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D E U T S C H E R F IL M P R E IS 2 0 10 - Deutsche Filmakademie

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ALLE ANDEREN<br />

Und sie liebt ihn doch!<br />

wenn Gitti (Birgit<br />

Minichmayr, Beste darstellerische<br />

Leistung –<br />

weibliche Hauptrolle)<br />

zum Ende des Films zu<br />

ihrem Freund (Lars Eidinger)<br />

sagt: „Ich liebe<br />

dich nicht mehr“, dann<br />

meint sie es nicht wirklich<br />

ernst. Jedenfalls<br />

weiß sie noch nicht, ob<br />

sie es ernst meint. auf<br />

alle Fälle ist irgendwas<br />

anders als zu Beginn des Urlaubs: Sie schaut ihn<br />

anders an, sie hört ihm anders zu, sie stellt sich<br />

andere Fragen. Und vielleicht verlässt sie ihn<br />

jetzt tatsächlich. aber wahrscheinlich erst später.<br />

Irgendwann.<br />

Urlaub ist für jede Beziehung eine harte Bewährungsprobe.<br />

wenn man den ersten Einpack-,<br />

Losfahr-, Nichts-Vergessen-Stress hinter sich<br />

hat, beginnt – am Urlaubsziel angekommen –<br />

erst einmal das infantile Paar-Geplänkel – und<br />

alles ist noch schön. aber bald geht der Ärger<br />

los. Zum Beispiel, wenn man auf der ersten gemeinsamen<br />

Bergwanderung ist und merkt, wie<br />

unterschiedlich groß der Kräftehaushalt ist.<br />

oder wenn frau findet, dass zu einem Urlaub<br />

auch ein bisschen Romantik und schöne worte<br />

gehören, die Mann nicht so parat hat. aber spätestens,<br />

wenn zufällige oder alte Bekanntschaften<br />

Einladungen zum Essen oder Bootfahren<br />

aussprechen. Dann ist man schon mittendrin –<br />

in der Krise.<br />

alles das führt uns Regisseurin und Produzentin<br />

Maren ade (Beste Regie, Bester Spielfilm)<br />

in ihrem Film aLLE aNDEREN schmerzhaft<br />

realistisch in einem wunderbaren Sommerauf-Sardinien-Licht<br />

vor augen. Das Leben von<br />

Gitti und Chris ist psychologisch, sprachlich<br />

und gestisch so präzise beobachtet, dass man<br />

sich selbst schnell als Teil dieser Szenerie erlebt.<br />

Maren ade studierte von 1998 bis 2004<br />

an der Münchner Hochschule für Fernsehen und<br />

Film (HFF) Produktion- und Medienwirtschaft<br />

sowie Film- und Fernsehregie. Ihr erster Kurzfilm<br />

EBENE 9 (2000) hatte seine Premiere auf den<br />

Internationalen Hofer Filmtagen und lief danach<br />

auf vielen anderen Festivals. Im gleichen Jahr<br />

gründete sie mit ihrer Studienkollegin Janine<br />

Jackowski (Bester Spielfilm) die Produktionsfirma<br />

Komplizenfilm, zu der 2006 Dirk Engelhardt<br />

(Bester Spielfilm) als weiterer Produzent hinzukam.<br />

ades abschlussfilm an der HFF über eine<br />

Foto: © Gunnar Hämmerle<br />

Bester Spielfilm –<br />

JaNINE JaCKowSKI<br />

– DIE SCHLaFKRaNK-<br />

HEIT (20<strong>10</strong>)<br />

– aLLE aNDEREN<br />

(2009)<br />

– HoTEL VERY<br />

wELCoME (2007)<br />

– DER waLD VoR<br />

LaUTER BÄUMEN<br />

(2003)<br />

24<br />

DEUTSCHER F<strong>IL</strong>MPRE<strong>IS</strong> 2008 20<strong>10</strong>

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