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D E U T S C H E R F IL M P R E IS 2 0 10 - Deutsche Filmakademie

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EHRENPRE<strong>IS</strong> FÜR BERND EICHINGER<br />

wenn es nach Bernd Eichingers Vater gegangen<br />

wäre, hätte er eine arzt-Praxis auf dem Land<br />

irgendwo in Bayern eröffnet. Es ging bei Bernd<br />

Eichinger nicht nach dem Vater. Natürlich nicht.<br />

Es geht eigentlich nie nach den anderen. auch<br />

deshalb verbrachte er wohl seine Schulzeit zum<br />

großen Teil im Internat – wo er nach eigenem<br />

Bekunden eher unauffällig war. oder – wie er<br />

selbst und selbstbewusst sagt: „Zum Rebellieren<br />

war ich viel zu schlau. Wenn ich weiß, dass<br />

die anderen am längeren Hebel sitzen, rebelliere<br />

ich nicht, das macht keinen Sinn. Dann warte<br />

ich, bis meine Chance kommt.“<br />

Seine Chance kam mit der Gründung der Hochschule<br />

für Fernsehen und Film in München.<br />

„Ich hatte das große Glück, dass zu jener Zeit die<br />

Münchner Filmhochschule gegründet wurde.<br />

Ich bewarb mich und wurde genommen. Wenn<br />

ich ehrlich bin, wusste ich nicht, ob die Filmhochschule<br />

wirklich etwas für mich war, bis<br />

ich dort meine Bestimmung gefunden habe.<br />

Ich war nie der Typ, der mit einer Super-<br />

8-Kamera in der Hand herumgelaufen ist.<br />

Fotografieren, das schon, ich habe viel gemalt,<br />

viel gelesen und geschrieben. Schreiben, ja, das<br />

war immer mein Ding.“<br />

(Beide Zitate aus „Die Zeit“ Nr.4/2005)<br />

Schreiben ist sein Ding geblieben. Regie führen<br />

und Filme produzieren, Filmstoffe finden, sich<br />

von ihnen anspringen und infizieren zu lassen.<br />

Das sind seine Dinge geworden. Dinge, mit<br />

denen er die letzten dreißig Jahre das Kino in<br />

Deutschland wesentlich mitgeprägt hat. Nicht<br />

selten über die Bande internationaler (Ko-)Produktionen<br />

– vom NaMEN DER RoSE über den<br />

BÄR, DaS GE<strong>IS</strong>TERHaUS bis zu FRÄULEIN<br />

SM<strong>IL</strong>LaS GESPÜR FÜR SCHNEE. In einigen dieser<br />

Jahre hat er das Geschehen im deutschen<br />

Kino wirtschaftlich und inhaltlich geradezu bestimmt.<br />

Nicht selten ging ein gestiegener deutscher<br />

Marktanteil fast allein auf sein Konto<br />

und das seiner Constantin Film, die ihm so viel<br />

verdankt, dass er ihr verbunden blieb, ohne ihr<br />

ausgeliefert zu sein.<br />

Ins Bewusstsein der Branche und der Öffentlichkeit<br />

kam Bernd Eichinger mit einer wahren<br />

Geschichte: wIR KINDER VoM BaHNHoF Zoo<br />

war 1981 ein wagnis, für viele eine Zumutung –<br />

Bernd! Ohne dich wäre ich nicht beim<br />

Film. Ich habe dir verdammt viel zu verdanken.<br />

Deine Sturheit, mit der du die<br />

Projekte durchsetzst, sucht seines Gleichen.<br />

Und dein Riecher auch. Du weißt,<br />

was läuft. Eigentlich etwas, das, wie du<br />

mir selber gesagt hast, niemand weiß.<br />

Du weißt es. Deine Filme sind immer groß.<br />

Deine Filme sind immer fürs Publikum.<br />

Und dann, verdammt, schlägst du mich<br />

noch in meinem Metier, dem Drehbuchschreiben.<br />

Du bist ein echter Filmfreak<br />

und die ehrlichste Haut, die ich kenne.<br />

Mach bitte weiter so. Ich freue mich auf<br />

jeden Film von dir!<br />

Natja Brunckhorst, autorin und<br />

Schauspielerin<br />

und war ein Erfolg. Der Regisseur Uli Edel ging<br />

danach nach amerika. Bernd Eichinger hat dort<br />

ein Haus, ein Büro. Er arbeitet in Hollywood<br />

DEUTSCHER F<strong>IL</strong>MPRE<strong>IS</strong> 20<strong>10</strong>

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