslinien mit einer Kapazität<br />
von 120 Mio. St. pro Jahr und zwei<br />
Metallisierungsanlagen), in ein hochspezialisiertes<br />
Werk in tschechien<br />
und gleichzeitig in die polnischen<br />
und chinesischen Werke und vor<br />
kurzem auch in das peruanische<br />
Werk stark in die Glasveredelung<br />
investiert wird. „Heutzutage muss<br />
man in der Glasindustrie an allen<br />
Produktionsebenen flexibel sein und<br />
die Veredelung stellt dabei eine der<br />
wichtigsten Etappen dar“.<br />
An der Spitze dieser proaktiven<br />
Entwicklung steht zur Zeit das<br />
tampon-Printing. „Es ist wahr, dass<br />
dieses Verfahren absolut fantastisch<br />
ist“, erklälrt Ulrich Nebe. „Man kann<br />
dadurch tiefprägungsdekoration,<br />
erhabene Effekte, vielseitige<br />
Bedruckungen erzielen. Und wir<br />
haben viel investiert, inbes. in die<br />
mehrlagige tampon-Bedruckung<br />
und was im Parfumbereich neu ist,<br />
in die tampon-Bedruckung auf (mit)<br />
Edelmetallen.“<br />
Die neueste Errungenschaft aufgrund<br />
dieses technischen Know-<br />
How in der tampon-Bedruckung sind<br />
die neuen „opium“ Flakons für yves<br />
Saint Laurent.<br />
Ideenschmiede<br />
Ist es noch möglich, beim Glas, einem<br />
uralten Material, noch Neuerungen<br />
vorzunhemen?<br />
„Ja, zehn Mal ja!“ beharrt Ulrich<br />
Nebe. „Und wir beweisen es jeden<br />
tag. Die Herausforderungen, die<br />
50 HÜTTENPOST 2011<br />
vor uns liegen, sind riesig und<br />
dauernd und es geht oft dabei<br />
auch darum tricks zu kennen.<br />
Betrachten Sie sich zum Beispiel die<br />
Methode, die wir zur Versiegelung<br />
der Mündungen von Cremedosen<br />
während einer 4-jährigen Arbeit<br />
entwickelt haben, was vor allem<br />
von der Beiersdorf-Gruppe seit<br />
einigen Jahren nun genutzt wird.<br />
Die Entwicklungskosten betrugen<br />
fast eine halbe Million Euro. Es<br />
handelt sich dabei um ein technisch<br />
neutrales Glas, gebunden mit einem<br />
organischen Öl. Das trägermaterial<br />
verbrennt rückstandslos während<br />
des Sintervorgangs. Aufgesintert<br />
auf der Mündungsoberfläche der<br />
Glastiegel werden hygroskopische<br />
Auslösungen des Glases eliminiert.<br />
Die oberfläche der Beschichtung ist<br />
dabei auch sehr wichtig. Über die<br />
Prozessparameter Kraft, temperatur<br />
und Zeit können Abzugskräfte und<br />
Abzugsverhalten sicher eingestellt<br />
werden mit unmittelbarem Einfluss<br />
auf das Abzugsverhalten beim<br />
Öffnen der Siegelfolie auf den<br />
tiegeln.“<br />
Das Schlüsselwort lautet<br />
„Flexibilität“<br />
Sind in der Glasindustrie die<br />
geforderte Flexibilität mit<br />
der chronischen technischen<br />
Schwerfälligkeit kompatibel? „Das<br />
ist das ganze Paradox“, sagt Ulrich<br />
Nebe. „Aber Erfolg aus unserer<br />
Entwicklung und die Nachhaltigkeit<br />
unseres Geschäfts bestehen genau<br />
darin, diese Gleichung zu lösen. Das<br />
war auch der Grund, warum wir<br />
uns bemüht haben, eine Lösung zur<br />
Produktion von drei verschiedenen<br />
Flaschentypen auf einer Linie zu<br />
finden. Der gleiche Ansatz gilt auch<br />
für die Glasproduktion selbst, um<br />
ausreichende Kapazität in „tonnen<br />
von Glas“ zu schaffen (und nicht<br />
nach der klassischen Industrielogik<br />
zu handeln), damit wir sofort<br />
reagieren, falls der Marktbedarf<br />
plötzlich steigt“.<br />
Für die Heinz-Glas Gruppe liegt<br />
jedoch die Flexibilität auch in<br />
den Arbeitskräften und der<br />
Fähigkeit, sich den Gegebenheiten<br />
anzupassen.<br />
Dr.Ulrich Nebe<br />
„Eleven years of industrial and<br />
commercial revolution... or how<br />
to shake up preconceived ideas!“<br />
It was more than just a successful<br />
association, it was actually a truly intense<br />
story that went on between Ulrich Nebe<br />
and the company during these last eleven<br />
years, which he spent on top of the Group<br />
as the Industrial and Commercial General<br />
Manager of Heinz-Glas. This outstanding<br />
technician and keen businessman was<br />
passionately commited, without any<br />
preconceived ideas. He had a passion for<br />
one of the most beautiful works in the<br />
world, the work of glass making. “Nothing<br />
is impossible!” could have been his motto.<br />
When they took office in 1999, the new<br />
duo Carl-August Heinz and Ulrich Nebe<br />
made “THE” major strategic decision that<br />
would shape the future of the Heinz Group.<br />
“The end with ordinary glass making!<br />
Heinz-Glas will be one of the ‘Majors’ in<br />
high-end perfume and cosmetic bottles...<br />
nothing more, nothing less!”<br />
A huge challenge, that Ulrich Nebe would<br />
tackle with determination. The tooling<br />
production was rethought from all angles.<br />
A major reorganization was established.<br />
Complete sectors of markets not related to<br />
perfumery and cosmetics were discarded,<br />
the tool production also had to be<br />
rearranged, closed here, upgraded there,<br />
built elsewhere. The vision was clear and it<br />
did pay off. And both managers where ready<br />
to take risks. Ulrich Nebe did not hesitate. An<br />
opportunity arised with the flacon from Van<br />
Cleef & Arpels’ men’s scent “Zanzibar”. “A<br />
real challenge for us,” confides Ulrich Nebe.<br />
„A flask that seemed very difficult to design,<br />
out of reach, considering the technical<br />
level of Heinz-Glas at that time, versus the<br />
shape of the flacon, the glass distribution<br />
and the overall quality to be achieved.”<br />
Yet the new CEO of the Group decided,<br />
against all odds, that the flacon would<br />
be released and be produced, and that<br />
the quality of it would be an amazement<br />
to everyone! These events occurred in<br />
year 2000 and against all expectations, it<br />
was a complete success. “Our colleagues<br />
found it hard to believe,” explains<br />
Ulrich Nebe. And the presentation of<br />
the bottle at trade shows had the effect<br />
of a spreading wildfire in the profession<br />
and among customers. “They did it!”